Mit parcview.de neue Wege der Online-Kommunikation gestalten

Landschaftsarchitektur emotional präsentiert

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Das 360 Grad schwenkbare Panorama der Stadt Berlin auf der Startseite des Portals parcview. Quelle: Soweit nicht anders gekennzeichnet, preview screenshot www.parcview.de

Nur ein kleiner Teil der Bevölkerung kann mit Landschaftsarchitektur Inhalte verbinden, die über das Anlegen von Hausgärten hinaus gehen, geschweige denn, dass er weiß, welche Leistungen zum Berufsbild von Landschaftsarchitekten gehören oder welche vielschichtigen, positiven Effekte Landschaftsarchitektur etwa im urbanen Kontext auslöst. Deshalb sollte die Informationsvermittlung durch die Medien für die Teilhabe an diesen Meinungsbildungsprozessen bei einem nicht zur Schulbildung gehörenden Gegenstand (so auch die Landschaftsarchitektur) die Basis bilden.¹)

Der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla) betreibt Öffentlichkeitsarbeit in den klassischen und neuen Medien, das Webangebot konzentriert sich allerdings auf die Kommunikation verbandspezifischer Inhalte. Die Darstellung von realisierten Projekten erfolgt nur in einigen ausgewählten Informationsmodulen wie auf der Website zum Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis. Ein Workshop des Verbandes zur Online-Kommunikation ergab, dass die Auseinandersetzung mit Landschaftsarchitektur - auch aus den eingangs skizzierten Gründen - emotionaler, apersönlicher und konkreter gestaltet werden soll.²) Mit seinem aktuellen Konzept zur online-Kommunikation will der bdla einen Beitrag zur breitenwirksamen Informationsvermittlung von Landschaftsarchitektur leisten. Als erster Baustein der neuen online-Kommunikation steht nun das Internetportal "parcview" zum Erleben der Berlin(er)Kultur(-)Landschaft(en)³) im Internet bereit.

Das 360 Grad schwenkbare, "Grün" durchzogene Panorama der Stadt Berlin auf der Startseite des Portals kann vom geneigten Nutzer als Sinnbild für den erforderlichen, erweiterten Blickwinkel auf aktuelle Landschaftsarchitektur verstanden werden. Es soll in jedem Fall als intuitiver Einstieg in das Portal Lust auf die Auseinandersetzung mit dem gestalteten Außenraum in Berlin machen.

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Galerie der online-Ausstellung „Mauerstreifenparks“. Quelle: preview screenshot www.parcview.de
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Marker im Foto weisen auf die vorhandenen Stories zum Park am Nordbahnhof hin. Quelle: preview screenshot www.parcview.de

parcview.de - Informationsvermittlung über das Internet

Aus der Diskussion zur Online-Kommunikation konkretisierte sich das Ziel, dass die Informationen zu gebauter Landschaftsarchitektur zukünftig verstärkt kommuniziert und für das Portal "parcview", insbesondere die kulturelle Bedeutung von Landschaftsarchitektur in Berlin, thematisiert werden soll. Berliner Kunst, Kulturgüter und Kultureinrichtungen sind seit jeher eng verwoben mit dem urbanen Freiraum. Sie bedingen und inspirieren sich gegenseitig und spiegeln ihre Intentionen in unterschiedlichen Ausdrucksformen und Formensprachen. Der gleichwohl historische wie zeitgenössische Freiraum mit seinem integrativen Charakter übernimmt dabei die Funktion des gemeinsamen Erfahrungsraumes, aus dem heraus sich die städtische Gesellschaft die unterschiedlichen kulturellen Facetten und Angebote erschließen kann. Zusammen bilden sie eine Art urbane KulturLandschaft, die in Berlin besonders deutlich ausgeprägt und sehr spannungsreich ist.

