Schutzkonzept für Streuobstwiesengürtel

Mit Fledermäusen alte Kulturlandschaften erhalten

Naturschutz
Fledermäuse helfen, das Interesse am Erhalt von Streuobstwiesen als Teil ihres Lebensraumes zu wecken. Foto: Mueritz, (CC BY-SA 2.0)

Ohne es zu wissen, engagieren sie sich für den Naturschutz: Fledermäuse im bundesweit größten Streuobstwiesengürtel zwischen Frankfurt/Main und dem Kinzigtal bei Gelnhausen. Dort stattete das Streuobstzentrum MainÄppelHaus Lohrberg (Frankfurt/Main) und das Institut für Tierökologie und Naturbildung (Gonterskirchen) Tiere drei Sommer lang mit Sendern aus, um aus Flugrouten oder Beutespektrum Wege für den Erhalt der Wiesen und Bäume abzuleiten. Entstanden ist ein umfassendes Schutzkonzept, das auch Strategien zum finanziellen Umsetzen der Maßnahmen bereithält. "Mit der Faszination von Fledermäusen möchten wir Anwohner auf die Bedeutung der Streuobstwiesen aufmerksam machen - als Lebensraum, Kulturgut, Wirtschaftszweig und Naturerlebnis", sagt Barbara Fiselius vom MainÄppelHaus Lohrberg. Durch Netzfänge und akustische Aufzeichnungen wurden in der Projektregion 14 Fledermausarten nachgewiesen. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) förderte mit 440.000 Euro.

Das Einbinden der Eigentümer habe sich als Schlüsselprinzip erwiesen, müsse aber auf Freiwilligkeit setzen.

Die im Projekt entwickelten Leitsätze erklären auf der Basis der wissenschaftlichen Fledermausuntersuchungen, wie und an welcher Stelle Wiesen und Bäume gepflegt werden müssen, um eine artenreiche Streuobstwiese zu erhalten: "Alte Bestände sollten durch das Anlegen neuer Streuobstwiesen erweitert und an andere Biotope, wie Wald und Gewässer, angebunden werden", empfiehlt DBU-Naturschutzexperte Dr. Volker Wachendörfer. Nachtaktive Fledermäuse bräuchten Heckenstreifen, Baumgruppen oder Alleen, um sich bei ihrem Flug in die Streuobstwiesen orientieren zu können. Ohne diese Strukturen fänden sie die Streuobstwiesen nicht. Im Projekt sei deshalb die Verbindung zwischen Schlafhöhlen im Wald und Beutegebieten auf Streuobstwiesen durch das Anpflanzen standorttypischer Gehölze verbessert worden.

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