Gärtnerpersönlichkeit

Prof. Dipl. Ing. Alfons Elfgang zum 80. Geburtstag

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Prof. Dipl. Ing. Alfons Elfgang. Foto: privat

Prof. Dipl. Ing. Alfons Elfgang feiert am 08. Dezember seinen 80. Geburtstag. Der gelernte Gärtner, Landschaftsarchitekt, öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für gartenhistorische Bewertungen und Landschaftsbau sowie Honorarprofessor an der Universität Stuttgart kann auf ein erfolgreiches 60-jähriges Berufsleben zurückblicken, in dem er sich vielen berufsständischen Aufgaben und Problemen gestellt hat und Beachtliches zu ihren Lösungen beitragen konnte.

Nach Studium und Tätigkeiten im In-und Ausland prägte er als Referatsleiter der Vermögens- und Bauverwaltung Baden-Württemberg mehr als dreieinhalb Jahrzehnte die Entwicklung staatlicher Grün- und Erholungsanlagen in Württemberg.

Seine besondere Fürsorge genossen die historischen Gärten, die zu Beginn der 1970er-Jahre noch nicht ausreichend gesetzlich geschützt waren. Als einer der Ersten stellte er dieses Anliegen als Veranstalter und Leiter eines wissenschaftlichen Arbeitskreises für Historische Gärten auf internationalen Fachseminaren vor und ließ die Fakten für deren Denkmal- und Schutzwürdigkeit diskutieren. Wegbereitend unterstützte er die Entwicklung praxisbezogener Regelwerke und richtungweisender Vorgaben, wie die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Erforschung ihrer Geschichte als wesentliche Grundlage für eine angemessene Instandsetzung und Pflege.

Dieses Engagement förderte allgemein und verwaltungsintern Präferenz und Wertschätzung der historischen Gärten und letztlich ihre Anerkennung als Gartendenkmale. So auch in Baden-Württemberg, das für die angemessene Unterhaltung seiner mehr als 60 staatlichen Schlösser und Gärten eine Zentrale einrichtete, die im vorgenannten Sinne ihre Anlagen engagiert und kompetent unterhält und betreut.

Seinem Engagement verdankt die Stadt Leonberg ihren mit internationalem Denkmalschutzpreis ausgezeichneten Pomeranzengarten. Dieser war der erste deutsche Renaissancegarten, der auf der Grundlage von wissenschaftlichen Forschungsergebnissen von 1978-1981 wiederhergestellt wurde.

Auf gleiche Weise konnte im Verlauf seiner Tätigkeit die Wiederherstellung einer Vielzahl schutz- und erhaltungswürdiger staatlicher historischer Gärten ermöglicht werden, wie auch der mit dem Architekturpreis 1997 ausgezeichnete Schlossgarten Weikersheim.

Ein weiterer Schwerpunkt seiner Tätigkeit war die Entwicklung fachlicher und vertragsrechtlicher Grundlagen für die Ausschreibung und Vergabe von Baumpflege- und Erhaltungsarbeiten. Im Klima des Stadtbaumsterbens in den 1970er-Jahren war dies unter den damals gegebenen Bedingungen eine große Herausforderung für alle, die sich darum bemühten. Es fehlte an allgemein anerkannten Baumpflegepraktiken, sowohl in wissenschaftlicher wie auch erfahrungspraktischer und vertragstechnischer Hinsicht.

Dank seiner kommunikativen Fähigkeiten gelang es Professor Elfgang trotz vielfältiger Schwierigkeiten, die Forschung und die ausführende Praxis für die Lösung dieser Aufgaben zu interessieren und sie zu beteiligen. So konnte er nach Jahren der Diskussion und Abwägung gemeinsam mit sachverständigen Mitstreitern 1981 ein erstes praktikables Konzept für die Baumpflege und die vertragsrechtlichen Grundlagen ihrer Ausschreibung, die "Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Baumpflege" (ZTV- Baumpflege), öffentlich vorlegen. Ihre Weiterentwicklung zu allgemein anerkannten Regeln der Technik übernahm ein von der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau (FLL) berufenes Sachverständigen-Gremium in Form eines Regelwerksausschusses, der von 1981 bis 2005 von ihm geleitet wurde.

In den 1980er-Jahren gründete und leitete er zusammen mit Kollegen die Godesberger Baumpflegeseminare. Es ist deshalb auch kein Zufall, dass sich Alfons Elfgang zeit seines Berufslebens mit Fragen des Zusammenhangs von amtlich gebundenem Arbeiten und des Gemeinwohls dienenden Möglichkeiten beschäftigte. Kennzeichnend für ihn war seine stets offene Bereitschaft, für die Gemeinschaft ehrenamtliche Aufgaben und Verantwortung zu übernehmen, wie auch zu erlangten Einsichten und Entscheidungen zu stehen und diese zu reflektieren.

Dies begründet sein Renommee einer allseits anerkannten Gärtnerpersönlichkeit, das auch durch seine vielfältigen langjährigen Lehrtätigkeiten an Fachhochschule und Universität sowie die tätige Mitgliedschaft in Fachverbänden bezeugt wird.

Wir danken dem Jubilar Professor Alfons Elfgang für seine Verdienste und wünschen ihm Glück und Gesundheit mit noch vielen Jahren Freude an seinem Tun.

Rosemarie Münzenmayer

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