Schöneberger Linse

Neues Stadtquartier mit viel Platz für Fußgänger und Radfahrer geplant

Freiraumplanung
Das geplante Hochhaus am Eingang Bahnhof Südkreuz, Hildegard-Knef-Platz. Abb.: Enno Schneider Architekten

Die so genannte Schöneberger Linse in Berlin, ein von der Ringbahn und der Autobahn umschlossener Stadtraum zwischen den Bahnhöfen Südkreuz und Schöneberg, führte lange Zeit ein Schattendasein direkt neben dem zweitgrößten Fernbahnhof Berlins. Seit 2011 bemühte man sich, das von vielen Brachflächen sowie Gewerbe- und Bahnarealen geprägte Gebiet zu entwickeln und zu vermarkten. Gefördert aus dem Stadtumbauprogramm wurde ein Konzept erstellt. Zu diesem Zeitpunkt war das Interesse der Investoren jedoch gering. Doch mit dem gestiegenen Bedarf an innerstädtischem Wohnungsbau wird es nun sehr schnell gehen: 2016 wurde ein neuer Masterplan erstellt. Stadtumbaumittel sollen bei der Bereitstellung der nötigen Infrastruktur helfen. Ein neues Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) steht kurz vor dem Abschluss.

In den nächsten zwei bis drei Jahren entsteht ein ganz neues Stadtquartier mit Gewerbe, Büros, mehr als 1000 Wohnungen und mehreren neuen Kitas. Die konkreten Pläne präsentierte das Bezirksamt mit Stadtrat Jörn Oltmann Ende April auf der Veranstaltung "Forum Stadtentwicklung" gemeinsam mit den Gebietsbeauftragten Roedig Schop Architekten und Vertretern der Investoren. 2018 soll mit dem 1. und 2. Bauabschnitt unter anderem die Platzfläche in der Bülowstraße hergestellt werden. Die angepasste Planung sieht nun die in früheren Veranstaltungen geforderte Beibehaltung der Seitenräume für urbanes Gärtnern vor. Im Gebiet der Schöneberger Linse wird mit Stadtumbau- und SIWANA-Mitteln, (Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt und Nachhaltigkeitsfonds) die Hauptverkehrsachse des Tempelhofer Wegs als Rückgrat des Quartiers ausgebaut. Die Tempo-30-Straße wird als Promenade mit zwei Meter breiten Rad- und vier Meter breiten Fußwegen der Quartierserschließung dienen. Der Straßenbau soll parallel mit den Bauvorhaben der Investoren ausgeführt werden.

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Freiraumplanung
Die Schöneberger Linse, eingezwängt zwischen Ringbahn und A 100. Abb.: Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg

Stadtumbaumittel stehen auch für die Entwicklung der Freiflächen der Teske-Schule zur Verfügung, die Frau Hoffmann vom Grünflächenamt vorstellte. Neben der zukünftigen Grundschule wird ein neuer Spielplatz errichtet. Der Schulhof wird neu gestaltet und das vorhandenen Sportfeld gedreht und damit für Schüler sowie Vereinssportler besser zugänglich gemacht. Dazu stellte Heiko Ruddigkeit vom Studio RW eine Machbarkeitsstudie vor.

Verschiedene Bebauungspläne für die einzelnen Baufelder sind zurzeit in Abstimmung, bereits genehmigt oder liegen öffentlich aus. Fast alle Investoren wollen noch in diesem Jahr starten. Am Hildegard-Knef-Platz, dem westlichen Bahnhofsvorplatz, soll eine so genannte Stadt-Loggia mit einem Hochhaus-Hotel das neue Eingangstor bilden. Auf dem jetzigen Recyclinghof entstehen vor allem Bürogebäude, die die Wohnbauten vom Lärm der Verkehrsachsen schützen sollen.

Wichtige Schlagwörter für die geplante Bebauung im gesamten Gebiet sind Nachhaltigkeit und "intelligente Gebäude" mit "Wohlfühlcharakter". Dafür stehen unter anderem die geplanten begrünten Innenhöfe. Bei der Wohnbebauung werden Konzepte mit Carsharing und wenig PKW-, aber vielen Radstellplätzen verfolgt. Auch soziale Aspekte spielen eine wichtige Rolle. So sind unter anderem 20 Wohnungen für Jugendliche in Wohngruppen und ein Haus für Studenten und Auszubildende mit Gemeinschaftsräumen und -flächen geplant. Die städtische Wohnungsgesellschaft Gewobag errichtet 200 Wohnungen, die Hälfte davon im geförderten Wohnungsbau. Auf der Fläche zwischen Hedwig-Dohm- und Gotenstraße werden neben der Gewobag auch ein sozialer Träger, eine Wohnungsgenossenschaft und zwei Baugruppen zum Zuge kommen, so das Bezirksamt.

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