Rekonstruktion, dann Umzug: die Laube am Frankfurter Petrihaus

Ein Pavillon der Zuneigung

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Gartenhäuser, Lauben und Pavillons gehören zu den allermeisten Gartenanlagen und werden oft mit Begriffen wie "romantisch", "gemütlich" oder als "Ort für den Rückzug" ergänzend beschrieben. In Ostdeutschland gab und gibt es die Datsche, ein (lt. Wikipedia) "Grundstück mit einem Garten- oder Wochenendhaus, das der Freizeit und der Erholung dient und Hobbygärtnerei ermöglicht". Alle baulichen Anlagen dieser Art sind inklusive der sie umgebenden Gärten ein Fluchtort aus dem Alltag, aus der Realität und somit ein segensreicher Ort der Kontemplation. Während der Romantik dienten Lauben und Pavillons häufig als Ort und Kulisse für heimliche Tête-à-tête-Treffen der Verliebten. Auch beim Sommerhaus der Brentanos in Frankfurt am Main spielte der Pavillon eine zentrale Rolle.
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Abb.1: Der Pavillon im ehemaligen "romantischen" Garten wurde in Görlitz rekonstruiert. Er trägt die Aufschrift "Der lieben Maxe". Georg Brentano widmete ihn seiner Nichte Maximiliane, die – genau wie seine früh verstorbene Frau gleichen Namens – "Maxe" gerufen wurde. Foto: Thomas Herrgen

Der Landschaftspark in Rödelheim

Während der beginnenden Romantik im Neunzehnten Jahrhundert entstanden neben Kunst und Literatur auch romantisch inspirierte Gebäude und Parkanlagen. Der Adel, Patrizierfamilien, Bankiers und alle anderen, die es sich leisten konnten, errichteten zumeist außerhalb der Städte idyllische, durch Fernweh verklärte Landhäuser mit entsprechenden Gärten oder Parks.

So besaß die Frankfurter Familie Brentano im heutigen Stadtteil Rödelheim einen 14 Hektar großen Landschaftspark mit mehreren Gebäuden. Eines davon, das so genannte Petrihaus, wurde ein geistiges Zentrum der deutschen Literaturelite. Nach dem Ersten Weltkrieg kaufte die Stadt Frankfurt das Anwesen. Nach neuen untypischen Nutzungen und Vernachlässigung in der Folgezeit wurde das Gebäude abbruchreif; bis sich ein Förderverein gründete, das Haus rettete und den Garten "rekonstruieren" ließ.

Das "Petrihaus" im Schweizer Stil

Den Traum eines Landschaftsparks erfüllte sich Georg Brentano ab 1808 durch den Ersterwerb eines Areals mit Garten und Landhaus, dem in den nächsten vier Jahrzehnten 40 weitere Zukäufe von Grundstücken beiderseits der Nidda im Dörfchen Rödelheim bei Frankfurt am Main folgten. Dem Zeitgeschmack entsprechend ließ er in seinem weitläufigen Park etwa einen griechischen Badetempel bauen, Volièren errichten und ein künstliches Heckenlabyrinth pflanzen. Granatäpfel, Orangen- und andere Edelbäume kamen hinzu und verliehen dem Idyll sein exotisches Flair.

Die Geschichte des Petrihauses als neuer Teil der Besitzung beginnt 1819, als Georg Brentano nach langen und zähen Verhandlungen dem ortsansässigen Bäckermeister Petri das 1717 erbaute Fachwerkhaus an der Nidda mit Gartengrundstück abkauft und ab 1820, unter Mitwirkung von Karl Friedrich Schinkel, dem preußischen Baumeister aus Berlin, zu einem eigenen Refugium – heute würde man "Wochenendhaus" sagen - umbauen lässt.

Die "Eremitage" im Stile eines Schweizer Hauses – die unmittelbare Lage am Flüsschen Nidda ist dafür eher ungewöhnlich – beinhaltete auch zahlreiche, spätklassizistische Architekturelemente. Im Garten dominierten große Nadel- und Laubbäume, Rankpflanzen, Rosen und ein romantischer kreisrunder Pavillon aus Holz mitten im Garten.

