Ambrosia in Deutschland

Lässt sich die Invasion aufhalten?

Allergien Pflanzenforschung
Die Ambrosia ist gefürchtet, da sie hoch allergene Pollen verbreitet, die Heuschnupfen und auch Asthma auslösen können. Foto: Erika Hartmann, pixelio.de

Die Beifußblättrige Ambrosie oder das Beifußblättrige Traubenkraut breitet sich seit Jahren in Europa aus. Die einjährige Pflanze wurde im 19. Jahrhundert von Nordamerika nach Europa eingeschleppt, hat aber erst im 20. Jahrhundert zunächst wärmere Gebiete Europas wie Ungarn, Norditalien und Südfrankreich besiedelt. Im Zuge des Klimawandels ist eine stärkere Ausbreitung der Pflanze auch in Deutschland zu erwarten. Sie tritt an Ruderalstandorten auf, breitet sich aber auch in einigen landwirtschaftlichen Kulturen aus. Hauptproblem ist jedoch die große Menge an hoch allergenen Pollen, die Heuschnupfen und auch Asthma auslösen können.

Fachübergreifend diskutierten Biologen, Meteorologen, Ärzte, Naturschützer und Agrarwissenschaftler am Julius Kühn-Institut (JKI) in Berlin die hochallergene Beifußblättrige Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia). Dabei stellten sie die aktuelle Verbreitung der Pflanze und neue Forschungsergebnisse aus Deutschland und Nachbarländern vor. Als Resümee formulierten die Tagungsteilnehmer den Forschungs- und Handlungsbedarf, um die Verbreitung der Ambrosia nachhaltig einzudämmen. Die dreitägige Fachtagung zur Ambrosia im September 2013 fand im Rahmen des EU-Projektes HALT-AMBROSIA statt, dass das JKI koordiniert und in dem es als deutscher Forschungspartner beteiligt ist. Ebenfalls beteiligt war die interdisziplinäre Arbeitsgruppe Ambrosia des JKI.

Schlussfolgerungen der Experten der Ambrosiatagung 2013 des Julius Kühn-Instituts waren:

  • Neue Forschungsergebnisse aus der Allergologie verbessern das Verständnis dieser Pflanze und des Ambrosia-Beifuß-Allergiekomplexes. Sie zeigen, dass Ambrosia wegen ihres hohen Allergengehalts eine erhebliche Gesundheitsgefahr darstellt. Daher gilt es zu verhindern, dass sich die Ambrosia in Deutschland weiter ausbreitet und etabliert.
  • Andere Forschungen zeigen, dass sich die Ambrosia weiterhin mit Hilfe von menschengemachten Übertragungswegen in Deutschland massiv ausbreitet. Deshalb besteht dringender Handlungsbedarf bei der Entwicklung und vor allem bei der Durchführung von rasch, großflächig und nachhaltig wirksamen Maßnahmen.
  • Ambrosia ist ein wichtiges, schwer zu bekämpfendes Ackerunkraut. Besonders wichtig und dringlich sind systematische Maßnahmen gegen die Verschleppung von Ambrosia mit Erdbewegungen, bei der Straßenunterhaltung und mit Landmaschinen.

Voraussetzung für die umfassende und dauerhafte Anwendung von Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Ambrosia ist eine Verordnung für eine Melde- und grundsätzliche Bekämpfungspflicht in allen Bundesländern.

Weitere Informationen unter www.pub.jki.bund.de/

EU-Projekt HALT AMBROSIA (in englischer Sprache)

pflanzengesundheit.jki.bund.de/index.php. Treffen der interdisziplinären AG Ambrosia des JKI (seit 2006)

www.jki.bund.de/fileadmin/dam_uploads/_veroeff/faltblaetter/ambrosia.pdf, Faltblatt zur Beifußblättrigen Ambrosie.

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