Das kulturelle Potential, das sich aus diesem Zusammenspiel ergibt, war bislang nur unzureichend von unterschiedlichen kulturellen Trägern in Berlin erschlossen. Ziel des Vorhabens "parcview" ist es deshalb, einen neuartigen und erkenntnisreichen Zugang zu entwickeln, der im hohen Maße für interessierte Laien, zum Beispiel für kulturinteressierte Bürger und Touristen, von Bedeutung ist. Vor dem Hintergrund des steigenden Trends zum Gartentourismus stellt der touristische Betrachtungswinkel eine sinnvolle Ergänzung dar, zumal Freiräume auch in den touristischen Strategien des Landes Berlin als wichtiges Potenzial gesehen werden.4) Darüber hinaus wendet sich "parcview" an an Landschaftsarchitektur interessierte Zielgruppen wie Fachleute und Fachstudenten der architektonischen Disziplinen und Fachjournalisten. Unter dem Leitbild "Landschaftsarchitektur räumlich verortet, emotional ansprechend, fachlich fundiert vermitteln" strebt der bdla an, einen kulturübergreifenden, offenen und vielleicht auch niedrigschwelligen Zugang zu Kultur und Freiraum fürunterschiedliche Zielgruppen zu ermöglichen.

Der bdla als Projektträger wurde bei der Entwicklung einer Steuerungsgruppe begleitet, die unter anderem mit Mitgliedern des bdla-Präsidiums besetzt ist. Außerdem hatten sich sechs Mitgliedsbüros bereit erklärt, modellhaft bei der Aufbereitung der Inhalte mitzuwirken. Alle Akteure engagierten sich ehrenamtlich und bestimmten durch ihren fachlichen Input die Richtung des Projektes maßgeblich mit. Mit der Umsetzung waren zwei Agenturen zur konzeptionellen Entwicklung und Koordination sowie für Webdesign und technische Entwicklung betraut. Das Vorhaben wird außerdem von vielen renommierten Berliner Kultureinrichtungen wie die Stiftung Topographie des Terrors sowie der Stiftung Berliner Mauer als Kooperationspartner begleitet.

Das Portal "parcview" wird unter anderem aufgrund seines kulturell vernetzenden Charakters aus Mitteln des Landes Berlin sowie aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung des Programms zur Stärkung und Nutzung des Innovationspotentials in der Kultur (INP) gefördert.

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Pfeile markieren im Foto den virtuellen Rundgang durch den Landschaftspark Rudow-Altglienecke. Quelle: preview screenshot www.parcview.de
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Zeitblende – Virtuelle Reise durch die historische Entwicklung des Gendarmenmarkts. Quelle: preview screenshot www.parcview.de
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Verortung der Freiräume im Kartenservice von Cloudemade, der auf OpenStreetMap basiert. Quelle: preview screenshot www.parcview.de

Online-Ausstellungen mit Galerien und Rundgängen, Stories und Zeitblenden

Wohlwissend, dass das Medium allein keine Aufmerksamkeit schafft, werden mit intuitiv-spielerischer Bedienbarkeit, visueller Präsentation und besonderen Erzählweisen Angebote geschaffen, die das Interesse der Menschen wecken sollen. "Nur dann wird angeklickt."5)

Idee der online-Ausstellungen

Kulturelle Themencluster bilden die Grundlage der Informationsvermittlung und schärfen das Verständnis für Landschaftsarchitektur durch das Aufzeigen thematischer Bezüge und Querverweise auf Kulturgüter, Kultureinrichtungen und Freiräume in Berlin. Sie werden in Form von räumlich konkreten, real und virtuell erfahrbaren online-Ausstellungen übersetzt. Dazu wird das jeweilige Thema redaktionell vorgestellt und mit thematisch passenden Projekten aus der Datenbank untersetzt. Bislang wurden für "parcview" vier online-Ausstellungen entwickelt und publiziert, die schon vor der Freischaltung bei Autoren und Kooperationspartnern auf reges Interesse gestoßen sind.

