IGA 2017 Berlin
Kahlschlag befürchtet
Berlins Naturschützer formieren sich gegen die Internationale Gartenausstellung (IGA) 2017 in den "Gärten der Welt" in Berlin-Marzahn. Der Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) befürchtet, dass für die Veranstaltung rund 800 Bäume weichen müssen. Derweil kristallisieren sich erste Planungen der Berliner Landesregierung für eine dezentrale IGA-Struktur heraus.
Nach Zählungen des BUND stehen auf der 16 Hektar großen Park-Erweiterungsfläche der "Gärten der Welt", die das Zentrum der IGA 2017 bilden sollen, 800 Bäume. "Wenn man das Areal als Gartengelände nutzen will, werden sie nicht überleben", sagte Carmen Schultze, Pressereferentin des BUND-Landesverbandes. Die Befürchtungen resultierten aus Erfahrungen mit Gartenschauen in anderen Bundesländern.
Der Berliner Senat widerspricht vehement. "Es sollen keine Bäume gefällt werden", sagte der Staatssekretär für Verkehr und Umwelt, Christian Gaebler, der Nachrichtenagentur dpa. "Wir machen keine Blümchenschau. Es geht darum, dass man Garten- und Landschaftsbau ausstellt." Gaebler hält die Befürchtungen der Naturschützer für "absurd". Das Erweiterungsareal sei mehrere Hektar groß. "Da verlieren sich die Bäume eher."
Unterdessen sind verschiedene Eckpunkte der neuen Gartenschau-Planung für Berlin bekannt geworden. Nach Angaben von Christoph Schmidt, dem Geschäftsführer der IGA Berlin 2017 GmbH sind neben den 3000 Quadratmeter nutzbarer Fläche auf dem Dach des Flughafengebäudes in Tempelhof auch der Botanische Volkspark Blankenfelde-Pankow (34 Hektar) und der Schlosspark Biesdorf (14 Hektar) als sogenannte Referenzprojekte ins Visier genommen worden. Überlegt wird auch, den an die Gärten der Welt grenzenden, 102 Meter hohen Kienberg als Aussichtspunkt mitzunutzen. Dazu könnte, ähnlich der BUGA in Koblenz, eine temporäre Seilbahn errichtet werden. cm