Beispiele aus der Berliner Stadtmitte

Ordnung in der Vielfalt - Zur Kategorisierung von Stadtplätzen

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Berlin Stadtplätze
Der Innenbereich des Sony Centers vereint zwei seltene Platzformen: Es ist ein gänzlich von Gebäuden gerahmter, also geschlossener Platz und ist außerdem überdacht. Foto: Robert Bischer

Die Gestaltung von Stadtplätzen in all ihrer Komplexität ist heute eines der zentralen Aufgabenfelder der Landschaftsarchitektur und Stadtplanung. Stadtplätze übernehmen wichtige soziale Funktionen, fungieren als Begegnungs- und Versammlungsorte, sind vom Publikum bespielte Bühnen und damit Sammel- und Konzentrationspunkte urbanen Lebens. Im Detail können Plätze dabei unterschiedlichste Formen annehmen und an sehr verschiedene Funktionen gebunden sein.

Diese Heterogenität und die Vielfalt der Städte lassen daher leicht vermuten, dass eine Kategorisierung von Stadtplätzen, also eine Beschreibung nach einheitlichen Kriterien, nur schwer möglich ist. Ein wesentlicher Anspruch der diesem Artikel zugrunde liegenden Arbeit1) war es, diese These zu widerlegen. Zudem galt es, eine Systematik zu entwickeln, nach der unterschiedlichste Stadtplätze dennoch einheitlich kategorisiert und so beschreibbar und vergleichbar gemacht werden können. Im Wesentlichen lassen sich Plätze durch zwei Merkmale beschreiben: Ihre Form und ihre Funktion.

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Berlin Stadtplätze

Kategorisierung von Plätzen nach Form

Die Definition der Platzform, also seiner Begrenzung und räumlichen Einfassung, folgt zwar vielen Methoden aber nur wenigen Grundprinzipien, die in einschlägiger Fachliteratur beschrieben sind2) und hier kurz erläutert werden. Bei der Datenerhebung in der Berliner Stadtmitte zeigte sich, dass die Plätze immer einer von fünf Grundformen zugeordnet werden, diese jedoch in vielen Fällen durch weitere ergänzende Formen präzisiert werden konnten. Es sind zunächst folgende Grundformen festzustellen:

Kategorisierung von Plätzen nach Funktion

Das zweite Attribut zur Kategorisierung von Plätzen ist ihre Funktion, dass ein Platz mehrere Funktionen erfüllen kann. Die Bestandsaufnahme in der Berliner Innenstadt hat die These gestützt, dass in der Regel eine Primärfunktion und weitere ergänzende Sekundärfunktionen festgestellt werden können:

Markt- und Veranstaltungsplatz

Ein Marktplatz liegt meist zentral und bildet die historische, räumlich-funktionale Stadtmitte, ist häufig einem Rat- oder Stadthaus angegliedert und als Multifunktionsfläche konzipiert, auf der neben den Märkten auch Versammlungen, Demonstrationen und ähnliches möglich sind. Das macht Marktplätze zu den womöglich öffentlichsten aller Plätze.

Kulturplatz

Kulturplätze sind in der Regel Vorplätze für kulturelle Bauten, beispielsweise Museen, Konzerthäuser, Theater, Stadthallen oder Kirchen. Neben der Versammlung von Reisegruppen und Besuchern bietet der Platz auch Raum für Außenveranstaltungen sowie für geplante oder spontane Aufführungen von Künstlern.

Kommerziell genutzter Platz

Diese neue Platzform tritt insbesondere in jungen und stark durch den Einfluss von Investoren bestimmten Stadtquartieren auf. Die Platzfunktion zeichnet sich durch eine kommerziell geprägte Randnutzung, eine zentrale Lage sowie eine gute Verkehrsanbindung aus. Der Platz fungiert dabei als Ankunftspunkt, Treffpunkt und Versammlungsort, sowie als Werbe- und Geschäftsfläche der ansässigen Gewerbetreibenden.

Repräsentativer Platz

Mit dieser Platzfunktion werden in erster Linie Zwecke der Inszenierung und Repräsentation verfolgt. Die Platzfunktion ist im Umfeld staatlicher oder kirchlicher Einrichtungen, aber auch einflussreicher und wohlhabender Privatpersonen oder beim Gewerbe üblich.