Als alles fertig war und die Schwester des Bankiers, Bettina von Arnim zu Besuch kam, schrieb sie in einem Brief: "Alles vor dem Haus ist mit Granatbäumen in Blüte besetzt, Schwanen auf der Nidda, die Trauben und Passionsblumen, die gerade am Blühen sind, haben schon die ganze Wand und das Geländer, den Altan bewachsen. Es ist so schön und gemütlich hier" (Quelle: www.frankfurt.de). Ihre Töchter Maximiliane, genannt "Maxe" und Armgart, die von 1829 bis 1834 im Petrihaus wohnen dürfen, nennen das gesamte Anwesen ihr "Zauberreich".

Treffpunkt der Literaturelite

Die Schriftstellerin Bettina von Arnim (sie selbst nannte sich Bettine), die auch mit Goethe befreundet war, machte das Petrihaus zum Treffpunkt für einen literarischen Kreis, dem neben ihrem anderen Bruder Clemens von Brentano auch Adele Schopenhauer, Marianne von Willemer, die Gebrüder Grimm sowie der Reiseschriftsteller und Landschaftsarchitekt Hermann Fürst von Pückler-Muskau angehörten.

Auch Goethes Teilnahme wurde lange angenommen, im Zusammenhang mit dem uralten Ginkgo-Baum im Garten, der ihn angeblich zu seinem berühmten Ginkgo-Gedicht inspiriert haben soll. Nachgewiesen ist zwar ein Besuch Goethes 1814 bei den Brentanos, im Petrihaus jedoch nicht; dennoch wurden das Schweizer Häuschen und sein romantischer Garten mit dem Pavillon für viele Jahre und Jahrzehnte zu einem Ort der Literaturgeschichte.

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Abb. 2: Das Petrihaus im Schweizer Stil steht – sehr ungewöhnlich für diesen Bautyp – direkt am Wasser. Die vorbeifließende Nidda wird durch eine Hochwasserschutzwand ferngehalten. Foto: Thomas Herrgen
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Abb.3: Detail aus dem ehemaligen "romantischen" Garten. Neben Rosen blühten auch viele Stauden und Bodendecker, die Beete waren mit Buchsbaum (Buxus empervirens 'Suffruticosa') eingefasst. Foto: Thomas Herrgen

Historische Wirrungen

Durch einen Besitzerwechsel 1926 kam das Petrihaus zusammen mit allen Liegenschaften, Gebäuden und dem gesamten Landschaftspark der Brentanos in städtische Verwaltung. Verschiedene Nutzungen als Betriebshof der Stadtentwässerung und Wohnung dauerten bis 1968 an. Danach wurde es nicht mehr genutzt und verfiel immer mehr.

Der in den 1980er Jahren geplante Abriss wurde zwar durch öffentlichen Protest verhindert, allerdings unterblieben auch Maßnahmen zum Erhalt der Bausubstanz. Am Ende des letzten Jahrhunderts glich das seltene Zeitdokument der Romantik einer verwilderten Brache mit abrissreifer Ruine, die gerade noch als Lager diente.

1998 gründete sich dann ein rettender Förderverein, der innerhalb weniger Jahre durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Sponsoren-Engagement sowohl die denkmalgerechte Sanierung des Gebäudes, als auch – zeitversetzt bis Anfang 2008 – die Gestaltung der Freianlagen realisierte.

Neues Atelierhaus

Im Zuge der Nutzung des Petrihauses (bis max. 30 Plätze) für Lesungen und kleine Konzerte – die Nachfrage war schon bald sehr groß – wurde klar, dass mindestens ein größerer Raum benötigt würde. Ein Anbau an das Petrihaus war schon aufgrund der stadträumlichen Situation und der Enge, aber vor allem wegen des Denkmalschutzes nicht möglich. Die einzige bebaubare Fläche war der romantische Garten mit dem Pavillon. Das Konzept sah einen relativ schmalen langen Riegel mit viel Glasfronten parallel zur Nidda für knapp 100 Personen mit Küche, WCs und mobilen Trennwänden vor, damit auch zwei kleinere Veranstaltungen/Nutzungen gleichzeitig möglich wären.

Der Förderverein fand abermals Spender:innen, Sponsor:innen und viele Helfende, die das Vorhaben unterstützten. Auch Pläne, Baugenehmigung und weitere Formalitäten waren recht schnell erstellt, erteilt und erledigt, sodass im September 2017 der Grundstein gelegt werden konnte. Der Gartenpavillon wurde mittels Mobilkran von seinem Fundament gehoben und zunächst temporär zwischengelagert. Bis 2019 war der bauliche Eingriff inklusive Außenanlagen dann beendet.

