Liebe Leserin, lieber Leser

Bei ihren Gegnern gelten sie als enge Spießeroasen, Kleingartenanlagen seien "Favelas der unteren Mittelschicht", die die Formlosigkeit des Kleinbürgertums zur Schau stellen. Offenbar eine Argumentationshilfe für Projektentwickler. Die Begehrlichkeiten nach den Parzellen sind sehr groß und werden vielerorts auch durchgesetzt, sei es für den Straßenbau oder die Schaffung von Wohnungen.

Andererseits liegen die Leerstandsraten von Kleingartenanlagen in Sachsen-Anhalt bei zwölf Prozent. Ursachen sind der Bevölkerungs-rückgang aber auch Überflutungen, die die Gärten vernässt und unbrauchbar zurücklassen. Dort werden bereits Förderprogramme für den Rückbau gefordert. Divergierende Entwicklungen, die jedoch beide große Anstrengungen erfordern, um Grünflächen in den Metropolen als Erholungsorte einer naturfern lebenden Bevölkerung zu erhalten und um neue Nutzungen bei Leerständen zu entwickeln.

Grünflächen, die ebenfalls ihr Gesicht in den vergangenen Jahren sehr gewandelt haben, sind die Friedhöfe. Freizeitliche Nutzungen und andere Umwidmungen sind an der Tagesordnung. Bestenfalls entstehen neue Parkanlagen. Herausgehoben hierbei sind die Ehrengräber, die besondere Pflege und Aufmerksamkeit erfahren. Ebenso wie die Friedhöfe, die neuerdings durch eine FriedhofsApp digital erkundet werden können. Das in Berlin ansässige Glienicker GartenForum feiert sein zehnjähriges Bestehen. Ein guter Anlass, um Rückschau auf die wechselvolle Geschichte des Glienicker Schlosses und seines Landschaftsparks zu halten.

Freundliche Grüße

Ihre Mechthild Klett