Stadtteilplatz im Wohngebiet

Die meist relativ großen Stadtteilplätze in Wohngebieten dienen als Ausgleich zur städtischen Dichte und erfüllen eine mit Parks vergleichbare soziale Versammlungs- und Erholungsfunktion. Sie übernehmen darüber hinaus eine schmückende Funktion und erhöhen die Lebensqualität eines Quartiers durch eine Grundversorgung mit nutzbarem Freiraum. Häufig sind diese Plätze im Gegensatz zu den bisher behandelten mit mehr Vegetation etwa mit Bäumen, Schmuckpflanzungen oder begehbaren Rasenflächen ausgestattet. In der Regel besitzen sie eine gewisse Distanz zur umliegenden Wohnbebauung.

Stadtteilplatz im Misch- und Bürogebiet

Im Gegensatz zu ihrem Pendant in Wohngebieten sind Stadtteilplätze in Misch- und Bürogebieten funktional eher auf den Kurzaufenthalt im Freien ausgelegt. Die Plätze sind ebenfalls meist stärker begrünt als andere und weisen Elemente der Gartenkunst auf. Insgesamt sind diese Plätze damit weniger oder nur zu bestimmten Tages- und Jahreszeiten belebt.

Quartiersplatz

Quartiersplätze sind in der Regel kleiner als Stadtteilplätze. Da die Funktionen von Stadtteilplätzen in ihrer Fülle dort nicht untergebracht werden können, fungieren sie häufig als Schmuck- und Begegnungsraum in kleinerem Maßstab mit kleinerem Einzugsgebiet. Es sind intimere und oft bei den unmittelbaren Anwohnern und Nutzern recht beliebte Orte. Als typische Maße gelten in etwa 30 x 30 Meter oder 20 x 50 Meter.3) Quartiersplätze sind häufig baumbestanden, können eine Skulptur oder Ähnliches beinhalten und bieten Aufenthaltsmöglichkeiten an. Häufig zeichnen sie sich auch durch das Vorhandensein von Mischflächen der verschiedenen Verkehrsarten aus.

Erinnerungsplatz

Einem Erinnerungsplatz kann kein festes Schema oder Aussehen zugeordnet werden, da sich seine Gestaltung auf die Geschichte des Ortes oder auf die Personen oder Ereignisse bezieht, an welche er erinnern soll. Neuere Erinnerungsplätze haben damit oft spezifische Raumkonzeptionen und weichen bisweilen sehr stark von den typischen historisch abgeleiteten Platzprinzipien ab.

Verkehrsplatz

Als letzte Kategorie heben sich Verkehrsplätze von allen anderen dadurch ab, dass dem Fußgänger weniger Raum zugesprochen wird und die auf andere Verkehrsteilnehmer ausgelegte Infrastruktur im Vordergrund steht. Ihr Inhalt wird deshalb größtenteils durch entsprechende verkehrstechnische Bauten wie mehrspurige Straßen, Kreuzungen oder Kreisverkehre inklusive umfangreicher Beschilderung und ähnlichem bestimmt.

Berlin Stadtplätze
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Überprüfung der Kategorisierung anhand der Berliner Stadtmitte

Die auf theoretischen Grundlagen basierende Systematik wurde gezielt kritisch anhand einer Datenerhebung in der Berliner Stadtmitte überprüft. In der Gesamtstatistik wurden sämtliche Plätze im Ortsteil und Bezirk Mitte berücksichtigt, die offiziell als "Platz" oder "Markt" benannt sind. Aufgrund der polyzentrischen Struktur Berlins wurde die Auswahl aber um weitere Plätze ergänzt, die außerhalb des Ortsteils Mitte liegen.

Diese quantitative Analyse diente in erster Linie der Überprüfung der Kategorisierung und dem Feststellen von möglichen, für die Berliner Stadtmitte typischen, Stadtplatztypologien. Nach der Auswertung der Platzformen folgt die Überprüfung der Platzfunktionen. Während dieser Auswertung werden häufige sowie seltene Platzformen und Funktionen ersichtlich und Zusammenhänge zwischen einzelnen Attributen erkennbar.

Platzformen in der Berliner Stadtmitte

Geschlossene Plätze treten im Erhebungsgebiet am seltensten auf. Entsprechend der geringen Zahl kann keine verallgemeinernde Aussage zu üblichen Funktionen oder ergänzenden Formen gegeben werden.