Die online-Ausstellung "Landschaftsarchitektur als kulturelles Erbe" umfasst unter anderem die Weltkulturerbestätten Berlins und schlägt insbesondere einen Bogen vom historischen Erbe zu aktueller Landschaftsarchitektur - etwa vom Park Glienicke bis zur Tempelhofer Freiheit. Dabei wurden für wesentliche Gestaltungsepochen Beispiele integriert, ohne Anspruch, die Geschichte des Berliner Stadtgrüns umfassend zu erzählen.

Die online-Ausstellung "Gärten der Museen und Galerien" zeigt Freiräume an Museen, die eine vorhandene "Bezogenheit", zum Beispiel im Sinne einer Umsetzung des musealen Inhalts im Außenraum, aufweisen. Dies gilt beispielsweise für den Garten der Villa Liebermann, die Gärten der Diaspora an der Akademie Jüdisches Museum oder die Temporären Gärten am KW Institute for Contemporary Art.

Die online-Ausstellung "Freiräume als Orte des Erinnerns" bildet beispielsweise mit dem Platz der Befreiung, dem Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma oder dem Invalidenpark Landschaftsarchitektur als Gedenkstätten und Orte des Erinnerns und der Mahnung ab. Für die Auswahl war wichtig, dass sie einen klaren landschaftsarchitektonischen Ausdruck haben, aber nicht unbedingt nur von Landschaftsarchitekten geplant sein müssen.

Die online-Ausstellung "Mauerstreifenparks" zeigt neben der Gedenkstätte Berliner Mauer Bernauer Straße unter anderem mit dem Park am Nordbahnhof, dem East Side Park oder dem Luisenstädtischen Kanal ganz unterschiedliche Orte, die den öffentlichen Raum im Verlauf der ehemaligen Mauer als Gedächtnis der Stadt inszenieren.

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Emotionaler Einstieg in das Thema Landschaftsarchitektur und Präsentation der online-Ausstellungen auf der Startseite des Portals "Landschaftsarchitektur heute". Quelle: preview screenshot www.parcview.de

Erzählweisen des neuen Informationsangebotes

Die Informationsvermittlung in den online-Ausstellungen wird unterstützt durch besondere, auf das Erleben von Landschaftsarchitektur zugeschnittene Erzählweisen: die Galerie, die Story, der Rundgang sowie die Zeitblende.

Die "Projektdarstellung mit Galerie" ist auf das spezifische Leseverhalten im Internet ausgerichtet. Seiten werden überflogen und nur an scheinbar wichtigen Ankerpunkten wird ein kurzer Halt eingelegt. Lange Texte werden weniger wahrgenommen als kurze prägnante "Teaser", die Interesse zum "mehr lesen" auslösen. Ausgehend von diesem Verhalten wurde ein Konzept entwickelt, bei dem die spielerische und individuelle Entdeckung des Ortes über aussagekräftige und ansprechende Bilder und kurze Texte im Mittelpunkt der Darstellung steht. Die Einbindung von Videos unterstützt die emotionale Ansprache des Nutzers und ermöglicht es, wie beim Video zum Park am Nordbahnhof, sich ein Bild von den Intentionen und Arbeitsweisen der Landschaftsarchitekten zu machen.

Die "Story" vermittelt tiefer gehende Informationen zu besonderen Aspekten eines Raumes wie etwa zur Pflanzenverwendung. Der räumliche Kontext zur Information kann dabei auf einfache Weise hergestellt werden, da bei der Entwicklung dieser Erzählweise die sogenannte augmented reality die notwendige Inspiration bot. Kleine Infofenster sind direkt auf den entsprechenden Stellen des Photos verortet und verlinken zu den entsprechenden Informationen.

