Die 7. Sächsische Landesgartenschau in Oelsnitz im Erzgebirge

Linie in der Landschaft - Konzept des Bürger- und Familienparks

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Landesgartenschauen und Grünprojekte
Die Gleisgärten mit den Wildstaudenpflanzungen, hier das Thema „Prärie“, im ersten Standjahr im August 2014 (Staudenplanung: Heiner Luz). Der dichte Sukzessionsbestand aus Birken, Weiden, Robinie, Ahorn, Kiefer, aber auch Eichen und sogar Ulmen wurde ausgelichtet. Fotos: Mediel mirage, Leipzig

Ein neuer Park entsteht auf einem stillgelegten Bahngelände. Ein ehemaliges Güterbahnhofsareal in der Kleinstadt Oelsnitz wird im Rahmen der 7. Sächsischen Landesgartenschau als Bürger- und Familienpark entwickelt. Der Güterbahnhof war eine zentrale Infrastruktur des Lugau-Oelsnitzer Steinkohlereviers. Dort wurde die Kohle verladen und verschickt, bis das Bahngelände 1996 schließlich stillgelegt wurde.

Mit der Entwicklung einer vielfältig nutzbaren Parklandschaft auf dem Gelände eröffnet sich die Chance, die Potenziale dieser postindustriellen Landschaft aufzugreifen und in neuen Zusammenhängen zu interpretieren. Das bisher unzugängliche Areal wird in das bestehende landschaftliche Gefüge aus kleinstädtischen Strukturen, Bahnlinie, Bergbauhalden, Teichketten, Wiesen und Landwirtschaftsflächen eingewoben, neue Verbindungen werden geknüpft. Die topografische Lage des Bahngeländes als ebene Plattform in der hügeligen Erzgebirgsvorlandschaft ermöglicht es, vielfältige räumliche Beziehungen mit der Umgebung aufzunehmen. Verschiedene Spuren und stille Erzähler der Geschichte dieser Landschaft lassen sich hier finden und werden auch den zukünftigen Park prägen.

Das Landesgartenschaugelände auf dem ehemaligen Bahnhofsareal besitzt durch seine ausgeprägte Lage, Topografie, Eisenbahnrelikte und Spontanvegetation bereits jetzt einen starken Charakter. Das landschaftsarchitektonische Konzept arbeitet mit diesen Besonderheiten des Geländes, entwickelt sie weiter und macht sie für den neuen Landschaftspark nutzbar.

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Landesgartenschauen und Grünprojekte
Blick vom „Kleingartenstellwerk“ zum Rosenhügel und Richtung Erzgebirgsbalkon. Die Birken sind aus dem dichten Bestand herausgestellt und begleiten die beiden sich verzweigenden Hauptwege.
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Im zukünftigen Hauptgelände am Erzgebirgsbalkon, unmittelbar am Haupteingang, werden im April 2014 intensive Staudenpflanzungen angelegt. Die Pflanzplanung für die Prachtstauden sowie für den Wechselflor erfolgte durch Petra Pelz.

"Linie in der Landschaft", Blicke und Raumbildung

Die tragende räumliche Grundstruktur des Entwurfes aus Längs- und Querverbindung geht auf das Lesen und Interpretieren der bestehenden topografischen Situation und deren Rekonfiguration zurück.

Der neue Park liegt auf einem langen und schmalen Bahnkörper am Rand der Ortslage Oelsnitz, im Westen durch lockere Bebauung und die in Betrieb befindliche Bahnlinie begrenzt. Im Osten geht der Park in die offene Kulturlandschaft des Erzgebirgsvorlandes über. Diese vor allem topographisch besondere Lage des Bahnhofs als flache, schmale Ebene mit einer scharfen Hangkante in einem sanft bewegten Gelände wird herausgearbeitet und als "Linie in der Landschaft" interpretiert.

Dadurch entsteht ein linearer Park mit einem längs durchgehenden Hauptweg. Vielfältige Aussichtspunkte werden entlang dieser "Linie" inszeniert und eröffnen Blicke in die umgebende Kultur- und Bergbaulandschaft. Mit dem "Erzgebirgsbalkon" wird die Öffnung in die umgebende Landschaft noch einmal besonders inszeniert.

