Pritzker Preis

Renommierter Architekturpreis geht an Balkrishna Doshi

Stadtplanung Preisverleihungen
In der Architektur von Pritzker Preisträger Prof. Balkrishna Doshi verschwimmen die Bereiche Drinnen und Draußen, etwa im Indian Institute of Management in Bangalore. Foto: Sanyam Bahga, eigenes Werk, CC BY-SA 3.0

Der renommierte Pritzker Preis für Architektur geht in diesem Jahr an den 90-jährigen indischen Architekten Prof. Balkrishna Doshi. Seine Arbeit in der Architektur sei zutiefst persönlich, verantwortungsbewusst und bedeutungsvoll, so die Jury.

Seit 70 Jahren prägt Doshi als Architekt, Stadtplaner und Pädagoge den Architekturdiskurs in ganz Indien sowie auf internationaler Ebene. Beeinflusst von den Meistern der Architektur des 20. Jahrhunderts, Charles-Édouard Jeanneret, bekannt als Le Corbusier und Louis Khan, war Doshi in der Lage, die östliche Kultur zu respektieren und gleichzeitig die Lebensqualität in Indien zu verbessern. Sein ethischer und persönlicher Zugang zur Architektur hat seit den 1950er-Jahren das Leben jeder sozioökonomischen Klasse in einem breiten Spektrum von Genres berührt.

"Meine Arbeiten sind eine Erweiterung meines Lebens, meiner Philosophie und Träume, die versuchen, den architektonischen Geist zu schöpfen. Ich verdanke diesen angesehenen Preis meinem Guru Le Corbusier. Seine Lehren haben mich dazu gebracht, meine Identität in Frage zu stellen und haben mich dazu gezwungen, neue regionale, zeitgenössische Ausdrucksformen für einen nachhaltigen ganzheitlichen Lebensraum zu entdecken", kommentiert Doshi. Kindheitserinnerungen - vom Wetter bis hin zum Läuten der Tempelglocken - prägen seine Entwürfe. Er beschreibt Architektur als eine Erweiterung des Körpers und seine Fähigkeit, Funktionen in Bezug auf Klima, Landschaft und Urbanisierung aufmerksam zu behandeln. Dies zeigen seine Materialwahl, überlappende Räume und die Verwendung natürlicher und harmonisierender Elemente.

Doshi entwarf Aranya Low Cost Housing (Indore, 1989), in dem heute über 80.000 Menschen durch ein System von Häusern, Höfen und einem Labyrinth von inneren Pfaden untergebracht sind. Mehr als 6500 Wohnstätten reichen von bescheidenen Ein-Zimmer-Einheiten bis hin zu geräumigen Häusern für Bewohner mit niedrigem und mittlerem Einkommen.

Doshis Architektur ist sowohl poetisch als auch funktional. Auch das Indian Institute of Management (Bangalore, 1977-1992), das von traditionellen labyrinthartigen indischen Städten und Tempeln inspiriert wurde, ist als ineinander greifendes Gebäude mit Höfen und Galerien organisiert. Es bietet auch eine Vielzahl von Räumen, die vor dem heißen Klima schützen. Die Ausmaße des Mauerwerks und die ausgedehnten Korridore, die von einem grünen Campus durchzogen werden, ermöglichen es den Besuchern gleichzeitig drinnen und draußen zu sein. Während die Menschen durch die Gebäude und Räume gehen, lädt Doshi sie ein, ihre Umgebung zu erleben.

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