Der Pavillon fand auf der Seite des Petrihauses, gleich neben dem Eingangstor aus Rödelheim – dort war ein kleineres marodes Nebengebäude abgebrochen worden – seinen neuen endgültigen Standort. Sämtliche Grünflächen wurden wieder vervollständigt, Beete bepflanzt, Rasen ergänzt und das Gesamterscheinungsbild soweit wie möglich optimiert.

Zwei Gebäude, eine Freianlage

Die Freiräume des Petrihauses bestanden nach der ersten Version (bis 2008) aus zwei Teilen: dem direkten, überwiegend gepflasterten Hofbereich in Gebäudenähe auf der Osthälfte und dem "Romantischen Garten" im Westen. Das Frankfurter Büro BWP Endreß Landschaftsarchitekten wagte nur in Teilbereichen eine "Rekonstruktion".

Historische Planunterlagen gab es nicht (mehr) oder nur spärlich und andere Quellen blieben – wie bei der Sanierung des Gebäudes – auf schriftliche Beschreibungen und Postkarten beschränkt. So war der romantische Gartenteil von organischen Wegen, Buchsbaumhecken, Rosenbögen und Rosenhochstämmchen geprägt.

Ein kreisrunder, aus Porphyr Kleinsteinen gepflasterter Platz und der rekonstruierte Holzpavillon (erstellt vom Fortbildungszentrum für Handwerk und Denkmalpflege e. V., Görlitz) auf einem Sandsteinpodest als Pendant bildeten die spannungsreichen Schwerpunkte, die sich jeweils zu Aussichtsbereichen bis zum Geländer an der Nidda erweiterten. Von hier aus ergaben sich akustische und visuelle Bezugspunkte zum Flüsschen und dem unmittelbar vorgelagerten Stauwehr mit seinem Rauschen und Tosen.

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Abb. 4: Das 2019 fertiggestellte Atelierhaus fügt sich zwar dezent und zurückhaltend in das enge Grundstück ein, der "romantische Garten" musste dafür jedoch weichen. Foto: Thomas Herrgen
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Abb. 5: Nach der Versetzung des Pavillons im Zuge der Errichtung des Atelierhauses rutschte der Pavillon nach Osten und steht nun direkt in der Blickachse des Petrihauses (Nordgiebel). Foto: Thomas Herrgen
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Abb. 6: Das Petrihaus ist vom Brentano-Park (Süden) her über eine Brücke am Nidda-Wehr erschlossen, mit Blick zum 250 Jahre alten Ginkgo-Baum, den Goethe schon kannte. Der Haupteingang aus Rödelheim (Norden) liegt auf der anderen Seite gegenüber. Foto: Thomas Herrgen
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Abb. 7: Der Freiflächenplan der Fassung nach Sanierung des Petrihauses von BWP Endreß Landschaftsarchitekten, Frankfurt am Main zeigt den Zustand, wie er von 2008 bis 2017 existierte (Ausschnitt). Der Neubau des Atelierhauses 2017–2019 veränderte die Situation. Der vollständige Plan ist zu sehen unter: https://t1p.de/SUG_Petrihaus Plan: BWP Endreß Landschaftsarchitekten

Die neu gepflanzten Gehölze wie Amberbaum (Liquidambar styraciflua), Zierkirsche (Prunus spec.) und Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera) belebten die ehemalige, exotische Flora am Petrihaus wieder. Der um 1750 gepflanzte, gut erhaltene Ginkgo-Baum (Ginkgo biloba) am Nidda-Ufer – ein geschütztes Naturdenkmal – ist das älteste Exemplar seiner Art in Deutschland, wahrscheinlich auch in Europa. Ihm wurde ein neu gepflanzter Ginkgo in einer Pflanzinsel innerhalb des Pflasterwegs am Haus zur Seite gestellt. Die beiden Bäume und der Haupterschließungsweg aus rotem Granitpflaster in Segmentbögen markieren die Trennung zwischen den beiden Außenbereichen.

Der "romantische Garten" ist nun entfallen, auf der Südseite zur Nidda und an der Nordseite des neuen Gebäuderiegels entstand hier eine Terrasse, dort eine Pflasterfläche für Empfänge im Freien mit Stehtischen. Die unmittelbaren Randbereiche entlang der Grundstücksgrenzen und ein größeres Beet neben dem Haupteingang markieren hier das Grün und stellen die Verbindung zum Petrihaus her.

