Der rekonstruierte Garten Max Liebermanns

Lebendige Bilder eines großen Malers

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Berlin Parks und Gärten
Blumen und Nutzpflanzen begrüßen im Vorgarten die Besucher*innen. Das Gärtnerhäuschen (links) beherbergt heute den Eingang mit Kasse und Museumsshop. Foto: Thomas Herrgen

Im Unterschied zu anderen Ländern, wie beispielsweise Frankreich, hat die Verehrung von Einzelpersonen in Deutschland eine geringere Tradition, was mit unserer Geschichte zusammenhängen könnte. Im Nachbarland ist es völlig üblich, an Musiker*innen Schriftsteller*innen, Maler*innen und andere Kunstschaffende mit Denkmälern, Gebäuden oder Gärten (zum Beispiel dem von Claude Monet) zu erinnern und das oft auch mehrfach, an verschiedenen Orten, die mit dem Leben der Person in Verbindung standen.

Natürlich gab es Erinnerungsorte und Denkmäler auch in Deutschland schon immer, inzwischen - vor allem seit der Wiedervereinigung - nahm deren Zahl aber zu. (Wohn-)Gebäude von Persönlichkeiten (etwa J. S. Bach oder Luther) wurden zu Museen umgebaut, bestehende erweitert oder für die Prominenten neu gebaut, Gärten angelegt oder rekonstruiert.

Das 1910 bezogene Haus mit großem Garten des impressionistischen Malers Max Liebermann (*1847 †1935) war lange in Vergessenheit geraten. 2002 bis 2006 wurde die Sommervilla am Berliner Wannsee saniert und zum Museum umgebaut. Bis 2014 folgte die Wiederherstellung des Gartens - den Liebermann so gerne gemalt hatte - durch die 1995 gegründete Max-Liebermann-Gesellschaft (MLG).

Ein großer Impressionist

Max Liebermann gehört neben Lovis Corinth und Max Slevogt zu den wichtigsten Vertretern des deutschen Impressionismus. Geboren in Berlin und ausgebildet in Weimar zog es ihn zum Leben und Arbeiten nach Paris, München und in die Niederlande, bevor er 1884 nach Berlin zurückkehrte und sich ein Atelier am Pariser Platz, direkt neben dem Brandenburger Tor einrichtete. Liebermann war, im Unterschied zu manch anderen Impressionisten, schon zu Lebzeiten erfolgreich und wohlhabend. So wurde er 1920 unter anderem zum Präsidenten der Preußischen Akademie der Künste berufen.

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Der 80-jährige Max Liebermann vor seinem Haus am Wannsee. Er hätte am 20. Juli 2022 seinen 175. Geburtstag gefeiert. Foto: Bundesarchiv, Bild 102-04548, Max Liebermann, Juli 1927, Fotograf unbekannt, Lizenz CC-BY-SA 3.0

Villa mit Garten am See

Bereits 1909 hatte er ein Ufergrundstück am Wannsee erworben, wo er sich als Ausgleich zum Leben und Arbeiten in der Stadt ein Sommerhaus errichten ließ. Vorbild dafür waren die Hamburger Patriziervillen. Für den Entwurf und die weiteren Planungen gewann er den damals berühmten Architekten Paul Otto August Baumgarten. Liebermann bezog seine Landvilla im Sommer 1910 und nannte sie sein "Schloss am See".

Zum Landsitz gehörte ein aus zwei Parzellen zusammengefasstes großes Grundstück mit direktem Bezug zum Wasser. Den etwa 7000 Quadratmeter großen Garten ließ der Maler von Landschaftsarchitekt Albert Brodersen (1857-1930), dem späteren städtischen Gartendirektor Berlins gestalten. Die grundsätzlichen Ideen dazu lieferte jedoch Max Liebermann selbst, der sie zusammen mit dem Hamburger Gartenreformer Alfred Lichtwark (1873-1914) entwickelt hatte. Der Garten mit engem Bezug zur Villa fand als Motiv fortan Eingang in Liebermanns Spätwerk. Die zahlreichen Gemälde dienten im Zuge der Rekonstruktion des Gartens auch als Recherchematerial und teilweise als ergänzende Grundlage für die Planung und Ausführung.

Zum Empfang ein Bauerngarten

Der 1910 mit der Villa fertiggestellte Garten folgte den Prinzipien der Gartenreformbewegung um 1900. Dazu gehörten unterschiedliche historische Gartenelemente wie von Buchsbaum eingefasste Beete, Kastenlinden, Hainbuchenhecken, Rosengarten und ein Nutzgartenteil. Hinzu kamen klare Sichtachsen und Bezüge zwischen den verschiedenen Gartenbereichen. Vor dem weit zurückversetzten Haus an der Straßenseite und dem seitlich eingefügten Pförtner- und Gärtnerhäuschen entstand ein sehr großer und unüblich tiefer, lang gezogener "Vor"garten als Entree, der üppig mit Nutzpflanzen und Blumen gestaltet wurde.

