IPM Essen 2018

Nachfrage nach lebendem Grün wächst weiter

IPM Essen
Die gute Konjunktur versetzt deutsche Verbraucher in Kauflaune: Trend sind größere und ausgefallenere Produkte auch in der grünen Branche. Foto: IPM, Messe Essen

Die IPM Essen versammelt vom 23. bis zum 26. Januar 2018 die internationale grüne Branche in der Messe Essen. Auf der Weltleitmesse des Gartenbaus werden nicht nur die aktuellen Pflanzentrends vorgestellt, sie ist auch internationale Orderplattform. Die Prognosen für das kommende Geschäftsjahr stehen auf Wachstum. Davon profitiert auch der Gartenbau. Politische Unsicherheiten im globalen Umfeld haben kaum Auswirkungen auf den Absatz. Gerade Deutschland, welches 2016 mit einem Markvolumen von 8,7 Mrd. Euro zu Einzelhandelspreisen ein Rekordjahr verbuchte (plus 2,5 % zum Vorjahr), knüpfte nahtlos an die allgemein wachsenden Nachfrage nach Grün an.

Laut führender Wirtschaftsinstitute (IFO-Institut/Berliner DIW, Essener RWI, Kieler IfW IWH Halle) geht es Deutschland, aber auch Europa, gut. Die deutsche Wirtschaft werde 2017, bedingt durch einen guten Konsum, steigenden Außenhandel und verstärkter Investitionen, um 1,9 Prozent wachsen. Das sind 0,4 Prozent mehr als Anfang 2017 noch erwartet. Der "Aufschwung habe an Stärke und Breite" zugenommen und werde auch 2018 in ganz Europa anhalten (Prognose: 2,1 % für Deutschland).

Die Auftragslage und die Zukunftsaussichten sind laut Unternehmen so gut wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. Auch der ifo Geschäftsklimaindex (ifo Index) als weicher Frühindikator für die Konjunktur in Deutschland liegt mit etwa 115 Punkten im Herbst 2017 weiterhin deutlich über seinem langfristigen Mittelwert von 102,1 Punkten.

Jedoch würden viele Unternehmen würden durch gute Auftragslagen und Niedrigzinspolitik zu überdimensionierten Investitionen verleitet, die nicht unbedingt nachhaltig geplant seien. Der Konjunkturzyklus sei schon sehr weit fortgeschritten. Der Aufwärtstrend könnte stoppen. Die Zinswende ist ebenfalls absehbar. Auch die Gartenbaubranche und der Handel mit Blumen und Pflanzen schwimmt auf dieser Welle mit und ist vor einer "Überhitzung" nicht geschützt.

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IPM Essen
In Deutschland liegen die Pro-Kopf-Ausgaben bei 106 Euro für Pflanzen und bei 225 Euro für Gartenbauprodukte. Foto: IPM, Messe Essen

Die Beobachtungen des letzten Jahres, das höherwertige und ausgefallenere Produkte an Beliebtheit gewinnen, ist auch 2017 zu machen. Auch bei Schnittblumen würden die Kunden sich immer stärker für ausgefallene Produkte, Spezialitäten, Raritäten, Novitäten und hochwertige Sortierungen interessieren. Ähnliche Aussagen teilen auch die Produzenten und Händler der deutschen Blumengroßmärkte.

Diese Beobachtung bedingt theoretisch einen weiter fortschreitenden Preisanstieg auf Endverbraucherebene mit höheren Umsätzen. Die Pro-Kopf-Ausgaben für Blumen und Pflanzen in Deutschland sollten dadurch 2017 mindestens die 106 Euro-Marke aus 2016, für Gartenbauprodukte inklusive Gartenzubehör liegt die Summe in Deutschland bei 225 Euro.

Wie wichtig die Anzahl an Kontaktpunkten und Angebotsformaten für den Absatz von gartenbaulichen Produkten ist, zeigen die Pro-Kopf-Ausgaben der Länder aus dem osteuropäischen Raum wie beispielsweise Lettland, Slowakei, Polen, Litauen und Bulgarien. Deren Pro-Kopf-Ausgaben liegen in einem Bereich von 40 Euro bis ca. 54 Euro. Diese Tatsache ist sicherlich durch die allgemein geringere Kaufkraft in den genannten Ländern zu erklären, nicht aber durch mangelndes Interesse an Grün. Grüne Themen liegen auch hier im Trend. Die Wachstumspotenziale sind beträchtlich. So sind beispielsweise die Pro-Kopf-Ausgaben für Gartenartikel in Lettland im Vergleich zu 2010 um ca. 24 Prozent gestiegen. Die Erklärung ist also viel mehr in den fehlenden Einkaufsformaten zu suchen. Diese Länder haben kaum Fachgartencenter, bei denen "Lebendes Grün" im Fokus steht. Erst nach und nach ziehen verschiedene Angebotsformate ein und sorgen so für eine überdurchschnittliche Dynamik. So werden die baltischen Staaten und Länder Osteuropas immer interessanter für den Absatz von Blumen und Pflanzen in der EU. Denn, die Affinität für Blumen und Pflanzen ist auch hier gegeben. Vielfalt gewinnt - das muss sich die Branche bewahren.

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