Funktionales und Rettungswege

Der Ostteil rund um das Petrihaus ist überwiegend funktional geprägt und geometrisch/rechtwinklig gestaltet. Die Zufahrt für Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge musste gewährleistet sein, der Nutzung für Veranstaltungen (Pkw-Parkraum) Rechnung getragen werden. Die dafür notwendigen, befestigten Flächen wurden überwiegend in Basaltpflaster realisiert.

Die vorhandene, große Rosskastanie integriert sich gut in die Rasenfläche vor dem nordwestlichen Hausgiebel. Entlang der Nordgrenze kaschiert eine neu gepflanzte Hainbuchen-Hecke (Carpinus betulus) die Grenzmauer zum Nachbarn. Das neue, schmiedeeiserne anthrazitfarbene Hoftor markiert als Nachempfindung zeitgenössischer Zaun- und Toranlagen zusammen mit dem umversetzten Pavillon den Auftakt und das Ende eines Petrihaus-Besuches.

Neuer Standort für die Laube

Der verschobene Pavillon benötigte nach seiner Zwischenlagerung ein neues Fundament. Während am alten Standort eine kleine Stufe und rote Sandsteinplatten den Boden bildeten, wurde am neuen Standort ein geglättetes Betonfundament ohne Stufe hergestellt. Dies sorgt auch für die Barrierefreiheit. Mit den Proportionen des Pavillons in seiner neuen Umgebung wurde es insofern etwas schwierig, als er im alten "romantischen Garten" tief im Grundstück platziert war und einen perspektivischen Endpunkt darstellte.

Nach Einfügung des neuen Atelierhauses blieben auf dem restlichen Grundstück jedoch nicht mehr viele Möglichkeiten, ein Objekt dieser Größenordnung aufzustellen. Und so wurde der einzige realistische Platz, direkt neben dem Eingangstor, gewählt und das kreisrunde Betonfundament erstellt.

Der gesamte Pavillon schwebte in einem Stück erneut per Mobilkran von seinem Interimsstandort zu dem endgültigen, wurde auf dem Fundament aufgestellt und verankert. Seine Nutzung ist heute entsprechend eingeschränkt, am Haupteingang kommen die meisten Besucher:innen vorbei und so werden Personen im Pavillon gut gesehen. Ein "Liebestempel" ist er daher heute sicher nicht mehr, aber als Erinnerung an Maximiliane und die Zeit der Brentanos im 19. Jahrhundert dient er dennoch.

Technische Ausstattung

In den Freianlagen ist eine automatische Bewässerung (Tropfrohrsystem) installiert. Wasserzapfstellen für gezielte, punktuelle oder zusätzliche Wassergaben (oder bei Ausfall des automatischen Systems) kommen hinzu. Die Entwässerung der großflächigen Pflasterbeläge übernehmen Kastenrinnen mit Edelstahl-Abdeckung und Straßen- beziehungsweise Hofabläufe (50/30 und 30/30 cm).

Hierbei war auch zu berücksichtigen, dass die Eingänge des Petrihauses gegenüber dem Großteil der Hofflächen bis zu vier Stufen (45 cm) tiefer liegen. Gegen das Wasser der unmittelbar benachbarten Nidda schützt weiterhin die (im Bestand vorhandene) Hochwasserschutzwand, die inzwischen stark mit Efeu überrankt und kaschiert ist.

Sparsam eingesetzte Lichtpoller für die Wegbeleuchtung, Bodenstrahler zur Anleuchtung des Gebäudes und Außensteckdosen für Veranstaltungen im Freien vervollständigen die Technikausstattung.

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Abb. 8: Im früheren "romantischen Garten" stand der Pavillon auf einem eleganten roten Sandsteinsockel, war damit aber nicht barrierefrei. Pflasterwege mit Rosenbögen führten auf ihn zu. Foto: Thomas Herrgen
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Abb. 9: An seinem neuen Standort ist der Pavillon umpflastert und ohne Stufe barrierefrei zugänglich (Abb. Ende Mai 2024). Foto: Thomas Herrgen

Museum, Veranstaltungen, Lesungen

Die heutige Nutzung des Petrihauses steht im Zeichen des Brentano-Museums im ersten Obergeschoss und der literarischen Veranstaltungen im Saal des Erdgeschosses. Lesungen und andere Events finden heute je nach Größe im Petrihaus selbst oder im neuen Atelierhaus statt. Der 1998 gegründete Förderverein hat ebenfalls seinen Sitz im Petrihaus und nutzt das Giebelgeschoss, über dem Museum. Das frühere Anwesen der Brentanos ist nun ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz und erhielt bereits 2002 den Hessischen Denkmalschutzpreis.

