Nachhaltige Stadtentwicklung

Lösungsansätze für Klimaresilienz in urbanen Räumen

Veranstaltungen
UrbanLab im Mannheimer Luisenpark im Sommer 2020. Foto: Marcus Jeutner

Die Projektgruppe von "Migrants4Cities" richtete Ende März einen Online-Austausch für die Konzeption nachhaltiger Städte aus. Mehr als 20 Vertreter*innen aus verschiedenen Stadtverwaltungen nahmen an der Veranstaltung "Urban Design Thinking zum Kennenlernen" teil. Beim interaktiven Format entwickelten die Teilnehmer*innen gemeinsam über ein Online-Whiteboard Ansätze für eine klimaresiliente Stadt. Es wurden etwa begrünte Radschnellwege als Alternative zum Autoverkehr, Sonnensegel und begrünte Pergolen in urbanen Hitze-Spots vorgeschlagen. Lösungsansätze, die die Teilnehmer*innen in Form von Zeichnungen, kleinen Modellen und gebastelten Prototypen entwickelten.

Den Ideen vorausgegangen war ein Interview mit der Projekt-Koordinatorin von "Migrants4Cities", Claudia Möller. Flüssige Stellen auf dem Asphalt und ein niedriger Wasserstand des Rheins seien Anzeichen für extreme Hitze in Mannheim, so Möller. Im vergangenen Sommer wären die Mannheimer im Rhein sogar baden gegangen.

Vertikale Begrünung, Kaltluftschneisen sowie üppige Grünzüge und Wasserflächen wurden als sinnvolle Ansätze zusammengetragen. Für eine klimaresiliente Stadt sei es wichtig, viele Akteur*innen aus den verschiedensten Branchen in den Entwicklungsprozess mit einzubinden. Die Stadtverwaltungen müssten sich in alle Richtungen vernetzen, um auf die Klimaveränderungen in urbanen Räumen reagieren zu können, lautete der Tenor der Veranstaltung. Der Online-Austausch diente zum Kennenlernen der Ko-Produktionsmethode Urban Design Thinking. Die entstandenen Lösungen sollten zeigen, dass in einem Urban Design Thinking Prozess innovative und bedarfsgerechte Ideen für eine nachhaltige Stadtentwicklung entstehen können. In dem Online Lab wurde die Methode in einem Schnelldurchlauf in rund 45 Minuten erprobt - in realen Prozessen sind dafür mehrtägige Workshops vorgesehen.

Die Projektgruppe

"Migrants4Cities", die sich aus einem privaten Forschungsinstitut - inter 3 Berlin, dem Fachgebiet Bestandsentwicklung der TU Berlin und der Verwaltung der Stadt Mannheim zusammensetzt, wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Schwerpunkt "Nachhaltige Transformation urbaner Räume" gefördert. "Es geht nicht um ein neues Beteiligungskonzept, sondern wir fragen nach dem Bedarf der Menschen und Städte. Die Arbeit mit kreativen Köpfen steht im Mittelpunkt, um die Bedürfnisse aller mit denen der Stadt abzustimmen", erklärte Elke Pahl-Weber, am Fachgebiet Bestandsentwicklung der TU Berlin, an der die Urban Design Thinking Methode maßgeblich entwickelt wurde.

Mit dem Forschungsprojekt "Migrants4Cities" sucht die Stadt Mannheim seit 2016 gemeinsam mit Migrant*innen Lösungsansätze für eine nachhaltige Stadtentwicklung. In der ersten Projektphase entwickelten sie in neun Workshops fünf Lösungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung Mannheims. So entstand beispielsweise eine "KulturTram", mit der interkulturelle Begegnungen gefördert werden. Die 26 Beteiligten des ko-kreativen Prozesses waren Mannheimer*innen mit internationalen Biografien und zehn Themenpat*innen aus Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft.

Mit dem Beginn der zweiten Förderphase 2020 ist die Klimaresilienz der Inneren Stadt zum Kernthema geworden. Außerdem wird an einer Umsetzung der Mannheimer Lösungen gearbeitet. In dem Projekt wird der Kontakt zu Lernpartnerstädten gefördert, die sich für eine Anwendung der Urban Design Thinking Methode, die Aktivierung spezieller Teilnehmergruppen und das Umsetzungskonzept bei eigenen Herausforderungen interessieren. Ziel ist, die Städte zu verknüpfen und gemeinsam an nachhaltigen Ansätzen zu arbeiten - so das im Rahmen des Projekts bis Jahresende verfügbare Beratungsangebot. www.migrants4cities.de/de/transfer/

Danilo Ballhorn

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