Das Erleben von Landschaftsarchitektur ist eine Erfahrung von Raum und räumlichen Zusammenhängen. Die Erzählweise des "Rundganges" berücksichtigt dies, in dem der Nutzer die Möglichkeit erhält, sich virtuell durch Räume zu bewegen. Die neuartige Darstellung von raumbezogenen Bildfolgen erforderte auch einen innovativen technischen Umgang mit der Aufgabenstellung und machte Anleihen bei der Programmierung von online Games erforderlich. Die Raumbezüge, die bei einfachen Bildgalerien nicht nachvollzogen werden können, sind bei einem virtuellen Rundgang durch den Landschaftspark Rudow-Altglienecke gut erlebbar.

Die "Zeitblende" stellt die Entwicklung des Ortes in einzelnen Abschnitten in den Mittelpunkt der Darstellung. Mit der Zeitblende, die unter anderem für die Präsentation des Gendarmenmarktes eingesetzt wurde, werden dem Besucher des Portals historische Schichten, einzelne Bauabschnitte oder das Vorher und Nachher einer Planung näher gebracht.

Landschaftsarchitektur inder Nähe - mobil.parcview.de

Eine mobile Website für eine nachhaltige Informationsvermittlung

Das Portal "parcview" wurde mit einer mobilen Website kombiniert. Damit wird ein flexibler und spontaner Zugriff auf Informationen zur Landschaftsarchitektur und dem jeweiligen räumlichen und kulturellen Kontext ermöglicht.

Insbesondere mobile Web-Anwendungen und Apps verändern die Art und Weise, wie Menschen miteinander kommunizieren und wie sie sich Informationen beschaffen. Das Smartphone hat sich für viele Nutzer zu einer privaten, vertrauenswürdigen Sphäre entwickelt, die einen ständigen Zugang zum weltweiten Informationsfluss ermöglicht. Die kabellose Kommunikation wird dementsprechend eine Schlüsselrolle in der Akzeptanz neuer Lösungen einnehmen. Systeme müssen unkompliziert sein, miteinander interagieren können und sowohl in der Desktopwelt als auch in der Welt des Mobilcomputings anwendbar sein. Die Kombination von ausleihbaren Guides, Navigationsgeräten und Handys in der Reiseplanung waren ein notwendiger Zwischenschritt in der Entwicklung. Mit der steigenden Marktdurchdringung von Smartphones mit GPS war es nun an der Zeit, ein zukunftsfähiges System für die kulturelle Vermarktung zu finden.

Im Gegensatz zur Desktop-Internetseite liegt der Schwerpunkt der mobilen Seite auf der Informationsvermittlung mit Ortsbezug. "Welche Orte aktueller Landschaftsarchitektur kann ich in der Nähe meines derzeitigen Aufenthaltsortes anschauen, wie komme ich am besten dorthin und kann ich vor Ort mehr erfahren?" sind typische Nutzerbedürfnisse, die sich mit der mobilen Internetseite "parcview" befriedigen lassen. Alle eingangs beschriebenen Informationen und Mulitmedia-Formate können, eine Verbindung zum Internet vorausgesetzt, vom Nutzer beim Besuch eines Freiraumes aufgerufen werden. Um angemessene Ladezeiten zu erreichen, wurde die visuell-emotionale Kommunikation über großformatige Photos nur eingeschränkt umgesetzt.

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Startseite der mobilen Website von parcview für smartphones. Quelle: preview screenshot www.parcview.de

Plattformunabhängiges Publizieren als technische Innovation des Portals

Plattformunabhängiges Publizieren wurde als wichtigste Anforderung in der Entwicklung formuliert, um ein System zu etablieren, das der gesamten zukünftigen online-Kommunikation des bdla gerecht wird. Das Portal "parcview" wurde als medienbrucharmes System entwickelt, das sowohl die stationäre als auch die mobile Internetanwendung speist und auf beiden Ausgabemedien ein hohes Maß an Nutzerfreundlichkeit gewährleistet.