Durch den Eintrag in die Denkmalliste konnte der Förderverein während der zehnjährigen Sanierung auch Landesgelder abrufen. Und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz bezuschusste das Projekt. Nicht zuletzt spendeten Bürger und Vereinsmitglieder etwa 500.000 Euro. Zahlreiche Handwerker steuerten Baumaterial und Dienstleistungen im Wert von rund 250.000 Euro bei. Nur so war die Gesamtsumme von etwa 0,9 Millionen Euro für das Petrihaus und seine Freianlagen zu finanzieren.

Auch das neue Atelierhaus mit Außenanlagen für rund zwei Millionen Euro finanzierte sich ausschließlich durch Sponsorengelder und Spenden. Von dem ursprünglich 14 Hektar großen Landschaftspark der Brentanos, in Teilen heute ein Freibad, ein (kleinerer) Park und eine Uferpromenade, konnte damit ein wertvoller Mosaikstein gerettet und für die Zukunft gesichert werden.

Das Petrihaus mit dem Brentano-Museum ist in der Regel einmal pro Monat sonntags (Eintritt frei) geöffnet. Es wird Kaffee und Kuchen angeboten (so lange der Vorrat reicht). Lesungen und andere Veranstaltungen in beiden Gebäuden können (entgeltpflichtig) gebucht werden. Der Stadtteil Rödelheim ist mit der S-Bahn aus Frankfurt Mitte in einer Viertelstunde gut erreichbar.

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Abb.10: Wie bei einer Bemusterungsfläche treffen an dieser Stelle am Petrihaus unterschiedliche Materialien zusammen: Basalt- und Porphyrpflaster, Roter Sandstein als Einfassung und geflammte Blockstufen. Foto: Thomas Herrgen
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Abb.11: Das Petrihaus sollte in den 1990er Jahren eigentlich abgerissen werden. Der Protest dagegen mündete in die Gründung eines Fördervereins, der die Sanierung voranbrachte. Bis 2008 folgte auch die Neugestaltung des Gartens. Foto: Thomas Herrgen
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Abb.12: Schon kurz nach seiner Fertigstellung erhielt das auch mit Bürgerengagement sanierte Gebäude einen Preis. Foto: Thomas Herrgen

Bauherr:

  • Förderverein Petrihaus e. V. (im Petrihaus)
  • Am Rödelheimer Wehr 15
  • 60489 Frankfurt am Main (Rödelheim)
  • Größen:
  • Grundstück brutto ca. 1615 m²
  • Bebaute Flächen ca. 250 m² (Petrihaus) + 200 m² (Neubau) = 450 m²
  • Freianlagen netto ca. 1165 m²
  • Planung Petrihaus:
  • Hochbau: Claus Giel Architekt, Dieburg
  • Freianlagen: BWP Endreß Landschaftsarchitekten, Frankfurt am Main
  • Planung Atelierhaus:
  • Hochbau & Freianlagen: Berthold Ressler Architekt

Bauzeit:

  • Petrihaus: 1998–2002 (Sanierung, Umbau innen)
  • Hochbau (Atelierhaus): 2017–2019 (Neubau)
  • Landschaftsbau:
  • 1. BA April bis Juni 2006 (Romantischer Garten)
  • 2. BA November 2007 bis Januar 2008 (Hoffläche und Toranlage)
  • Ausführung Landschaftsbau:
  • 1. BA Firma F. Landau Grünpflege GmbH, Bad Vilbel
  • 2. BA Firma Wesemeyer GmbH & Co. KG, Hattersheim am Main
  • Pflanzenlieferung: Baumschule BRUNS und Staudengärtnereien
  • Pavillon: Fortbildungszentrum für Handwerk und Denkmalpflege e. V., Görlitz

Kosten Freianlagen:

  • 1. BA ca. 71.000 Euro, brutto (ohne Pavillon)
  • 2. BA ca. 119.000 Euro, brutto (inkl. Toranlage)
  • Gesamt ca. 190.000 Euro, brutto (zzgl. Pavillon)

Kosten Neubau:

Atelierhaus ca. zwei Millionen Euro, brutto(inkl. Freianlagen)

Im Internet:

www.petrihaus-frankfurt.de

... Berthold Ressler (keine Webseite)

Dipl.-Ing.(FH) Thomas Herrgen
Autor

Landschaftsarchitekt

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