Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser

Editorial

Die Stadt München bereitet einen Beschluss vor, der vorsieht, dass die Orientierungswerte zur Grün- und Freiflächenversorgung derart geändert werden, dass die Pro-Kopf-Versorgung von 32 auf 15 Quadratmeter abnimmt. Die 32 Quadratmeter teilen sich auf in 17 Quadratmeter öffentliche und 15 Quadratmeter private Grün- und Freifläche pro Einwohner. In der Praxis wurden diese Werte seit 2000 bereits häufiger etwa mit nur noch 15 Quadratmeter innerhalb des mittleren Ringes unterschritten. Diese Praxis soll nun zum neuen Richtwert erhoben werden, um neuen Wohnraum schaffen zu können und um die Innenstadt zu verdichten. Grund ist der große Mangel an Wohnungen, der einen erhöhten Druck auf die Freiflächen ausübt. Zum Ausgleich soll es eine "Stärkung bzw. Aktivierung der maßgeblichen grünen Infrastruktur im Stadtgebiet im Sinne eines ,Aktionsplans' geben, so der Beschlussentwurf.

Die Frage ist jedoch, wann die doppelte Innenverdichtung einen quantitativ kritischen Wert nach unten erreicht, bei dem das Konzept konterkariert wird? Ist bei einem statistisch gesehen verdoppeltem Nutzungsdruck noch eine qualitativ verbesserte Grünanlage überhaupt möglich?

Notwendig ist auf jeden Fall ein Gesamtkonzept, in dem alle verfüg-baren Flächen erfasst, qualitativ bewertet und entwickelt werden. Und es muss politisch entschieden werden, wie viel Grün wir uns in den Großstädten leisten wollen. Eine umfassende Debatte hierzu ist gefragt.

Mit besten Grüßen

Mechthild Klett

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