Wegebau mit Pflasterklinkern

Ökologische und witterungsbeständige Gestaltung

Wegebau
Die Pflasterklinker von Wienerberger als farbliches Gestaltungselement für den Terrassen- und Wegebau. Foto: Wienerberger

Pflasterklinker eignen sich nicht nur für öffentliche Räume, Gärten oder Terrassen. Sachgerecht verbaut stellen die Lösungen von Wienerberger auch für die Pflasterung von Straßen und befahrbaren Freiflächen eine strapazierfähige, langlebige und wirtschaftliche Lösung dar. Dieser Beitrag thematisiert die ordnungsgemäße Pflasterung aus Penter Freiflächenlösungen für Straßen in ungebundener Bauweise.

Ausgangssituation und Planung

Pflasterziegel beziehungsweise Pflasterklinker sind ein Baustoff, der vor allem in Norddeutschland seit mehr als 300 Jahren im Straßenbau Verwendung findet. Sie werden aus Lehm, Ton oder tonigen Massen mit oder ohne Zusatzstoffe geformt und bis zur Sinterung gebrannt. Klinkerpflaster gemäß DIN 18503 und der europäischen Pflasterziegelnorm DIN EN 1344 (gültig seit 12/2003) dient zur Befestigung und Gestaltung einer Vielzahl befahrbarer und begehbarer Flächen, im öffentlichen und privaten Bereich. Zusätzlich zum "europäischen" Pflasterziegel nach DIN EN 1344 gibt es auch weiterhin den in Deutschland bewährten Pflasterklinker nach DIN 18 503:2003-12. Pflasterklinker sind Pflasterziegel nach DIN EN 1344, jedoch zusätzlich mit erhöhten Anforderungen an Wasseraufnahme und Scherbenrohdichte.

Der Pflasterklinker hat sich aufgrund seiner

  • handlichen Formate,
  • hohen Beständigkeit gegen mechanische und witterungsbedingte Einflüsse sowie chemische Beanspruchungen,
  • ökologisch unverfälschten natürlichen Rohstoffe,
  • Alterungsbeständigkeit und Farbechtheit

als geeigneter Baustoff erwiesen. "Bei fachgerechter Planung und Ausführung und, sofern die vorausgesetzte Beanspruchung durch den Verkehr sich nicht andersartig einstellt, erreichen Klinkerpflasterflächen außerdem eine Nutzungsdauer, die derjenigen anderer Bauweisen für Verkehrsflächen entspricht.

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Befahrbare Freiflächen in Innenstadtlagen – hier mit Penter Husum Gelbbunt und Penter Rot gepflastert. Foto: Wienerberger, Christoph Große
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Auch Naturstein eignet sich als Gestaltungselement, so kommt der Pflasterklinker im Materialmix gut zur Geltung. Foto: Wienerberger, Christoph Große

Neben seiner Langlebigkeit besticht der Pflasterklinker als Gestaltungselement", weiß Rainer Barz von Wienerberger. Ein weiterer Vorteil, durch den sich Kosten sparen lassen: Die ungebundene Verlegung ermöglicht es, einzelne Klinker bei Bedarf aufzunehmen und falls nötig zu tauschen. Zudem lassen sich Versorgungsleitungen problemlos erreichen und die Pflasterung wiederherstellen.

Unabhängige Untersuchungen bestätigen dem Klinkerpflaster darüber hinaus ein insgesamt gutes Verformungsverhalten. Richtig verlegt eignet er sich für die Bauklassen III bis VI. Der Entwurf von Pflasterflächen erfolgt häufig vorrangig unter gestalterischen Aspekten. Bei der Auswahl der Klinker, der Wahl des Verlegemusters (Verband) und sonstiger Baustoffe ist es nötig, gestalterische und bautechnische Anforderungen gleichermaßen zu beachten. Regelbauweise ist die ungebundene; Pflasterklinker können aber auch gebunden im Mörtelbett verlegt werden.

Bereits in der Planung ist die Wahl des geeigneten Verlegemusters zu beachten. Vor allem für befahrene Flächen sind Verbände zu wählen, die einen hohen Verschiebewiderstand gewährleisten. Bewährt haben sich Läufer-, Diagonal- und Fischgrätverband, wenn sie quer zu Fahrtrichtung verlegt werden. Auf einen Wechsel des Verbands in der Fläche sollte verzichtet werden.

Verlegen von Pflasterklinkern

Bei Verkehrsflächen kommt dem sachgerechten Aufbau große Bedeutung zu. Jede Pflasterung besteht aus Unter- und Oberbau. Im Unterbau wird über dem gewachsenen Untergrund ein künstlicher Erdkörper mit verdichteter Bodenschüttung eingebracht. Zum Oberbau gehören Pflasterdecke, Trag- und Frostschutzschicht.

Unterlage

Für die Qualität ist die ordnungsgemäße Ausführung der Unterlage von entscheidender Bedeutung. Dicke und Schichtaufbau müssen nach den zu erwartenden Verkehrslasten und den Trageigenschaften des Untergrundes ausgebildet werden.