Halboffene Plätze sind mit etwa einem Viertel aller Grundformen die dritthäufigste Platzform innerhalb der Berliner Stadtmitte. Sie treten oft in Reinform auf, sind aber auch häufig von den Platz säumenden Gebäuden oder von im Innern liegenden Kernen wie Denkmäler oder Brunnen beherrscht. Die Plätze sind in sehr unterschiedlichen funktionalem Kontext üblich. Mit etwa einem Drittel sind offene Plätze die häufigste Platzform in der Mitte Berlins. Meist existieren sie in Reinform, sind in einigen Fällen aber auch ergänzend als beherrschte, bebaute oder Kernplätze einzustufen. Hinsichtlich der Funktionen liegt eine klare Häufung bei den Stadtteil- und Quartiersplätzen, ferner auch den Kulturplätzen vor. Insbesondere in Wohn-, Misch- und Bürogebieten übernehmen offene Plätze häufig parkähnliche Funktionen. Das Beispiel des Invalidenparks zeigt, dass dies leicht zu einer verschwimmenden Grenze zwischen Platz und Park führen kann.

Skulpturale Plätze treten in Berlin nur äußerst selten auf, da frei stehende Bauwerke außerhalb der drei Hauptzentren am Breitscheidplatz, Alexanderplatz und Potsdamer Platz kaum vorzufinden sind.

Als letzte Grundform treten fragmentarische Plätze mit etwa einem Drittel aller Plätze im Erhebungsgebiet etwa genauso häufig auf wie offene Plätze. Die meisten fragmentarischen Plätze, insgesamt 60 Prozent, sind keiner ergänzenden Form zuzuordnen. 40 Prozent hingegen sind bebaute, beherrschte oder Kern- und fragmentarische Plätze. Bei Betrachtung der ergänzenden Formen ergeben sich einige auffällige Zusammenhänge. Zunächst ist festzustellen, dass nahezu alle beherrschten oder bebauten Plätze in ihren primären oder sekundären Funktionen Kulturplätze sind. Nicht selten wird diese Funktion aber durch repräsentative Zwecke oder die Markt- und Veranstaltungsnutzung ergänzt. Entsprechend liegt nahe, dass das historische Prinzip eines beherrschten oder bebauten Platzes, dessen Funktion sich aus der bezugsgebenden Architektur wie etwa von Theatern oder Kirchen ergibt, nach wie vor gängig ist.

Kernplätze sind, der Statistik folgend, in der Regel Stadtteil- oder Quartiersplätze, funktional also auf die

Anlieger eines Stadtteils oder Quartiers ausgerichtet. Teilweise erfüllen die Kerne etwa mit Denkmalen ergänzend Erinnerungsfunktionen. Überdachte Plätze treten als Sonderform nur sehr selten auf. Sieht man davon ab, dass zwei der überdachten Plätze kommerziell genutzt sind, ist es kaum möglich, verallgemeinerbare Aussagen zu dieser Kategorie zu treffen.

Platzfunktionen in der Berliner Stadtmitte

Hinsichtlich der Verteilung der Primärfunktionen ist zu erkennen, dass sämtliche Funktionen relativ gleichmäßig in der Innenstadt verteilt sind. Lediglich die kommerziell und rein repräsentativ genutzten Plätze sind eher Ausnahmen. Stadtteilplätze in Wohn- sowie Misch- und Gewerbegebieten und Kulturplätze sind mit jeweils zwischen 18 Prozent und 20 Prozent allerdings die häufigsten Formen. In der Stadtmitte verteilt finden sich einige halboffene, offene und skulpturale Markt- und Veranstaltungsplätze. Die Plätze zeichnen sich mit Ausnahme des Werderschen Markts durch ihre Größe sowie durch eine gute Verkehrsanbindung und zentrale Lage aus. Um die entsprechenden Nutzungen zu ermöglichen, sind sie zum Großteil mit befestigten Oberflächen versehen.

Es fällt auf, dass sämtliche Kulturplätze von mindestens einem Bauwerk beherrscht oder bebaut sind, welches die Platzfunktion mitbestimmt. Zudem haben die meisten Kulturplätze eine halboffene oder offene Grundform, sind aber nur selten fragmentarisch. Die vorgefundenen Merkmale decken sich weitgehend mit den anfangs beschriebenen Attributen. Die kulturelle Nutzung ist damit die bedeutendste von der unmittelbar umgebenden Architektur mitbestimmte Platzfunktion innerhalb des Erhebungsgebiets.

