Parkführer Bern

Parkführer Bern: Ein Wegweiser zu 38 Gärten, Parks und Grünräumen, Haupt Verlag AG, 3001 Bern, Stuttgart, Wien. 128 Seiten, 59 Farbfotos, 46 Pläne, Klappenbroschur, Euro 18,90 im Buchhandel, Format 10 x 18,7 Zentimeter, ISBN 978-3-285-07762-8.

Die Stadt Bern erhielt bei ihrer Gründung bereits Grünflächen entlang der Aare, ein Fluss der von den Alpen kommt. Topografisch fliesst das Gewässer, 60 Meter tiefer als das Stadtzentrum, zwischen den grünen Hängen, die als geschützte Flächen den Lebensraum für die Stadtfauna und -flora darstellen. Die steilen Flächen sind unterschiedlicher Sonneneinstrahlung ausgesetzt und besitzen eine heimische Flora vom Gras bis zum Baum in der Stadt.

Die Bürger der historischen Stadt Bern als UNESCO-Weltkulturerbe pflanzten bereit im 18. und 19. Jh. Baumreihen und Alleen. Eine Tradition, die sich wie die historischen Gärten und Grünanlagen, bis zum heutigen Tag fortsetzte. Dass Grünfachleute stets aktiv an der Stadtplanung und -entwicklung mitarbeiteten, belegt die neue Broschüre "Parkführer Bern" mit mehreren Resultaten der Zusammenarbeit.

Großen Einfluss auf den Bau neuer Grünflächen löste das Bevölkerungswachstum im Westen von Bern aus. Die Durchmischung von Siedlungen mit bestehenden Wohnüberbauungen begann in diesem Gebiet um 1960 mit Erfolg durch Einbezug eines Schlossparks.

2010 entstand ein Treffpunkt für 12.000 Bewohner eines neuen Quartiers in einem herrschaftlichen Landsitz von 1766. Die Gesamtlösung entwickelte sich durch einen internationalen Wettbewerb dessen Programm auf die Freizeit ausgerichtet war und angrenzende Naturgebiete einbezog. Es entstand Natur vor der Haustür! Wenige Minuten entfernt von der Hochhaussiedlung mit Einkaufszentrum und Hallenbad beginnen 16 Kilometer Wanderwege, in deren Begleitgrün sich die Lebensräume von Biber und Feuersalamander befinden. Im Gebüsch nistet eine ornithologische Vielfalt.

Der Berner Hausberg, der Gurten auf 864 Meter Höhe, wurde 1999 zum "Park im Grünen" ausgebaut mit Kinderspiel in unterhaltsamer Form, Picknick-Plätze für Jung und Alt. Ski- und Schlittenfahren sind im Winter für Kinder und Anfänger möglich. Dazu ein Aussichtspunkt mit 360 Grad Rundsicht von den Berner Alpen bis zur Jurakette. Ganzjährig ist der Gurten mit der Standseilbahn und auf Wanderwege erreichbar. Das alljährlich stattfindenden Open Air Festival hat mit vielen Besuchern einen festen Platz in jeder europäischen Agenda.

Bestehende historische Parkanlagen in der Stadt wie der Rosengarten, der Landschaftspark in der Elfenau und die Quartiersgrünanlagen haben Kinderspielflächen mit zeitgemäßen Geräten und Einrichtungen für erholsame Stunden. Sie sind auf kurzem Weg erreichbar im Schatten der Alleebäume, die seit längerer Zeit in großen begrünten Standorten wachsen.

Der neue Parkführer von Stadtgrün Bern liefert aufschlussreiche Auskunft und Wissenswertes über die 38 Anlagen im Kleinen wie das historische Bürgerspital oder die Plattform als älteste Parkanlage von 1334 beim Berner Münster. Dagegen gibt es im Großen die Allmenden, das grüne Aaretal in der Stadt und Naturreservate.

Es lohnt sich die Berner "Grünvielfalt" hautnah mit dem Parkführer 2012 zu betrachten, ob Profi, Laie, Naturmensch oder nur aus purer Neugierde darüber, was eine Stadt an Grünräume bietet.

Im Anhang des "Parkführer Bern" befinden sich Adressen, Veranstaltungen, Organisationen, weiterführende Literatur über Bern und die Agglomeration. Aktuelle Zahlen und Fakten, vom herausgebenden Stadtgrün Bern ergänzen das Werk.

Erhard Heuerding