Zusätzlich wird ein für die Gegend typisches Landschaftselement aufgegriffen. Teichketten verwandeln die Täler oft in terrassenartige Landschaften. Von den Staudämmen blickt man jeweils über das Tal. Analog dazu wird der neue Park längs der Achse des Concordiabaches und der beiden Teiche, Heinzigteich und Pferdeteich, mit neuen Terrassen und einem Parterre als Übergang zwischen intensivem Park und extensiver Wiesenlandschaft gegliedert. Durch diese Terrassierung wird die künstliche Geländekante des Bahnkörpers mit der natürlichen Topographie des kleinen Concordiatälchens verbunden.

Die Teichlandschaft bildet einen lebhaften Kontrast zum eher trockenen und im Sommer sehr warmen Bahnhofspark und ist die Fortsetzung des Parks bis in die landwirtschaftlich geprägte Kulturlandschaft hinein. Vom östlichsten und am tiefsten gelegenen Punkt des neuen Parks, dem Staudamm des Pferdeteiches, blickt man zurück über die Wiesenflächen und den Park direkt auf die Deutschlandschachthalde mit der Landmarke "Glückaufturm". Davor erkennt man das Parterre, den Erzgebirgsbalkon und den "Rosenhügel". Diese Blickbeziehung wird offen gehalten und verbindet die für die neue Landschaft prägenden Themen "Teichlandschaft", "Bahnhofspark" und "Bergbaulandschaft". Entlang dieser Sichtachse und über die terrassierten Höhensprünge hinweg, spannt sich der intensiv gestaltete, zentrale Teil des Parks auf.

So entstehen zwei Richtungen im Park. Die Längsverbindung betont die künstliche Hangkante des Eisenbahn-Plateaus und tritt durch Versprünge, die immer wieder neue Blicke eröffnen, in den Dialog mit der umgebenden Landschaft. Quer dazu erstreckt sich das Tälchen des Concordiabaches mit der Teichlandschaft. Längs- und Querverbindung treffen am Erzgebirgsbalkon zusammen. Parterre und Hanggestaltung vermitteln zwischen oberem und unterem Höhenniveau.

Die Wegeführung im gesamten Park orientiert sich an der vorgefundenen Höhenlage des Bahnkörpers. Daraus ergeben sich in Längsrichtung immer sehr leichte Steigungen, in Querrichtung werden die Dämme und Böschungen durch Treppen bewältigt. Ein Thema, welches auch bei der Brücke am Haupteingang aufgegriffen wurde - Rampen in Längsrichtung parallel zu den Parkwegen, die Treppen quer dazu.

Die Struktur aus Wegelinien und Terrassenlinien bietet während des Gartenschaujahres den Rahmen für Ausstellungs- und Veranstaltungsflächen, trägt aber den Park auch langfristig, wenn der Wechselflor verschwunden ist und die Ruderalvegetation des Bahngeländes wieder dominierender wird.

Landesgartenschauen und Grünprojekte
Blick vom Rosenhügel über den zentralen Bereich des Parks. Hinter dem „Kleinen Stellwerk“ ist die Gartenschaubrücke sichtbar. Sie ist der Haupteingang zum Gelände und überspannt die noch in Betrieb befindliche Bahnlinie.
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Die historische Lokomotive V15 ist ein Geschenk der Stadt Löbau, welche die vorangegangene sächsische Landesgartenschau 2012 ausrichtete. Die Lok wurde mittlerweile zum Spielgerät umgebaut und in den großen „Eisenbahnspielplatz“ integriert.

Der Park als Geschichtenerzähler

Der neue Park ist stark geprägt durch seine vormalige Nutzung als Güterbahnhof und die Zeit nach der Stilllegung, in der sich eine für Bahnbrachen typische Spontanvegetation entwickelt hat. Die Relikte aus dieser Zeit sind ein wichtiges Gestaltungselement und erzählen von den Zeiten des Bergbaus und der Nutzung des Geländes als Kohleverladebahnhof.

