Landschaftspark Wörlitz

Piemonteser Bauernhaus saniert

Landschaftspark Wörlitz Historische Parks und Gärten
Das Piemonteser Bauernhaus erstrahlt nach der Sanierung im neuen Glanz. Foto: Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, Bildarchiv, Heinz Fräßdorf

Der zum Unesco-Welterbe gehörende Landschaftspark Wörlitz ist um eine Attraktion reicher. Das Piemonteser Bauernhaus am Ufer des Großen Walllochs, auch Italienisches Bauernhaus genannt, wurde monatelang von der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz umfassend saniert. Nun wird es als Ferienwohnung genutzt, in der vier Gäste Platz haben. Möglich wurde dieses Projekt durch privates Engagement: Die finanzielle Unterstützung der Christa Verhein Stiftung in Höhe von 250.000 Euro wurde mit Mitteln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz für einen Kamin sowie einem Eigenanteil der Kulturstiftung für die Außenanlagen ergänzt.

Nach der erfolgten Finanzierungszusage durch die Christa Verhein Stiftung im September 2014 konnten die Planungen und die Ausschreibungen beginnen. Für die umfangreichen Arbeiten am und im Gebäude fiel der Startschuss mit der Errichtung des Gerüstes im Juli 2015 und der Freilegung einiger Wände im Rauminneren sowie der Untersuchung möglicher Schadstellen unter dem Dielenboden und im Dachgeschoss. Es folgte die Dachsanierung mit der Behebung von Schäden an der Dachstuhlkonstruktion, dem Austausch der Isolierung und Dachlattung, die Reparatur der Schornsteinköpfe und natürlich der Neueindeckung. Von der Fassade wurde der Putz in stark geschädigten Bereichen, vor allem am Gebäudesockel, abgenommen, teilweise erneuert und komplett mit einem neuen Anstrich nach historischen Befunden versehen. Fenster und Türen wurden überarbeitet. Schließlich erfolgte der Fassadenanstrich. Das Nebengebäude im Hof, das nicht aus der Bauzeit stammte und starke Schäden aufwies, wurde bis auf eine Stützmauer, die das Gelände abfängt, abgetragen. Dezente Wandfarben im gesamten Haus orientieren sich an bauzeitlichen Befunden und harmonieren mit dem dunklen Eichenholz der Dielenböden, Fenster und Türen. Die gemusterten Gardinen und Polsterbezüge bilden den Kontrast dazu.

Das Piemonteser Bauernhaus

Das Piemonteser Bauernhaus ist in den Jahren 1792/93 von dem Baudirektor des Fürsten Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740-1817) Georg Christoph Hesekiel (1732-1818) am Ufer des Großen Walllochs auf einem Hügel errichtet worden. Erstmals wurde das Gartenhaus von August Rode (1751-1837) in der Beschreibung des Englischen Gartens zu Wörlitz von 1798 als "Wachhaus am Holzhofe nach Piemonteser Bauart" erwähnt. Der Legende nach ließ es Großherzog Carl August von Sachsen-Weimar (1757-1828) als Geschenk für den Fürsten Franz bauen. Der Großherzog hielt sich gemeinsam mit Goethe häufig in Wörlitz und Dessau auf und hat hier so manche Anregung zur Verschönerung seines eigenen Landes empfangen. Der geputzte Rechteckbau mit Satteldach über wuchtigem Unterbau aus Findlingssteinen hat eine Grundfläche von 6,60 x 9,00 Meter. Mit dem Souterrain, einem Haupt- und einem Obergeschoss sowie dem Dachboden bot es von jeher ausreichend Wohn- und Nutzflächen. Vermutlich schon ab dem 19. Jahrhundert wurde es daher bis zum Jahr 2010 dauerhaft bewohnt.

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