Mit dem Heiligegeistkirchplatz und dem Innenhof des Sony Centers finden sich nur insgesamt zwei primär von kommerzieller Nutzung beherrschte Plätze. Andere Funktionen treten an den beiden genannten Orten in den Hintergrund. Plätze mit primärer Repräsentationsfunktion sind ebenfalls äußerst selten. Sie finden sich beispielsweise an politischen und symbolträchtigen Orten wie dem Reichstagsgebäude oder am Brandenburger Tor (Pariser Platz) und seltener im privaten oder gewerblichen Kontext. Häufiger treten die repräsentativen Zwecke allerdings als ergänzende Nebenfunktion, beispielsweise bei Markt- oder Kulturplätzen, auf.

Stadtteilplätze in Wohngebieten sind häufig halboffen oder offen, aber nur selten fragmentarisch. Sie weisen nur in zwei Fällen ergänzende Merkmale als fragmentarische Kernplätze auf. Die Funktionen decken sich mit den zuvor beschriebenen wie Sport, Spiel oder Aufenthalt. Auffällig ist jedoch, dass in den vergangenen 25 Jahren im Erhebungsgebiet keine neuen volksparkähnlichen Stadtteilplätze umgesetzt wurden, wie sie noch Anfang des 20. Jahrhunderts üblich waren - wie etwa beim Boxhagener Platz und Savignyplatz. Der weiter im Umbau befindliche Olivaer Platz folgt jedoch dem klassischen Vorbild der Stadtteilplätze. Zudem erkennt man beim Neustädtischen Kirchplatz, einem Stadtteilplatz im Misch- und Bürogebiet, die Prinzipien eines Platzes mit begrünter Mitte. Zeitgenössische Stadtteilplätze in den Wohngebieten innerhalb des Erhebungsgebietes sind insgesamt aber eher versiegelte und weniger grüne Freiräume, die vielmehr als Treffpunkte, Veranstaltungs- und Versammlungsorte genutzt werden können.

In Misch- und Bürogebieten besitzen die Stadtteilplätze in höherem Maße eine fragmentarische Grundform (insgesamt acht), es finden sich jedoch auch halboffene und offene Plätze (insgesamt fünf). Sie besitzen häufig schmückende Funktion, ermöglichen den Kurzaufenthalt im Freien und sind an Infrastruktur wie ÖPNV-Stationen und Straßen mit Stellplätzen gekoppelt. Die kleineren Quartiersplätze besitzen häufig offene oder halboffene Grundformen und einen Kern aus Denkmälern, Skulpturen oder ähnlichem.

Aufgrund ihrer sehr spezifischen Hintergründe weisen die Erinnerungsplätze jeweils sehr spezifische Formen und Gestaltungen auf. Teilweise besitzen sie einen symbolischen und auch räumlich wirksamen Kern, so beispielsweise der Mauerbrunnen am Invalidenpark. Sie erinnern teilweise aber auch nur über Gedenktafeln oder schlicht durch die Namensgebung an historische Personen oder Ereignisse.

Die dokumentierten Verkehrsplätze haben meist eine fragmentarische oder skulpturale Grundform und besitzen damit nur selten eine klare Raumfassung. Die Nutzergruppe der Fußgänger ist wie zuvor beschrieben tatsächlich an den Rand oder auf Verkehrsinseln verdrängt.

Berlin Stadtplätze
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Zusammenfassung und Ausblick

