Bund Umwelt und Naturschutz Deutschland

"Lückenschluss Grünes Band" jetzt UN-Projekt

Biodiversität
Dr. Elsa Nickel, Leiterin der Naturschutzabteilung des Bundesumweltministeriums, übergab die Auszeichnung in der Allerniederung an Jürgen Nitsch, stellvertretende Vorsitzende des BUND. Foto: Natur.Vielfalt.Tännesberg

Das Naturschutzprojekt "Lückenschluss Grünes Band" des Bundes Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e. V. wird offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt 2015. Damit wird der Verein für sein vorbildliches Engagement zur Vernetzung der Lebensräume entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze geehrt. Dr. Elsa Nickel, Leiterin der Naturschutzabteilung des Bundesumweltministeriums, übergab die Auszeichnung im Naturschutzgebiet Allerniederung. Jürgen Nitsch, der stellvertretende Vorsitzende des BUND, nahm die Auszeichnung entgegen.

Fast 40 Jahre lang teilte der "Eiserne Vorhang" Deutschland und Europa in Ost und West. Für die Natur in den Grenzstreifen war das die Chance, sich ungestört auszubreiten. Es entstand ein "grünes Band" mit wertvollen Rückzugsräumen für eine Vielzahl seltener Tiere und Pflanzen. Auf einer Länge von knapp 1400 Kilometer schlängelt sich diese wertvolle Lebenslinie durch Deutschland. Als nationaler und länderübergreifender Biotopverbund trägt es maßgeblich zur Erhaltung und Sicherung der biologischen Vielfalt und des Nationalen Naturerbes in Deutschland bei, s.a. Stadt+Grün 03-2015, S. 11ff.

Mit seinem Projekt "Lückenschluss Grünes Band" will der BUND bestehende Lücken in diesem einzigartigen Biotopverbund verkleinern und nach Möglichkeit schließen. Insgesamt klaffen derzeit noch 26 große "Löcher". Manche von ihnen sind mehr als 20 Kilometer lang. Durch Rückgewinnung der Flächen und eine naturnahe Umgestaltung sollen sie nach und nach geschlossen werden. Dazu wurden vier Modellregionen ausgewählt: Arendsee, Hoyersburg, Oebisfelde und Tettautal. Dort soll auch eine Verbindung zu angrenzenden naturnahen Flächen geschaffen werden, um die Lebenslinie zu einem Lebensnetz zu erweitern.

Das erste Lückenschluss-Modellgebiet liegt nördlich des Arendsees im Landkreis Altmark (Sachsen-Anhalt). Hier besitzt der BUND schon einige Flächen, weitere werden gekauft, um dort Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen durchführen zu können. Auf einer Länge von über 20 Kilometern werden beispielsweise Heide- und Trockenrasenstandorte sowie extensiv genutzte Wiesen und Weiden wiederhergestellt. Zahlreiche seltene Tierarten wie Ziegenmelker, Heidelerche, Neuntöter, Wiesenweihe, Zauneidechse, Kreuzkröte und Schlingnatter finden hier künftig wieder Lebensraum.

Mit der Auftaktveranstaltung beginnen die Umsetzungsmaßnahmen nun auch in der zweiten Modellregion Allerniederung-Oebisfelde in Sachsen-Anhalt. Hier werden gerade Flächen gekauft und Maßnahmenkonzepte erstellt. Das Projekt "Lückenschluss Grünes Band" wird durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert.

Dr. Elsa Nickel zeigte in ihrer Auszeichnungsrede die weit über den Naturschutz hinausgehende Bedeutung des Projektes auf: "Die biologische Vielfalt zu schützen, bedeutet nicht nur, die Schönheit der Natur zu bewahren. Es bedeutet auch, die Grundlagen des Überlebens von uns allen zu sichern. Gerade in Zeiten, in denen uns Wirtschafts- und Außenpolitik stark in ihren Bann ziehen, sollten wir daran denken, dass ein vernünftiger Umgang mit der Natur die Grundlage für zukünftige Wirtschaftserfolge und ein friedliches Zusammenleben der Völker ist.

Das Grüne Band ist hierfür ein starkes Symbol und die Bundesregierung dankt dem BUND dafür, dass er sich seit vielen Jahren für seine Erhaltung und seine Pflege engagiert."

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