Die axialsymmetrisch angeordneten Beete waren von Buchs begrenzt. Dieser Stauden- und Gemüsegarten war norddeutschen Bauerngärten nachempfunden. Ein zentraler Weg, der von Sommerblumenrabatten und Nutzbeeten begleitet wurde, erschloss ihn durchgängig und mündete auf die straßenseitige Loggia der Villa, die von zwei dorischen Säulen flankiert war. Zwischen dem Garten und dem Vorplatz mit Rasenteppichen, Buchskugeln und Kieswegen schuf eine Reihe Kastenlinden die räumliche Strukturierung. Zur Bepflanzung gehörten aus heutiger Sicht auch historische und insofern selten gewordene Pflanzen, wie beispielsweise Thitonien/Mexikanische Sonnenblumen (Thitonia rotundifolia, T. diversifolia), aber auch Rittersporne (Delphinium spec.), Sonnenhüte (Rudbeckia spec. und Echinacea spec.) sowie Sommer- und Herbstdahlien (Dahlia spec.). Im Gemüsegarten wuchsen unter anderem Kohl, Salate, Bohnen und Tomaten, die in der Küche Verwendung fanden und bei Tisch auch verzehrt wurden. Die Verbindung von Gemüse- und Staudengarten gilt als typisch für Liebermanns reformorientiertes Gartenkonzept.

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Die zum Vorgarten ausgerichtete symmetrische Fassade der Villa ist von dorischen Säulen geprägt. Foto: Thomas Herrgen
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Gemälde Liebermann "Blick aus dem Nutzgarten nach Osten auf den Eingang zum Landhaus, 1919". Abbildung: Max Liebermann Gesellschaft, Berlin.
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Einer der beiden Wege, die von der Blumenterrasse bis zum Wannsee führen, verläuft entlang den Heckengärten (links). Foto: Thomas Herrgen
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Dort angekommen geht der Blick zurück über den großen Rasen zur Villa. Foto: Thomas Herrgen
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Die Blumenterrasse vermittelt den Höhenunterschied zwischen Gebäude/Terrasse und Rasen. Sie war (zum Zeitpunkt der Aufnahme) ausschließlich mit rot blühenden Pelargonien bepflanzt. Foto: Thomas Herrgen
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Im berühmten Birkenweg stehen mehrere Betula-Arten (absichtlich) auch innerhalb der Wegbreite. Foto: Thomas Herrgen

Grüner Teppich bis zum Wasser

Auf der Gartenseite zum Wannsee lag direkt vor dem Gebäude die Blumenterrasse, ein Sitzbereich im Freien mit einer tiefer liegenden Rabatte davor.

Im Anschluss erstreckte sich mittig eine wiesenartige Rasenfläche bis zum Seeufer. Sie wurde im Süden flankiert vom Birkenweg, mit unregelmäßig und auch im Weg gepflanzten Betula-Arten einerseits und einem schmalen, lang gezogenen Hecken- und Rosengarten auf der gegenüberliegenden Nordseite. Die drei Heckengärten hatten nach Alfred Lichtwarks gartenkünstlerischen Ideen eine besondere Bedeutung.

Die von Hainbuchen (Carpinus betulus) eingefassten "grünen Kammern" sollten Spannung und Neugierde erzeugen auf das, was sich hinter den Hecken im jeweils nächsten Kabinett befand. So hatte der erste Heckengarten einen quadratischen Grundriss, der zweite war oval und der dritte rund mit einer Vierteilung. Das Band der Gärten war von einem geraden Weg durchzogen, an dessen Kopf eine weiße Gartenbank stand. Dieser Platz erlaubte nur genau an dieser Stelle den ungehinderten Blick durch die gesamte Abfolge der Heckengärten bis zum Wannsee, wo noch ein Teepavillon und ein Steg ins Wasser folgten. In seinen späten Lebensjahren malte Liebermann sowohl den Bauerngarten mit der Hausfront, insbesondere aber die Seeseite mit dem Birkenweg und den Heckenkabinetten immer wieder gerne. Schon damals war der Garten insofern eine Art begehbares Gemälde.