Der überwiegende Teil der vorgefundenen Gleise wurde in die Gestaltung integriert. In den Gleisgärten wurden verbliebene Elemente des ehemaligen Bahngeländes erhalten und in einen neuen gestalterischen Kontext übernommen. Charaktervolle Baumgruppen aus dem durch Sukzession entstanden Vorwald wurden herausgestellt und durch Einzelpflanzungen (Birken, Kiefern) ergänzt. Die Baumgruppen überstellen eine großflächige Staudenpflanzung, die an den trockenen Standort angepasst sind und ihre Vorbilder in Steppen- und Prärievegetation haben. Die ehemaligen Schienenstränge blieben erhalten, werden aufgefüllt und verlaufen als Schotterbänder durch die Staudenflächen. Sie ermöglichen das Eintauchen in die Pflanzenwelt.

Als höchster Punkt im Park wird der "Rosenhügel" zum Aussichtspunkt gestaltet. Dort führte einst eines der vielen Anschlussgleise zu einer der Schachtanlagen über eine Brücke. Die Rampe war noch vorhanden und wurde in die neue Parkgestaltung eingebunden. Die Hänge sind mit verschiedenen wilden und kultivierten Rosensorten und Gräsern bepflanzt und sind so weithin im Gelände sichtbar. Die markanten alten Eichen und eine Birke auf dem Damm wurden erhalten. Die nach Süden geneigte Böschung wird für Wechselflor und den sonnigen Kleinkinderspielplatz genutzt und ist bereits von der Gartenschaubrücke als auch vom fahrenden Zug aus gut einsehbar.

Die drei erhaltenen Stellwerke sowie das Empfangsgebäude wurden renoviert und umgebaut und bleiben in Nutzung. Von diesen aus hatten die Eisenbahner einen guten Überblick über das Geschehen. Heute bieten sich dort die besten Ansichten über den Park an.

Die typischen und weithin sichtbaren Bahnleuchten stehen unter Denkmalschutz und werden erhalten. Details wie Weichenlaternen, Prellböcke und eine Gleiswaage wurden ebenfalls Bestandteile der Gestaltung.

Im "Zauneidechsenhabitat" entlang der in Betrieb befindlichen Bahnanlagen sowie im "Hohndorfer Wald" wurden nur minimale Eingriffe vorgenommen. Dort wird der Zustand des gesamten Geländes vor der Umgestaltung noch nachvollziehbar.

Die in den Jahren nach der Stilllegung entstandene Vegetation ist von außerordentlicher Vielfalt und prägt den eigenständigen Charakter des Geländes. Im Vegetationskonzept für den Park wird sie aufgegriffen und weiterentwickelt, der Baumbestand in die Gestaltung einbezogen. So bleiben die alten Nutzungen erkennbar, die Eigenheiten des Geländes werden bewahrt, der Park erzählt ein Stück Geschichte.

Entwicklung standortangepasster Vegetationsbilder

Für das landschaftsarchitektonische Konzept wurden bereits im Wettbewerb gestalterische Strategien entwickelt, die später eine nachhaltige Unterhaltung der Parkanlage unterstützen sollen:

Der Park ist in einen kleineren intensiv gestalteten und einen größtenteils extensiv zu entwickelnden Teil zoniert. Der sich an den Bahnhof und Haupteingang anschließende "Terrassenpark" ist während der Landesgartenschau der zentrale Bereich und bleibt langfristig der intensiv gestaltete Teil des neuen Landschaftsparks. Dort befinden sich im Ausstellungsjahr die Wechselflorflächen, Liegewiesen, Themengärten, Kleinkinderspielplatz und Gastronomie.

Zu den Rändern hin nimmt die intensive Gestaltung ab. Es wird stärker mit der bestehenden charakteristischen Ruderalvegetation des Bahngeländes gearbeitet. Auslichtungen und punktuelle Inszenierungen schaffen interessante neue Raumeindrücke und Blickbeziehungen. In den extensiven Bereichen des Parks sollen sich langfristig standortangepasste und pflegeextensive Vegetationsbestände entwickeln.

