Liebe Leserin, lieber Leser

Partys in Parks zu veranstalten ist nicht nur ein Trend, der immer stärker wird, sondern auch einer, der ein erhebliches Konfliktpotenzial birgt. Empfindliche, schützenswerte und damit ungeeignete Flächen bleiben dabei nicht verschont. In Berlin werden beispielsweise Verbote immer wieder einfach umgangen und Großveranstaltungen entgegen aller Bestimmungen auf solchen Flächen durchgeführt und stark beschädigt. Zudem fühlen sich die Ruhesuchenden in den geschützten Bereichen gestört.

Gleichzeitig wirken Partys - bei richtiger Vorbereitung - sehr positiv, denn sie machen den Freiraum zum so dringend benötigten sozialen und kulturellen Erlebnisraum und wirken in den Großstädten Individualisierung und Vereinsamung entgegen. (In Großbritannien wurde bereits ein Antieinsamkeits-Ministerium eingerichtet, da die gesundheitlichen Schäden von Vereinsamung größer sind, als das Rauchen oder Diabetes). Vielen bleibt bei engen Wohnverhältnissen auch nur der Freiraum als Begegnungszentrum mit starker Nutzung einschließlich Nutzungskonflikte.

Wenn sich Veranstalter, Bewohner und Ämter jedoch eng abstimmen, sind mögliche Schäden zu reduzieren. Dies erhöht nicht nur die Akzeptanz der Veranstaltungen bei Anwohnern. Auch wird zum Beispiel durch ein Flyer- und Plastikbecher-Verbot Müll vermieden und damit die Folgekosten erheblich gedämpft. Präventive Schutzmaßnahmen tun ihr Übriges. Fotos können erfolgte Schäden dokumentieren. Damit es dazu erst gar nicht kommt, müssen die Auflagen für die Veranstaltungen auch tatsächlich kontrolliert werden. Eine neue Idee ist auch, Schallschutzschalen für kleine Konzerte zu verwenden.

Mit den besten Grüßen

Mechthild Klett