Zwangsenteignung und Entfremdung

Nach Liebermanns Tod 1935 ging das Anwesen an seine Frau Martha. geb. Marckwald über, die es im Nationalsozialismus weit unter Wert zwangsveräußern musste. Als Bürger jüdischen Glaubens hatte Liebermann bereits seit 1933 Arbeitsverbot und seine Werke, wie die aller jüdischen Künstler*innen, durften nicht mehr ausgestellt werden. Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Liebermann-Villa zum Lazarett umfunktioniert und nach 1945 in ein reguläres Krankenhaus. Später stand es eine Weile leer und seit Anfang der 1970er Jahre wurde es dann als Vereinsheim eines Tauchersportclubs genutzt. Die Außenbereiche der Immobilie dienten dann vorwiegend als Bootslager und Pkw-Stellplätze. Am Ufer des Wannsees wurden Bootsstege und weitere notwendige Anlagen für die Sportnutzung eingebaut. Der Gebäudezustand litt zunehmend, der Garten und seine wesentlichen Strukturen gingen trotz einer gewissen Pflege mehr und mehr verloren bis zur völligen Unkenntlichkeit.

Wiederherstellung in Schritten

Liebermanns Erben erhielten das Anwesen 1951 zurück, verlängerten zunächst den Nutzungsvertrag als Krankenhaus und verkauften es schließlich sieben Jahre später an das Land Berlin, das es verpachtete. Erst nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 rückte Liebermann nach und nach ins Bewusstsein der Menschen zurück. In den Jahren 1993-94 erstellte der Berliner Landschaftsarchitekt Reinald Eckert ein Gutachten als Grundlage für die Wiederherstellung des Gartens. 1995 gründete sich die Max-Liebermann-Gesellschaft Berlin e. V., die das Gebäude und den Garten übernehmen, wiederherstellen und als privates Museum betreiben wollte. Das Land Berlin blieb Eigentümerin, die Kosten für den Umbau zum Museum, die Sanierung und Rekonstruktion musste der Verein aber selbst aufbringen. Nachdem die Genehmigungen eingeholt, Sponsoren und Spenden aufgetrieben waren begannen 2002 die Bauarbeiten am Gebäude, zwei Jahre später die Rekonstruktion des Gartens. Trotz vieler Eingriffsmaßnahmen und der reduzierten Pflege in den Jahrzehnten zuvor war zu Beginn der Arbeiten noch eine gewisse Originalsubstanz erhalten, so etwa die Stützmauern und Treppen auf der Wannseeseite, die Lindenreihe im Vorgarten oder Reste der Hainbuchen des Heckengartens. Aufgrund dieser Funde sowie mit Hilfe alter Fotos und der Gemälde Max Liebermanns sowie Erinnerungen von Zeitzeugen, die die umfangreichen historischen Recherchen ergänzten, konnte der Garten ab 2004 durch die Max-Liebermann-Gesellschaft Berlin originalgetreu rekonstruiert werden.

Das fehlende Puzzle-Stück

Eine kleine, auf der Nordseite noch fehlende Parzelle konnte erst Jahre später wieder in das Grundstück eingegliedert werden. Dies mündete dann bis 2014 auch dort zur vollständigen Wiederherstellung der Heckengärten, sowie der Obstwiese am Teepavillon. Der Garten wurde unter der Leitung von Landschaftsarchitekt Reinald Eckert durch Fachfirmen des Garten- und Landschaftsbaus und weiterer Gewerke detailgenau wiederhergestellt, inklusive aller baulichen Elemente wie der Terrasse vor der Seeseite der Villa, dem Otterbrunnen, dem weißen Teepavillon mit Reetdach und dem weißen Steg zum See hinaus. Bei der restauratorischen Neubepflanzung fanden auch die Birken wieder Eingang, die nach dem Grundlagenmaterial teilweise im Weg auf der Südseite stehen. Im Bauerngarten wachsen wieder Nutzpflanzen und Sommerstauden, während das Pförtner- und Gärtnerhaus jetzt als Eingangsbauwerk fungiert und die Kasse mit Museumsshop beherbergt. Heute ist der Garten gut eingewachsen und wird mit einem festangestellten Gärtner, unterstützt von ehrenamtlichen Helfer*innen der Max-Liebermann-Gesellschaft (Anzahl je nach Jahreszeit, Aufwand und Bedarf) kontinuierlich gepflegt. (Reale Kosten ca. 80.000 Euro/Jahr)

Einordnung und Restriktionen

Die Villa und der Garten sind der einzige noch existente Ort mit realem Bezug zum Leben und Wirken von Max Liebermann. Er hatte das Ensemble immer als Gesamtkunstwerk gesehen und mitgestaltet und verbrachte 25 Jahre lang hier die Sommermonate. Zu Liebermanns Wannsee-Œvre gehören mehr als 235 Ölgemälde, Aquarelle, Pastelle sowie Skizzen und Radierungen. Die Max-Liebermann-Gesellschaft hat mit vielen ehrenamtlich Tätigen, Sponsoren, Spendern und Förderern diesen Ort wieder erlebbar und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Inzwischen zählen Haus und Garten jährlich etwa 80.000 Besucherinnen und Besucher.