Das Gartenschaugelände ist durch verschiedene Standortbedingungen geprägt - von feucht-nassen Überschwemmungsbereichen in der Teichlandschaft bis zu trockenwarmen Standorten der Bahnbrache. Ziel war es, daran angepasste Gestaltungs- und Vegetationskonzepte zu entwickeln. Die Vegetationskonzepte orientierten sich an den zum Teil bereits vorhandenen standorttypischen Pflanzengesellschaften (Teichwiesen, Uferstaudensäume von Heinzig- und Pferdeteich, Große Wiese, Zauneidechsenhabitat, südlicher Hauptweg) beziehungsweise entwickeln für die jeweiligen Standortbedingungen angepasste Pflanzkonzepte (Gleisgärten), die langfristig einen geringeren Pflegeaufwand benötigen.

Gleisgärten

Die Staudenflächen sind extensive, an den trockenen Standort der Gleisanlagen angepasste Pflanzungen. Als Vegetationsbilder werden die zentralasiatische Steppe und die nordamerikanische Prärie als Vorbilder herangezogen. Beide Pflanzengesellschaften kommen auf mäßig trockenen Standorten vor und wechseln sich in ihrer Hauptblütezeit ab. Der Blühhöhepunkt der Steppe liegt im Frühjahr und Frühsommer. Die Hauptblütezeit der Hochgras-Prärie beginnt erst im Hochsommer. Dieses Nebeneinander der Hauptblütezeiten wird gezielt eingesetzt, um die Blühperiode in den Staudenbändern auszudehnen und jahreszeitlich unterschiedliche Akzente zu setzen. Die wichtigsten Aspektbilder der Steppenpflanzung sind Salbei, Schafgarbe und Steppenkerze. Die Präriepflanzung wird vor allem durch Rudbeckia, Helianthus und Aster geprägt. Die Pflanzplanung der Staudenflächen in den Gleisgärten erfolgte durch Heiner Luz.

Landesgartenschauen und Grünprojekte
Der Kleinkinderspielplatz am Rosenhügel wurde an einer bestehenden Böschung mit Südostausrichtung angelegt. Die Spielgeräte nutzen den Hang für Wasserspiel, Rutschen, Klettern und eine Musikmurmelbahn mit besonderer Überraschung … Zwei große Eichen auf dem ehemaligen Bahndamm spenden im Sommer Schatten.
Landesgartenschauen und Grünprojekte
Blick über die Blumenwiese und die Gleisgärten zum denkmalgerecht sanierten Bahnhofsgebäude. Die Landesgartenschau ist bequem mit der Bahn zu erreichen, der Zug hält praktisch im Park.

Große Wiese

Die große zentrale Wiesenfläche, gerahmt vom Festplatz und Erzgebirgsbalkon, wurde mit einer speziell für diesen Standort kräuterreichen Mischung als zweischürige extensiv zu pflegende Wiese entwickelt. Um eine solche standortangepasste und kräuterreiche Wiese zu etablieren, wurden auf der Fläche von den bereits bestehenden trocken-warmen und mageren Vegetationsbeständen Vegetationsaufnahmen erhoben, um feststellen zu können, welches Samenpotential bereits im Boden vorhanden ist. Darauf aufbauend wurde eine abgestimmte Saatgutmischung erstellt. Ein abgemagertes Bodensubstrat wurde aufgebracht, um die Etablierung der Kräuter zu unterstützen (zum Beispiel Scharfgarbe, Glockenblume, Thymian, Johanniskraut, Wilde Möhre, Acker-Witwenblume, Wiesen-Flockenblume oder Karthäusernelke).