Technisch innovative Ansätze im Webdesign (vgl. Gerdes 2011)6) und der neue HTML-5-Standard ermöglichten es, eine attraktive Nutzeroberfläche für die mobile Internetseite zu schaffen, die durch den typischen Wischeffekt beim Blättern wie eine App anmutet. Derartig aufgebaute mobile Internetseiten haben dabei den Vorteil, dass sie von unterschiedlichen aktuellen Betriebssystemen und Browsern gelesen werden können. Zudem ist die mobile Internetseite im Gegensatz zur App, bei Eingabe neuer Freiräume in die Projektdatenbank für den Nutzer laufend auf dem aktuellen Stand. Letztendlich handelt es sich bei mobil.parcview.de um eine mobile Website, die mit Hilfe des neuen Internetstandards HTML5 zu einer mobilen Anwendung (Web-App) wird. Ob ein online Informationsangebot ohne (native) App auskommt, ist also eher eine Frage des Marketings denn der Technik.

Die Vernetzung der kulturellen Einrichtungen bildet sich in der technischen Plattform durch offene Software (open-source), offene Standards und ein teilöffentliches Redaktionssystem ab, bei dem Autoren selbst und dezentral ihre Projekte einstellen.7)

Chancen der fachlichen, touristischen und sozialen Vernetzung

Mehrwert für Autoren und Kooperationspartner als Multiplikatoren

Informationsvermittlung in unterschiedlichen Portalen stellt eine hohe Anforderung an potentielle Autoren hinsichtlich des redaktionellen Ressourceneinsatzes und führt häufig zur Entscheidung gegen die Nutzung eines weiteren Informationskanals. Als Service für die Autoren könnte eine sogenannte Lightbox eingesetzt werden. Dabei werden Daten und Photos nur einmal erfasst und können neben der Publikation bei "parcview" auf der Internetseite des jeweiligen Planungsbüros angezeigt werden.

Die Verbreitung der Informationen ist auch über andere inhaltliche Zusammenhänge wichtig, damit viele potentielle Nutzer insbesondere aus nicht fachbezogenen Zielgruppen auf das Portal aufmerksam werden. Beispielhaft soll in diesem Zusammenhang die geschlossene Kooperation zum renommierten Tourismus- portal visitberlin.de genannt werden. Sie hat zum Ziel, eine gemeinsame Informationsvermittlung zu aktueller Landschaftsarchitektur in Berlin aufzubauen. Mittelfristig sollen nicht nur einzelne Freiräume als sogenannte points of interest, sondern Landschaftsarchitektur gleichberechtigt mit Architektur als Schwerpunktthema im Bereich Sightseeing vermittelt werden. Dadurch besteht erstmals die Chance, Landschaftsarchitektur in breitenwirksame Informationskanäle einzubinden und von dort zum Portal "parcview" zurückzuverlinken.

Landschaftsarchitektur - gefällt mir?

Dem bdla stellte sich vor dem Hintergrund der veränderten Wahrnehmung des Internets die Frage, inwieweit der Einsatz von Strategien des social media marketings für die Informationsvermittlung erforderlich ist. Bei einem Expertenworkshop zur Entwicklung von "parcview" bestand Konsens in der Einschätzung, dass landschaftsarchitektur-affine Zielgruppen bisher wenig Gebrauch von den Möglichkeiten des Web 2.0 machen. Das kann an der Altersstruktur, der Medienaffinität der potenziellen Zielgruppen oder dem Fehlen spezifischer Angebote liegen. Gerade vor diesem Hintergrund sollte modellhaft geprüft werden, ob eine zeitgemäße Technologieversorgung die Attraktivität (bau-)kultureller Arbeitswelten für junge Menschen steigert und Zukunftsperspektiven sichern kann.

Der bdla hat sich deshalb entschlossen, mit "parcview" erste Erfahrungen zur Wirksamkeit der sozialen Netzwerke im Internet zu sammeln. Im Portal "parcview" kann der Besucher Inhalte, die ihm gefallen, zum Beispiel eine bestimmte online-Ausstellung, anderen Interessierten bei facebook empfehlen; Videos werden auch bei youtube zu sehen sein.