Wie bei allen anderen öffentlichen Orten, Museen und Gedenkstätten war ihnen der Zugang in den Jahren 2020 bis 2021 über lange Zeit hinweg verwehrt. Wegen der Corona-Pandemie mussten das Museum und auch der Garten geschlossen werden. Umso mehr freuten sich (laut Pressemeldung vom 20.5.21) die Betreiber der Liebermann-Villa am Wannsee, dass seit Samstag, 22. Mai 2021 für Besucherinnen und Besucher wieder geöffnet werden konnte. Nach dieser langen Schließzeit war der weitläufige Garten sowie die bis 21. Juni 2021 verlängerte Ausstellung "Wir feiern Liebermann! Leihgaben aus deutschen Sammlungen zu 25 Jahren Max-Liebermann-Gesellschaft" wieder zugänglich. Der Museumsshop bot ein ausgewähltes Sortiment im Freien an und das Café Max hielt Angebote zum Mitnehmen aus dem Fenster der Villa bereit.

Inzwischen (2022) sind die allermeisten Corona-Maßnahmen gefallen, bis auf die Masken-Pflicht in Innenräumen und bei Veranstaltungen. Zu einem geplanten Besuch vor Ort sollte jedoch vorab ein Blick auf die Homepage (s. unten) gehören, um sich mit den dann aktuellen Bedingungen vertraut zu machen; damit sich der Weg hinaus zur Wannsee-Villa mit ihrem schönen Garten auch lohnt.

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Der östlichste der drei Heckengärten, die alle axialsymmetrisch angelegt sind - hier der Rosengarten - liegt dem Wannsee am nächsten. Hinter Rosenbögen und Sonnenuhr ist das Wasser zu sehen. Foto: Thomas Herrgen
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Der mittlere, ovale Garten hat einen seitlichen Ausgang (im Eckert-Plan von 1994 nicht dargestellt) zur Rasenfläche. Dahinter liegt das Lindenkarree. Foto: Thomas Herrgen
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In Verlängerung des nördlichen Hauptweges und seitlich des Teepavillons führt ein Steg hinaus ins Wasser, mit Anlegestelle für Boote. Foto: Thomas Herrgen
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Der abgestimmte Rekonstruktionsplan von 1994 war Grundlage für die Gartenwiederherstellung. Plan: Landschaftsarchitekt Reinald Eckert, Berlin

Weitere Informationen zur Wiederherstellung des Garten- und Baudenkmals

  • Projektbeteiligte (Auswahl)
  • Bauherr: Max-Liebermann-Gesellschaft e. V.
  • Landschaftsarchitekt: Reinald Eckert, Berlin
  • Architektin: Nedelykov Moreira www.nedelykov-moreira.com
  • Denkmalpflegerische Betreuung:Dr. Klaus von Krosigk, Rolf-Borwin Wendlandt, Landesdenkmalamt Berlin
  • Dr. Angelika Kaltenbach, Untere Denkmalschutzbehörde Steglitz-Zehlendorf, Berlin
  • Ausführung:GaLaBau: Fa. Flöter und UszkureitFa. Michael Gerhard und Fa. Günther SchuhmannUfermauer 2006: Fa. Ernst MayerUfermauer und Stegbau 2014: Fa. WKH HönowEinfriedung: Fa. Fuchs und GirkeRekonstruktion Otterbrunnen (Unterbau aus Muschelkalk): Fa. Bluhm und Schötschel (Steinmetzbetrieb)
  • Kosten (Villa und Garten gesamt): ca. 3,2 Millionen Euro brutto
  • Anteil Garten davon: 1 035.000 Euro brutto für die Wiederherstellung, einschl. der Ergänzung der Heckengärten mit Ufermauer und Bootssteg bis 2014 (ohne Beleuchtung).
  • Auszeichnung für die Rekonstruktion:Europa Nostra Medaille 2008European Union Prize for Cultural Heritage
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Max Liebermann 1916 - Selbstporträt Quelle: Kunsthalle Bremen (über Wikimedia commons, gemeinfrei)

Biografie Max Liebermann

1847 20. Juli:
Max Liebermann wird in Berlin als Sohn des jüdischen Fabrikanten Louis Liebermann geboren.

