Markus Jager (Hg.)
Die Eiserne Brücke von Georg Ludwig Friedrich Laves im Park von Salzau
Dieses Buch widmet sich einer Brücke des Hannoverschen Hofbaumeisters Georg Ludwig Friedrich Laves (1788-1864), einem bekannten Vertreter des Klassizismus in Deutschland. Sie steht im Park von Salzau, einem Gut mit Herrenhaus, das knapp 25 Kilometer östlich von Kiel im schleswig-holsteinischen Landkreis Plön liegt – und damit außerhalb des üblichen Tätigkeitsbereichs des vielbeschäftigten Baumeisters. Möglicherweise war dies der Hauptgrund dafür, warum "die Eiserne Brücke" in Vergessenheit geriet, mutmaßt der Herausgeber und Ko-Autor des vorliegenden Bands Markus Jager.
Zusammen mit den weiteren Autor:innen Margita M. Meyer, Charlotte Hopf und Kurt Lange hat Jager aufgeschrieben, wieso die Wiederentdeckung 2018 (an welcher der Autor selbst entscheidenden Anteil hatte) ein "Sensationsfund" war und weshalb es sich lohnt, ein Buch über das Bauwerk zu veröffentlichen. Die 1838 errichtete Eisenbrücke ist eine der ältesten Linsenträger-Brücken der Welt. Im Buch erfährt man, dass der ihnen zugrundeliegende Träger von Baumeister Laves entwickelt wurde ("Laves-Balken"). Das Besondere an ihm ist, dass er nicht nur einen Ober-, sondern auch einen Untergurt hat – Bögen, die sich unter der eigentlichen Brücke wölben. Eine Bauweise, die vereinfacht gesagt einen wesentlichen Vorteil für die Stabilität darstellt.
Die Eisenbrücke war schon seit Mitte des 20. Jahrhunderts nicht mehr genutzt worden und die Natur hatte sie erobert. Im einleitenden Kapitel des Buches erzählt Jager von der Wiederentdeckung des noch vorhandenen, doch fast nicht mehr erkennbaren Bauwerks. Im Anschluss geht es zurück in den Salzauer Gutspark des 19. Jahrhunderts, von dessen damaliger Ausgestaltung Margita M. Meyer schreibt. Wiederum Jager ordnet die Eiserne Brücke in das gesamte "Brücken-Oeuvre" von G.L.F. Laves ein. Im letzten Kapitel beschreiben die unmittelbar Beteiligten Charlotte Hopf und Kurt Lange, wie Forschung, Untersuchung und denkmalgerechte Wiederherstellung abliefen. Ein Buch nicht ausschließlich für Spezialisten, sondern auch für Menschen, die im Park nicht nur Erholung suchen, sondern auch Freude am Detail haben.
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