Planung in der Stadt

Naturschutz und Freiraum

Freiraumplanung

Städte und Kommunen haben immer weniger Mittel für die Anlage und Pflege von Freiräumen. Gleichzeitig fließen infolge baulicher Eingriffe Mittel für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, die dem Naturschutz vorbehalten sind. Wäre es nicht sinnvoll, diese Kompensationsmaßnahmen im urbanen Raum so umzusetzen, dass auch Stadtbewohner davon profitieren? Wie also kann Naturschutz mit gestalterischen Maßnahmen verbunden werden, die eine Freiraumnutzung ermöglichen?

Diese Fragen haben die Autoren in einem Forschungsprojekt im Auftrag der Deutschen Bundesstiftung Umwelt untersucht. Sie haben naturschutzfachlich relevante und gleichzeitig nutzbare Freiräume mit dem Ziel analysiert, übertragbare Ansätze für ähnliche Projekte zu entwickeln.

Daraus entstanden ist ein Katalog unterschiedlicher Strategien und Maßnahmen zur Verbindung von Naturschutz und Freiraumnutzung. Vorgestellt werden Strategien wie "Durch Nutzung pflegen" oder "Grenzen und Übergänge konzipieren". Gezeigt werden zur Umsetzung geeignete Maßnahmen wie die Beweidung mit Büffeln zur Pflege von Flächen oder die Zonierung von Nutzungsintensitäten zum Schutz sensibler Bereiche. Welche Naturschutzaspekte die Maßnahmen erfüllen und welche gestalterischen Möglichkeiten sie bieten, wird jeweils kompakt erläutert.

Entwickelt wurde der Katalog anhand von 19 realisierten Projekten. Die Projektsammlung ist ein zweiter Schwerpunkt des Buches. Sie zeigt Freiräume, die unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen entstanden sind und verschiedene konzeptionelle Ansätze aufweisen. Ein intelligentes Layout, eine grafische Vereinheitlichung der Projektpläne und eine Visualisierung bestimmter Maßnahmen als Collagen sowie umfangreiches Bildmaterial unterstützen die jeweiligen Inhalte.

Die systematisierte Zusammenfassung unterschiedlicher Möglichkeiten einer integrativen Planung von Naturschutz und Freiraumnutzung und die Übersicht über bereits erfolgreich realisierte Projekte sind die Stärken des Buchs. Es kann Landschaftsarchitekten anregen, Naturschutz verstärkt als gestalterische Aufgabe zu sehen und Naturschützer auffordern, menschliche Nutzung nicht grundsätzlich auszuschließen, sondern sie als Chance für ein größeres Verständnis für die Anliegen des Naturschutzes zu betrachten. Und es zeigt Städten und Kommunen, wie durch intelligent gesteuerte Kompensationsmaßnahmen ein Mehrwert für ihre Bewohner zu erzielen ist.

Christiane Schwarz

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