1866-1868
Parallel zum Studium an der Philosophischen Fakultät der Berliner Universität nimmt Liebermann Malunterricht.

1869-1872
Studium an der Kunstschule in Weimar.

1873
Er zieht nach Paris und findet Anregungen in den Werken französischer Naturalisten.

1876
Er reist zum ersten Mal nach Holland, wo erste Bilder in der Technik der Freilichtmalerei entstehen.

1878 Liebermann zieht nach München.

1884 Rückkehr nach Berlin. Heirat mit Martha Marckwald. Der Ehe entstammt eine Tochter.

1889 Liebermann ist Mitorganisator einer inoffiziellen Beteiligung deutscher Künstler an der Pariser Weltausstellung. Das Deutsche Reich beteiligt sich wegen "antimonarchistischer Tendenzen" in Frankreich nicht.

1894 Teilnahme an einer Ausstellung des Pariser "Salons". Liebermann wendet sich von den Arbeitsbildern nach holländischem Vorbild ab und öffnet sich zunehmend dem Einfluss der modernen französischen Kunst.

1896 Liebermann veröffentlicht mit einer Studie über den französischen Maler Edgar Degas in der Zeitschrift "PAN" seine erste schriftstellerische Arbeit.

1897 Anlässlich seines 50. Geburtstags wird sein Werk in der Akademieausstellung gewürdigt. Ernennung zum Professor der Königlichen Akademie der Künste in Berlin.

1898 Als Mitglied der Jury der "Großen Berliner Kunstausstellung" empfiehlt Liebermann Werke von Käthe Kollwitz und Walter Leistikow (1865-1908) zur Prämierung. Sie werden jedoch von Wilhelm II. und anderen Mitgliedern der Jury abgelehnt.

2. Mai: Daraufhin gründet Liebermann mit anderen Künstlern die "Berliner Secession", zu deren Vorsitzenden er im kommenden Jahr gewählt wird.

1904 Die "Berliner Secession" nimmt an der Weltausstellung in St. Louis nicht teil, da ihr eine freie Auswahl der Bilder verwehrt wird. Die Porträtmalerei gewinnt große Bedeutung in Liebermanns Werk. Veröffentlichung des zum Verständnis seiner Kunst bedeutenden Aufsatzes "Die Phantasie in der Malerei".

1910 Die Jury der "Berliner Secession" weist die Bilder der Expressionisten zurück. Daraufhin verlassen einige junge Künstler wie Max Pechstein die Vereinigung und gründen die "Neue Secession".

1911 Mit dem Rücktritt Liebermanns übernimmt Lovis Corinth den Vorsitz der "Secession".

1914 Liebermann schließt sich der abgespaltenen "Freien Secession" an. Er beginnt, sich aus Berlin in sein Haus am Wannsee zurückzuziehen.

1917 Gesamtschau seines Werkes in der Königlichen Akademie der Künste anlässlich seines 70. Geburtstages. Liebermann porträtiert Großadmiral von Tirpitz.

1920 Berufung zum Präsidenten der nunmehr Preußischen Akademie der Künste, für die er ein neues liberales Programm entwirft, das er jedoch nicht durchsetzen kann.

1927 Liebermann porträtiert den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg.

1932 Er wird zum Ehrenpräsidenten der Preußischen Akademie der Künste ernannt.

1933 Als Jude wird Liebermann von den Nationalsozialisten Arbeitsverbot erteilt. Da die Sektion für Bildende Kunst der Preußischen Akademie der Künste beschließt, keine Werke jüdischer Künstler mehr auszustellen, erklärt Liebermann öffentlich seinen Austritt aus der Akademie.

1935 8. Februar: Max Liebermann stirbt in Berlin.

Ergänzung: Er ist mit seiner Frau auf dem jüdischen Friedhof Schönhauser Allee (Prenzlauer Berg) in Berlin bestattet. (Th. Herrgen)

Quelle und © Deutsches Historisches Museum, Berlin, Lutz Walther, Janca Imwolde (5. 1. 2015), Text (Lizenz): CC BY NC SA 4.0


Film über die Gartenwiederherstellung:

<iframe frameborder="0" height="281" width="500" src="https://cms.jungelandschaft.de/typo3///www.youtube.com/embed/abzFuZd1ZiY"> </iframe>Adresse: Liebermann-Villa, Colomierstraße 3,D-14109 Berlin (Wannsee)

www.liebermann-villa.de

Dipl.-Ing.(FH) Thomas Herrgen
Autor

Landschaftsarchitekt

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