Die Überprüfung der Kategorisierung von Stadtplätzen anhand der Berliner Stadtmitte hat ergeben, dass eine Unterscheidung in Grundformen und ergänzende Formen sowie in Primär- und Sekundärfunktionen sinnvoll ist. Grundsätzlich funktioniert die Kategorisierung von Stadtplätzen im Erhebungsgebiet - und vermutlich auch darüber hinaus - gut. Es hat sich herausgestellt, dass eine klare räumliche Fassung nicht mehr als ein eindeutiges und gängiges Merkmal eines Platzes gelten kann. Besonders bei fragmentarischen Plätzen ist zur Nutzbarmachung und angenehmen Gestaltung der Freifläche eine geschickte und sorgfältige freiraumplanerische Arbeit notwendig. Die Statistik hat einen Überblick über die Stadtplätze Berlins und deren Formen und Funktionen ergeben, stellt aber lediglich einen ersten Schritt und die Basis für weitere Forschungen an den Typologien von Stadtplätzen dar. Die Vielfalt und Vielseitigkeit zeigt, dass ein archetypischer Platz nicht mehr existiert. Die Kategorisierung nach der entwickelten Systematik und deren quantitative Auswertung offenbaren jedoch gängige und weniger gängige Platztypologien in einem Erhebungsgebiet. Auf diese Weise kann die Systematik auch zu einem planerischen Instrument werden, mit dessen Hilfe Städte und Stadtteile fundierter auf ihre Freiraumstrukturen analysiert und entsprechende planerische Entscheidungen getroffen und begründet werden können. In einigen Aspekten weist die Systematik jedoch noch Verbesserungsbedarf auf. So sollte beispielsweise die Definition eines offenen Platzes noch präzisiert werden. Es wäre denkbar, in Plätze mit und ohne eigene Raumfassung, zum Beispiel introvertierte und extrovertierte Plätze, zu unterscheiden, da beide Fälle zwar eine gänzlich unterschiedliche Ästhetik besitzen, aber dennoch beide unter die Grundform eines offenen Platzes fallen können.

Besonders die fragmentarischen Plätze stellen in der entwickelten Systematik eine weitere Besonderheit dar, da nahezu alle Plätze, die keiner klassischen geschlossenen, halboffenen oder offenen Platzform entsprechen, dieser zugeordnet werden müssen. Es fällt weiter auf, dass skulpturale und fragmentarische Plätze etwa in dem aktuellen, enzyklopädischen Platzatlas von Sophie Wolfrum4 )gar nicht beschrieben werden. So ist etwa der Potsdamer Platz, der in diesem Artikel als skulpturaler Platz beschrieben wird, von Wolfrum keiner Grundform, allerdings drei morphologischen Eigenschaften zugeordnet. Andere Autoren wie beispielsweise Aminde5) oder Moughtin6) beschreiben wiederum die beiden genannten Grundformen. Das indiziert, dass in der Fachwelt nach wie vor Unklarheit darüber herrscht, wie Plätze schlüssig und präzise zu beschreiben sind. Auch die hier präsentierte Systematik kann diese Unklarheit selbstverständlich noch nicht auflösen, stellt jedoch einen Ansatz und Vorschlag für eine klare und eindeutige Kategorisierung dar, die in Zukunft weiter entwickelt werden kann.

Literatur

Aminde, Hans-Joachim (Hg.) (1994): Plätze in der Stadt. Internationales Plätze-Symposium. Stuttgart: Hatje.

Bischer, Robert (2015): Ästhetik urbaner Freiräume. Professionelle und laienhafte Ansprüche an die Gestaltung städtischer Plätze am Beispiel Berlin. Universität Kassel.

Maier-Solgk, Frank; Greuter, Andreas (2004): Europäische Stadtplätze. Mittelpunkte urbanen Lebens. München: Deutsche Verlags-Anstalt.

Moughtin, Cliff (2003): Urban design. Street and square. 3. Aufl. Oxford, Burlington: Architectural Press.

Wolfrum, Sophie (Hg.) (2015): Platzatlas. Stadträume in Europa. Basel: Birkhäuser.

Anmerkungen

1 Masterarbeit an den Fachgebieten Landschaftsarchitektur-Technik und Landschaftsarchitektur-Freiraumplanung der Universität Kassel im Wintersemester 2014/2015 mit dem Titel "Ästhetik urbaner Freiräume", betreut durch Dipl.-Ing. Wigbert Riehl und Dr.-Ing. Stefanie Hennecke (Bischer 2015).

2 Vgl. z. B. Aminde 1994, S. 45-49; Maier-Solgk & Greuter 2004, S. 6.; Moughtin 2003, S. 99; Wolfrum 2015.

3 Vgl. Aminde (1994, S. 61).

4 Wolfrum 2015.

5 Aminde 1995, S. 49.

6 Moughtin 2003, S. 122.

 Robert Bischer
Autor

Landschaftsarchitektin

Planungsgemeinschaft Landschaft + Freiraum GbR

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