Bundesweite Projektdatenbank geplant

Kurz- bis mittelfristig wird zu evaluieren sein, ob der gewählte Kommunikationsansatz als Mehrwert von den fokussierten Zielgruppen erkannt und angenommen wird. Denkbar ist für "parcview" unter diesen Voraussetzungen, dass neue online-Ausstellungen mit weiteren Kooperationspartnern entwickelt werden. Darüber hinaus könnte der regional-touristische Ansatz auch für andere Kommunen oder Akteure von Kulturlandschaften und Naturräumen von Interesse sein und etwa zum Entdecken Münchner KulturLandschaften einladen.

Als Erkenntnis aus dem Entwicklungsprozess werden Online-Ausstellungen und die mobile Informationsvermittlung auch bei den weiteren Bausteinen der online-Kommunikation des bdla eine zentrale Rolle einnehmen. Für das geplante Vorhaben "Landschaftsarchitektur heute" werden bundesweite Online-Ausstellungen zu den Themenschwerpunkten Wohnumfeld, Hausgärten und Landschaft oder zu regionalen Besonderheiten wie maritime Landschaftsarchitektur entwickelt werden. Im Gegensatz zu "parcview" fokussiert sich dieses Internetangebot auf die unmittelbare Darstellung der Leistungen der Profession und richtet sich an fachlich interessierte Zielgruppen. Es besteht die Vision, dass sich die bundesweite Projektdatenbank zu einem renommierten Online-Archiv für Landschaftsarchitektur entwickeln wird, zumal eine derartige Plattform im Internet noch nicht vertreten ist.8) Das Portal www.landschaftsarchitektur-heute.de wird am 18. Januar 2013 beim Festakt zum 100-jährigen Jubiläum des bdla freigeschaltet werden.


Anmerkungen

1) Petrow, Constanze A. (2009): Grün im Blätterwald. Kritik zeitgenössischer Landschaftsarchitektur in der Tagespresse. In: Landschaftsarchitekten. Ausgabe 1/2009. S. 7.

1) Kahl, Mario (2009). Online-Kommunikation 2012. In: Landschaftsarchitekten. Ausgabe 2/2009. S. 22-27.

3) Projekttitel des Förderhabens bei der Senatsverwaltung für kulturelle Angelegenheiten Berlin.

4) Senator für Wirtschaft, Technologie und Frauen (2011). Tourismuskonzept Berlin Handlungsrahmen 2011+ S. 17.

5) Mudra, Thomas. Öffentlichkeitsarbeit 2012. Verträgt sich ein modernes Marketingkonzept mit dem Selbstverständnis des bdla? In: Landschaftsarchitekten. Ausgabe 1/2007. S. 24.

6) Gerdes, Claudia (2011): Webdesign am Wendepunkt. In: Page 09/2011. S. 22-31.

7) Die Basis des Portals und der Mobilen Webseite bildet der RegionCreator der Perspektivmedien UG, eine auf dem Joomla 2.5 API entwickelte Erweiterung für das Open-Source-Content-Management und der Joomla-Plattform 11.x. Kernstück des RegionCreators ist ein an den "Content-Costruction-Kit" des CMS Frameworks Drupal angelehnter Content-Builder, mit dem sich beliebige Inhaltstypen von dezentralen Autoren erstellen lassen. Basis der Mobilen Webseite bildet das in Javascript geschriebene "JQuery mobile framework" mit dem es bereits heute möglich ist viele HTML-5-Funktionalitäten umzusetzen, auch wenn diese durch die Browser noch nicht vollständig unterstützt werden.

8) Vgl.: Schoelkopf, Petra und Ringkamp, Christa (2008): Deutsche Datenbank der Gärten und Parks - Vision oder notwendige Herausforderung ? In: Buhmann, Pietsch, Heins Hrsg. (2008): Digital Design in Landscape Architecture 2008. Wichmann Verlag.

Dipl.-Ing. Petra Schoelkopf
Autorin

Freie Landschaftsarchitektin bdla

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