Studie

Klimaabhängige Substrate für Staudenmischpflanzungen

tegra Mischpflanzungen Substrate
Feuchtemischung auf Tegra. Foto: Tegra
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Stauden in Bernburg, August 2015. Foto: Tegra

Ästhetisch sollen sie sein, dabei möglichst vielfältig, widerstandsfähig und pflegeleicht: Die Entwicklung und Erprobung unterschiedlichster Staudenmischungen wird seit vielen Jahren intensiv vorangetrieben. Von der Stadtbegrünung über Parks und Alleen bis hin zur Unterpflanzung von Bäumen bieten Stauden und Gräser eine Vielzahl an Einsatz- und Gestaltungsmöglichkeiten. Doch die sorgfältig aufeinander abgestimmten Staudenmischungen werden von den klimatischen Bedingungen ihres jeweiligen Standortes beeinflusst. "Und da kein Standort wie der andere ist", erklärt Stephan Herbarth, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule Anhalt, "kann sich ein und dieselbe Staudenmischung je nach Klima äußerst unterschiedlich entwickeln."

Eine Studie, zwei Standorte

Eine groß angelegte Studie der Hochschule widmete sich deshalb der Frage, inwiefern die Entwicklung der Mischungen durch die verwendeten Substrate optimiert und die Resultate somit für den Planer voraussehbarer werden können. Das Projekt unter der Leitung von Professor Dr. Wolfram Kircher und Dr. Marcel Heins wurde durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms "Forschung an Fachhochschulen mit Unternehmen" (FHprofUnt) gefördert. Unter dem Namen "Entwicklung klimaabhängiger Standardsubstrate für Staudenmischpflanzungen" und in Zusammenarbeit mit der Hochschule Osnabrück, der Bielefelder Tegra GmbH sowie weiteren Projektpartnern konnte Ende 2012 mit der praktischen Umsetzung der Studie begonnen werden. Mit Bernburg, einem der Standorte der Hochschule Anhalt, und dem niedersächsischen Osnabrück bildeten zwei klimatisch gegensätzliche Durchführungsorte optimale Bedingungen für die Studie. "Wir haben in unserem Versuch bewusst die Extreme abgetastet", berichtet Stephan Herbarth. Dies bezieht sich zum einen auf die beiden Standorte, die mit einem jährlichen Niederschlagsmittel von 469 Millimeter in Bernburg und 856 Millimeter in Osnabrück kaum unterschiedlicher hätten sein können. "Extrem" war zum anderen jedoch auch die Auswahl der verwendeten Substrat- sowie Staudenmischungen.

Je extremer, desto besser

Drei verschiedene Substrate repräsentierten in dem Versuch, der im Mai 2016 abgeschlossen wird, die Bandbreite der möglichen Bodenbeschaffenheiten. Neben dem örtlichen Boden mit einer hohen Wasserkapazität bei geringer Wasserdurchlässigkeit kamen Splitt mit genau gegensätzlichen Eigenschaften sowie das Staudensubstrat Hydralit S der Firma tegra zum Einsatz.

Das Substrat auf Basis einer wachstumsfördernden Kompostkomponente als Nährstoffträger zeichnet sich durch eine hohe Wasserkapazität bei gleichzeitig hoher Wasserdurchlässigkeit aus. Als dritte Komponente wählte das Team um Professor Kircher schließlich mit der "Bernburger Mischung Blütenschleier", der "Weinheimer Mischung Präriesommer" und einer Mischung für feuchte Standorte drei Staudenmischungen mit unterschiedlich hohen Anforderungen an die Bodenfeuchte aus.

Die praktische Umsetzung

Auf je 135 Quadratmetern wurden an beiden Versuchsstandorten neun Parzellen mit einer Fläche von jeweils 15 Quadratmetern für die neun möglichen Substrat-Stauden-Kombinationen angelegt. Eine erste Erkenntnis stellte sich schon bei der Pflanzung ein: "Das Staudensubstrat der Firma tegra erlaubte mit Abstand die einfachste und schnellste Pflanzung", erzählt Stephan Herbarth. Beurteilt wurden in den folgenden Monaten und Jahren die Kriterien Gesamteindruck und Ästhetik, Vitalität, Deckungs- und Koexistenzgrad sowie Pflegezeiten und Unkrautbesatz.

"Im Hinblick auf die ursprüngliche Fragestellung hat unser Versuch besser funktioniert als erwartet", fasst der wissenschaftliche Mitarbeiter zusammen. Während sich die Mischungen im feuchten Osnabrück selbst auf Splitt überraschend gut entwickelten, litten sie im niederschlagsärmeren Bernburg im selben Substrat deutlich unter der Trockenheit.

Auswertung und Ergebnisse

Schwierigkeiten hatten am niedersächsischen Standort dagegen die weniger feuchtigkeitsliebenden Stauden, die besonders im Oberboden durch eine zu starke Vernässung von Pilzerkrankungen befallen wurden. Im Gegensatz dazu war das tegra-Staudensubstrat Hydralit S in der Lage, die Standort-Unterschiede optimal auszugleichen: Mit annähernd gleichen Vegetationsbildern in allen Parzellen, vitalen Pflanzen und einem ausgewogenen Deckungs- und Koexistenzgrad konnte das rezeptgenau vorkonfektionierte Substrat überzeugen. Auch in Sachen Pflegezeiten und Unkrautbesatz präsentierte sich Hydralit S laut Herbarth besonders positiv: "Die durch den Verzicht auf Oberboden bedingte Unkrautfreiheit des Produktes macht es zu einer sehr pflegeleichten und damit wirtschaftlichen Lösung. Und wenn sich doch mal etwas Unkraut auf das Substrat setzte, ließ es sich spürbar leichter jäten."

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