Einzelheiten für die Bemessung der Tragschichten für Bauweisen mit Pflaster sind im Abschnitt 3.3.5 RStO 12 geregelt. Die Schichten sind lagenweise einzubringen und müssen jeweils bis zur Standfestigkeit verdichtet werden. Hohlraumreiche Gesteinskörnungen müssen vor Aufbringen der Bettung durch Einrütteln eine geschlossene Oberfläche erhalten, damit kein Bettungsmaterial in die Unterlage eindringt. Hinweise zur Konstruktion und Ausführung der Unterlage sind den Vorschriften ZTV E-StB und ZTV T-StB zu entnehmen.

Die Oberflächenentwässerung ist von besonderer Bedeutung, ein Entwässerungsplan dabei unerlässlich. Die Oberfläche der Tragschicht muss bereits das Gefälle (Mindestquerneigung 2,5 Prozent nach ATV 18318) des Pflasters aufweisen. Auf gefrorener Unterlage darf nicht gepflastert werden.

Bettung

Die Anforderungen an die Bettung sind in der ZTV-Pflaster-StB und DIN 18318 geregelt. Das Bettungsmaterial ist überhöht einzubauen. Die Überhöhung hängt von Art und Größe der Klinker, dem Bettungsmaterial und dessen Einbaufeuchte ab. Bei Pflasterdecken, die von der verlegten Fläche aus erstellt werden, ist die Bettung vor dem Abziehen vorzuverdichten. Zur Vermeidung unterschiedlicher Setzungen ist eine möglichst gleichmäßige Lagerungsdichte über die gesamte Fläche anzustreben.

Die Dicke der Bettung soll im verdichteten Zustand drei bis maximal fünf Zentimeter betragen, der obere Wert ist nicht zu überschreiten. Unebenheiten in der oberen Tragschichtebene dürfen nicht mit Bettungsmaterial ausgeglichen werden. Die Fugenbreite ergibt sich aus dem Rastermaß, eine Mindestbreite von drei Millimetern ist einzuhalten.

Verlegung

Die Klinker werden aus mehreren Paketen gemischt und nach Plan flach oder hochkant verlegt. Dabei ist auf den vorgesehenen Verband und die Maßtoleranzen zu achten. Hilfsmittel wie Schnur und Winkel erleichtern das Verlegen mit genauem Fugenabstand.

Die Lage der Pflasterdecke sollte in angemessenen Abständen überprüft werden.

Fugen sind vollständig und kontinuierlich zu verfüllen. Dazu wird das Fugenmaterial eingefegt, gegebenenfalls unter begrenzter Wasserzugabe eingeschlämmt. Überschüssiges Material ist zu beseitigen. Anschließend wird die Fläche bis zur Standfestigkeit gerüttelt. Empfohlene Fugenbreiten sind einzuhalten, um Kantenabplatzungen zu vermeiden. Die Verdichtung erfolgt mit einem Flächenrüttler mit Neopren-Schutzplatte. Rüttler sind hinsichtlich Betriebsgewicht und Zentrifugalkraft auf die Dicke der Pflasterdecke und auf die Beschaffenheit der Unterlage abzustimmen. Das Verdichten erfolgt vom Rand zur Mitte. Danach sind die Fugen erneut vollständig zu füllen, abschließend mit feinkornhaltigem Gemisch einzufegen und nachzuschlämmen.

Verlegearten

Pflasterklinker können hochkant, das heißt mit der Läuferseite nach oben, sowie flach verlegt werden. Wo es aus gestalterischen Gründen gewünscht wird, ist auch ein Wechsel von Hochkant- und Flachverlegung möglich. Allerdings ist darauf zu achten, dass die Bettung in allen Fällen die geforderte Dicke von drei bis höchstens fünf Zentimetern im verdichteten Zustand hat. Bei Flachverlegung wird überwiegend die enge Fuge (zirka drei bis fünf Millimeter) gewählt, seltener die breite Fuge (acht bis zehn Millimeter). Bei mit enger Fuge hochkant verlegten Pflasterklinkern ist auf die komplette Verfüllung zu achten, da sie für die Verbundwirkung des Pflasters erhebliche Bedeutung hat.

Randeinfassungen

Die Randeinfassung muss vor der Pflasterdecke hergestellt werden, damit seitliches Absinken verhindert wird. Dazu werden Bord- oder Formklinker genutzt, die auch zum Wienerberger-Programm gehören. Einfassungssteine sind auf ein 20 Zentimeter dickes Fundament mit Rückenstütze aus Beton C 12/15 nach DIN 1045-2 zu versetzen. Die Rückenstütze ist in ganzer Höhe zehn Zentimeter dick zwischen Schalung auszuführen. Die der Rückenstütze richtet sich nach der Dicke der angrenzenden Flächenbefestigung, ihre Oberfläche soll nach außen leicht abgeschrägt werden.

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