Neue Stiftungsprofessur

Meteorologe Joaquim Pinto untersucht regionales Klima und Wettergefahren

Forschung und Bildung
Der Meteorologe Prof. Joaquim Pinto untersucht Regionales Klima und Wettergefahren. Foto: Privat

Rund 750 Millionen Euro Schaden verursachte der Orkan Niklas im März 2015. Damit war er bei den Naturgefahren das teuerste Schadenereignis des Jahres in Deutschland, insgesamt beliefen sich die Unwetterschäden im gleichen Jahr bundesweit auf 1,2 Milliarden Euro (Quelle: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft GDV). Risiken extremer Wetterereignisse untersucht am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) der Meteorologe Joaquim Pinto. Seit dem 1. Dezember hat er eine Professur für Regionales Klima und Wettergefahren inne. Der AXA Research Fund unterstützt diese neue Stelle mit 1,8 Millionen Euro über eine Laufzeit von 13 Jahren.

Joaquim Pinto forschte zuletzt an der University of Reading und der Universität zu Köln. Zu seinen Schwerpunkten zählen die Meteorologie und Klimatologie mittlerer Breiten mit besonderem Fokus auf Extremereignissen, die regionale Variabilität des Klimas in Europa, die Entwicklung dynamischer und statistischer Ansätze zur Bestimmung regionaler Auswirkungen des Klimawandels, Diagnose und Modellierung von Stürmen in Europa sowie die Bewertung der damit verbundenen Risiken. Unter anderem forschte Pinto im vom Bundesforschungsministerium geförderten Projekt MiKlip zu mittelfristigen Klimaprognosen, an dem auch Forscherinnen und Forscher des KIT maßgeblich beteiligt sind.

Sie heißen Lothar, Vivian, Wiebke, Kyrill oder, wie 2015, Niklas: Winterstürme entstehen als Tiefdruckgebiete über dem Atlantik und ziehen häufig über Nordwest- und Mitteleuropa hinweg. Da zu dieser Jahreszeit der Temperaturunterschied zwischen polaren und subtropischen Breiten besonders hoch ist, können sie sich zu gefährlichen Sturmtiefs entwickeln. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Stundenkilometern im Flachland und einer großen räumlichen Ausdehnung können Winterstürme besonders schadensintensiv sein. Den Zusammenhang zwischen Umweltgefahren und extremen Wetterereignissen in Europa - dazu zählen neben Stürmen unter anderem auch Hochwasser, Kälte- und Hitzewellen - besser zu verstehen, ist Ziel der Forschung von Professor Joaquim Pinto, dessen neue Professur am Institut für Meteorologie und Klimaforschung des KIT eingerichtet ist. "Wir untersuchen sowohl die physikalischen Prozesse, die zum Auftreten von extremen Wetterereignissen führen, als auch die natürlichen Schwankungen im Hinblick auf Häufigkeit und Intensität dieser Ereignisse", so Pinto.

Als Stiftungsprofessor will er mit seinem Team auch Methoden entwickeln, anhand derer sich mögliche Änderungen in Häufigkeit und Intensität auf regionaler Ebene quantifizieren lassen. Weiteres zentrales Thema wird die Risikobewertung von Extremwetterereignissen unter aktuellen und künftigen klimatischen Bedingungen sein. Die Professur stärkt die am KIT vorhandene breite Kompetenz und die Forschung im Bereich der natürlichen Risiken, etwa im Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology, kurz CEDIM, und im Sonderforschungsbereich "Waves to Weather". Sie nutzt Synergien, um die Erforschung von Umweltrisiken weiter voranzutreiben.

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