Prof. Dr. Hartmut Balder geht in den Ruhestand

Prof Dr. Hartmut Balder, einer der führenden Baumfachleute der Republik, wird Ende März in den Ruhestand eintreten. Nach 17 Jahren an der Beuth Hochschule für Technik Berlin scheidet Balder aus dem aktiven Lehrbetrieb aus. Von der Bildfläche verschwinden wird der Professor, der sich stets durch seine große Praxis- und Studentennähe auszeichnete, allerdings nicht: Als Lehrbeauftragter wird er der Hochschule auch weiterhin erhalten bleiben.

Balders Biografie ist reich an Verdiensten für die grüne Branche - nicht zuletzt deshalb, weil er sich stets meinungsstark in Debatten über sein Herzensthema, das Stadtgrün, eingeschaltet hat. Als ausgewiesener Experte für funktionale Verwendung von Gehölzen sowie ihrer Gesunderhaltung in der modernen Stadt bereicherte er diese Diskussionen stets mit seinem fundierten Know-how. Erworben hat er das im Laufe einer langen Berufslaufbahn, die naturgemäß ganz im Zeichen der Stadtnatur gestanden hat.

Nach seinem Studium der Gartenbauwissenschaften an der Leibniz Universität Hannover promovierte Balder zunächst in der phytomedizinischen Forschung, ehe er seine Habilitation "Zur Gesundheit des Stadtgrüns" ablegte. Daraufhin zog er in die Bundeshauptstadt, wo er zunächst beim Pflanzenschutzamt Berlin arbeitete - und das stolze 20 Jahre lang. 2003 ereilte Balder dann der Ruf der Beuth Hochschule, an der er schnell zur prägenden Figur wurde. Bereits 2004 ereignete sich dann eine Sternstunde in Balders Karriere, als er auf dem 80. ISA-Jahreskongress in den USA mit dem L. C. Chadwick Award international gewürdigt wurde. Auch politisch hat er sich ums urbane Grün verdient gemacht, indem er maßgeblich am Weißbuch Stadtgrün der Bundesregierung mitwirkte, das 2017 in Essen vorgestellt wurde.

Als Autor trat Balder ebenfalls immer wieder in Erscheinung. Mit Fachbüchern wie "Straßenbäume" (1997) und über 500 Fachartikeln trug er seine Forschungsergebnisse stets aktiv in die Öffentlichkeit. Des Schreibens ist Balder auch als Pensionär noch längst nicht müde - seine Kolumne in der Pro Baum, den "Klartext", wird er weiterhin meinungsstark fortführen.

Hendrik Behnisch