Gartenreich Wörlitz-Dessau

Letzter Zuwendungsbescheid zur Beseitigung der Hochwasserschäden übergeben

Historische Parks und Gärten
Die Südtorbrücke im Park Luisium in Dessau stand 2013 beim Elbehochwasser komplett unter Wasser. 2017 werden im Park letzte Schäden beseitigt. Foto: Kulturstiftung DessauWörlitz

Der Präsident des Landesverwaltungsamtes, Thomas Pleye, hat am 29. Juni 2016 im Luisium in Dessau den letzten Zuwendungsbescheid zur Beseitigung der Hochwasserschäden aus dem Jahr 2013 an den Direktor der Kulturstiftung Dessau Wörlitz, Dr. Thomas Weiß übergeben. Schloss und Park Luisium standen 2013 beim Elbehochwasser zwar komplett unter Wasser. Verschiedene Schäden an Gebäuden und den Brücken mussten seitdem im Gartenreich Dessau-Wörlitz saniert werden. Dennoch kam man 2013 noch mit einem blauen Auge davon, da nach dem ersten Hochwasser 2002 zahlreiche Schutzmaßnahmen umgesetzt worden waren.

Im Landschaftspark Wörlitz ließ Fürst Franz 17 Brücken errichten und erzählte mit ihnen zugleich die Geschichte der Ingenieurskunst. Ein über den Fluss gelegter Baumstamm bildete die erste Brücke, Schwimm- und Kettenquerungen folgten bis hin zur Nachbildung der damals modernsten Brücke in Eisenkonstruktion, der Iron Bridge bei Coalbrookdale bei Manchester in Mittelengland. Die Eiserne Brücke, älteste Brücke auf Europäischem Festland ihrer Art, überwindet seit 1784 den Georgenkanal.

Die Eiserne Brücke vom Westufer des Georgenkanals

Über diese Brücke flanierend, entdeckt man nicht nur eiserne Schmuckelemente, sondern auch einen Tunnel aus mächtigen Findlingssteinen und hat zudem einen guten Ausblick über den Georgenkanal. Die eiserne Konstruktion ist eine von vier Brücken in den Wörlitzer Anlagen, die durch das Hochwasser des Jahres 2013 geschädigt worden ist. Nachdem die Fördermittel nun in vollem Umfang bewilligt sind, können die Sanierungsarbeiten noch im Jahr 2016 beginnen. Neben Planern und Statikern sind auch ein baubegleitender Restaurator und ein Metallrestaurator Mitglieder des Planungsstabes.

Bei der Eisernen Brücke handelt es sich um eine Konstruktion aus sogenanntem Puddelstahl. Das Puddelstahlverfahren, auch Flammofenfrischen genannt, ist ein Herstellungsverfahren, das erst im Jahr 1784 von dem Engländer Henry Cort erfunden worden ist und bis Mitte des 19. Jahrhunderts angewendet wurde.

Der durch große Findlinge gebildete Tunnel weist in Folge von Baugrundbewegungen während des Hochwassers Verschiebungen im Verband auf und muss stabilisiert werden. Die Stabilisierung erfolgt durch Vernadelung. Das Verfugen erfolgt so, dass man die einzelnen Findlinge und die Fugen gar nicht wahrnimmt, sondern der Eindruck entsteht, es handele sich hier um natürliches Felsgestein.

Parallel zur Eisernen Brücke beginnen die Arbeiten an der Hohen Brücke am Kleinen Wallloch. Bevor hier Hand angelegt wird, wird die Bücke von einem Restaurator begutachtet. Danach kann es mit der Instandsetzung losgehen. Die Restaurierung der beiden anderen Brücken, der Neuen Brücke und der Agnesbrücke, beginnt im Jahr 2017, so dass auch diese bald im frisch restaurierten Glanz erstrahlen.

KsDW/mk

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