Berlin

Riesiger Badeteich am historischen Stadtschloss

Berlin Wasser in der Stadt
An der Friedrichsgracht, zwischen Auswärtigem Amt (hinten l.) und Gertraudenbrücke, soll ein riesiger, mit Schilf bepflanzter Kiesfilter gebaut werden. Grafik: realities:united/Flussbad Berlin

Im Berliner Kupfergraben, einem stillgelegten Spreearm zwischen dem Schlossplatz und dem Bode-Museum, soll bis 2025 ein 840 Meter langes öffentliches Flussbad entstehen. Die Planungen sehen vor, sein Wasser nach dem Prinzip eines Schwimmteichs zu reinigen. An der Friedrichsgracht, zwischen Auswärtigem Amt und Gertraudenbrücke, wird dann ein riesiger, mit Schilf bepflanzter Kiesfilter gebaut. Seit 2014 ist das Vorhaben ein nationales Projekt des Städtebaus, wird durch den Bund und das Land Berlin mit rund vier Millionen Euro gefördert.

Ab dem Spätsommer dieses Jahres wird die Wasserreinigung mit einem Testfilter am Auswärtigen Amt getestet. Noch fehlt dafür eine Betriebserlaubnis. Sobald sie vorliegt, können Daten zur Filterkapazität, zum Betriebsaufwand und zur notwendigen Konfiguration erhoben werden.

Bislang sehen die Planungen dreier Ingenieurbüros aus München, Berlin und Hoppegarten vor, einen 300 Meter langen, natürlichen Pflanzenfilter in die Friedrichsgracht zu bauen. Das durch Einleitungen aus der Kanalisation verschmutzte Wasser soll von oben langsam durch ein 80 Zentimeter starkes Kiessediment in eine darunter gelegene Drainageschicht wandern. Dabei wird das Gefälle eines bereits vorhandenen, anderthalb Meter hohen Wehres auf der Höhe des ehemaligen Staatsratsgebäudes genutzt. Das Wasser kann so allein mit Hilfe der Schwerkraft durch das Filtersystem geleitet werden. Im Filterbereich wird die Kiesschicht mit Schilf bepflanzt. Ihre Wurzeln gewährleisten eine anhaltende Durchlässigkeit der Filteroberfläche. Pro Sekunde könne das System rund 500 Liter von Keimen und Algen reinigen, sagen die Planer. Die Menge würde ausreichen, um das gesamte Wasser des Flussbads innerhalb eines Tages auszutauschen. Um sein erforderliches Volumen bei hoher Leistung klein zu halten, wäre es möglich, den Filter zusätzlich mit Druckluft zu belüften. Denkbar wäre es auch, dem System eine UV-Desinfektionsanlage nachzuschalten.

Mit dem Einbau des Pflanzenfilters würde die Strömungsgeschwindigkeit des Spree-Seitenarms auf wenige Zentimeter pro Sekunde sinken. Die Planer schlagen deshalb vor, den Flusslauf an seinem oberen Abschnitt in einen natürlicheren Zustand zu versetzen. Teile der Kanalmauer sollten entfernt werden, eine weiche Uferböschung und Flusslandschaft entstehen. Libellen, Vögel und Fische erhielten damit eine Art Rastplatz. Auch Wasser- und Uferpflanzen könnten dort wachsen. cm

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