Die Erfahrungen mit der Etablierung solcher kräuterreichen Wiesen zeigen, dass es mindestens zwei bis drei Jahre dauert, ehe alle in der Mischung eingebrachten Arten nachgewiesen werden können und eine zufriedenstellende Vegetationsdeckung erzielt wird. Um im Gartenschaujahr eine blühende und geschlossene Wiesendecke zu erreichen, wurde die Wiese als eine der ersten Bauabschnitte angelegt, auch wenn das den nachfolgenden Bauablauf etwas erschwerte. In der freien Landschaft finden sich solche artenreichen und mageren Wiesenflächen aufgrund der Intensivierung von landwirtschaftlichen Nutzflächen und Eutrophierung immer seltener. Postindustrielle Flächen wie die Bahnbrache in Oelsnitz bieten ideale Standortbedingungen für die Etablierung von Magerrasenarten. In urbanen Zusammenhängen sind allerdings die Vorbehalte gegenüber der scheinbar komplizierten und langwierigen Etablierung solcher Wiesenbestände und der dann eingeschränkten Nutzungsmöglichkeit noch groß. Gartenschauen sollen im besten Falle auch immer Innovationsmotoren in der Entwicklung der Grünen Berufsstände sein. Mit der Etablierung einer artenreichen Wiesenfläche als zentrale "Große Wiese" des Gartenschaugeländes werden hoffentlich die ästhetischen und naturschutzfachlichen Potenziale solcher Wiesenbestände auch in urbanen Zusammenhängen sichtbar.

Der Park beinhaltet große naturschutzfachlich wertvolle Flächen. Bestehende wertvolle Biotopstrukturen sollten erhalten, weiter entwickelt und in die Gestaltung integriert werden. Vorhandene naturschutzfachlich wertvolle Flächen sollen geschützt werden, diese aber auch gleichzeitig als integrierte Bestandteile des Parks einbezogen und für Naturbeobachtung geöffnet werden. Flankiert wird der Park beispielsweise durch ein Trocken- und Zauneidechsenhabitat. Eine Trockenmauer aus Theumaer Schiefergestein, die Einblicke in das geschützte Biotop gewährt, schützt und inszeniert diese Flächen zugleich.

Die Teichlandschaft mit wertvollen Wiesenlandschaften wird zur Gartenschau mit schmalen Wegen und kontemplativen Orten erschlossen. Die Teichlandschaft mit Heinzigteich und Pferdeteich besitzt bereits hochwertige Biotopstrukturen feucht-nasser Standorte (etwa mit Röhricht, Hochstaudenfluren, Erlenbruchwald), die weiter qualifiziert werden. Durch zusätzliche Röhrichtpflanzungen und Steinschüttungen zur Ausbildung von Flachwasserzonen wird die Uferstruktur als Amphibienhabitat optimiert und die Gewässergüte erhöht. Die Grabenstruktur in den Teichwiesenbeständen erhält Staustufen, um die Wiedervernässung dieser Bereiche zu unterstützen. Durch Abtransport des Mahdgutes sollen die Teichwiesen abgemagert werden und sich schließlich zu artenreichen Feuchtwiesen entwickeln können. Die Dammwege der Teiche werden durch Staudensäume betont. Diese Pflanzungen orientieren sich an den Pflanzengesellschaften der heimischen Feuchtwiesen und typischen Wasserrandstauden und werden durch einzelne "Zuwanderer" ergänzt. Aspektbilder sind Mädesüß und Blutweiderich, in den Flachwasserbereichen finden sich Sumpfdotterblume und Sumpf-Schwertlilie. Die Pflanzplanung der Staudenflächen in der Teichlandschaft erfolgte ebenfalls durch Heiner Luz.

Fazit

Die räumliche Struktur des zukünftigen Landschaftsparkes basiert auf einem genauem Lesen und Interpretieren bestehender räumlicher Zusammenhänge. Es soll so zum einen eine robuste räumliche Grundstruktur aus Wegeverbindungen entstehen, die unterschiedliche Nutzungsfelder umschließen und zum anderen immer wieder spannungsreiche und überraschende Raumein- und -ausblicke eröffnet werden. Die künstliche Hangkante wird als "Linie in der Landschaft" interpretiert und durch Wegelinien, Ausblicke und Raumversprünge betont.

Die bestehenden Eigenarten des Geländes, die topografische Situation, die Geschichte des Ortes und deren Spuren, die eigenständige Vegetationsentwicklung der Brache werden aufgegriffen, weiterentwickelt, in neue Zusammenhänge gestellt und prägen so wesentlich den Charakter des neuen Landschaftsparks.

Jun.-Prof. Dr.-Ing. Sigrun Langner
Autorin

Station C23, Architekten und Landschaftsarchitekten Partnerschaftsgesellschaft

Autor

Station C23, Architekten und Landschaftsarchitekten

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