Neue Leipzig-Charta

Nachhaltigkeit und Gemeinwohl in Städten Europas umsetzen

Deutscher Städtetag
Die neue Leipzig-Charta ist verabschiedet. Im Jahr 2007 wurde in Leipzig der erste Entwurf des Dokuments von damals 27 Minister*innen verabschiedet, deren Zuständigkeit bei der Stadtentwicklung lag. Foto: Günter Schlee, pixelio.de

Am 30. November 2020 wurde die aktualisierte "Neue Leipzig-Charta: Die transformative Kraft der Städte für das Gemeinwohl" durch die europäischen Ministerinnen und Minister zuständig für Stadtentwicklung angenommen. Damit aktualisierten sie die ursprüngliche Fassung von 2007, die damals von 27 Minister*innen in Europa beschlossen worden war.

Ziel ist die Ausrichtung der Städte an nachhaltigen, klimagerechten und am Gemeinwohl orientierten Stadtentwicklungskonzepten. Hierbei geht es nicht nur um die Bewältigung des Klimawandels, sondern auch um die Integration von Migrant*innen und um eine bessere Vernetzung innerhalb der Städte durch eine weitreichende Digitalisierung von Verwaltungsabläufen.

Der Präsident des Deutschen Städtetages, und Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung betonte, dass die Städte in Deutschland und Europa ökologische, soziale und wirtschaftliche Ziele der Stadtentwicklung untereinander in Einklang bringen und miteinander verknüpfen werden. "Wir wollen vielfältige städtische Räume erhalten und entwickeln, in denen die Menschen weiter gut leben können. Dafür müssen wir Nachhaltigkeit und Klimaschutz besonders beachten und umsetzen," sagte Jung.

Die Städte begrüßten ausdrücklich, dass die Neue Leipzig-Charta durch ein Implementationsdokument ergänzt werde. Die darin enthaltenen Hinweise seien für die Städte bei der konkreten Umsetzung vor Ort hilfreich.

Die Europäische Union, Bund, Länder und Städte müssten Hand in Hand daran arbeiten, dass die Ansprüche der Neuen Leipzig-Charta Wirklichkeit würden. Die bereits bestehende Plattform zur Nationalen Stadtentwicklungspolitik müsse vom Bund finanziell dauerhaft und den Aufgaben entsprechend ausgestattet werden. Die Politik sei auf allen Ebenen aufgefordert, finanzielle und rechtliche Rahmenbedingungen zur Stärkung der Kommunen zu schaffen, so Jung.

Mit Blick auf die Zukunft vielfältiger und lebendiger Innenstädte sagte Jung: "In den Innenstädten brauchen wir Grün- und Freiflächen, Raum für Kreativität und Kultur sowie neue Innenstadt- und Mobilitätskonzepte. Im Wandel steckt die Chance, historisches Bewusstsein und neue Entwicklungen miteinander zu verbinden." Wo Städte dicht bebaut seien, könnten sie dennoch vielfältiger werden. Es gehe immer auch um die kluge Vernetzung unterschiedlicher Lebenswelten. Arbeiten, Wohnen und Freizeit, das alles müsse zukünftig besser miteinander in den Innenstädten möglich sein. Jung unterstrich, dass die aktuelle Corona-Pandemie deutlicher als jemals zeige, wie wichtig krisenfeste Städte für die Menschen seien. Denn Städte mit einer funktionierenden Wirtschaft, die sich umwelt- und klimafreundlich entwickeln und soziale Gerechtigkeit für die Menschen sichern, können Krisensituationen auch in Zukunft besser meistern."

Digitalisierung vorantreiben

"Wir wollen smarte Städte gestalten. Es geht nicht um die maximale Digitalisierung, sondern um den klugen Einsatz von digitalen Produkten und Dienstleistungen, damit wir die Lebensqualität vor Ort verbessern", erklärte Jung. Mit dieser Entwicklung müssten die Menschen sich vertraut machen. Sie sollten Teil der Entwicklung zu ihrem Wohl sein. Das Gemeinwohl würde den Rahmen der Konzepte bilden, auf die sich die europäischen Länder in der Neuen Leipzig-Charta verständigt haben, so Jung.

Die Charta in englischer Sprache als download unter: www.stadtundgruen.de/charta.html

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