Schädlinge in Stadtbäumen
Erfahrungen mit Baumschädlingen und -krankheiten und deren Bekämpfung im städtischen Raum
Einleitung
Gesunde und widerstandsfähige Stadtbäume und Wälder bieten eine Vielzahl von Wohlfahrtsleistungen für die Gesellschafti und tragen zur Klimaanpassung von Städten beiii. Allerdings nimmt weltweit der Befall durch Schadinsekten und Krankheitserreger (im folgenden Baumschädlinge) zu. Diese beeinträchtigen und gefährden Stadtbäume und Wälder zunehmend ihren wichtigen Beitrag zum menschlichen Wohlbefinden zu erbringeniii. Wesentliche Ursachen sind unbeabsichtigtes Verschleppen von Baumschädlingen im Zuge des wachsenden globalen Handelsiv und klimatische Veränderungenv. Aber auch Faktoren wie schlechte Wachstumsbedingungenvi, sowie ein Mangel an Baumvielfaltvii haben weltweit zu einer zunehmenden Anfälligkeit für heimische und eingeschleppte Schädlinge geführtviii. Nicht heimische Baumschädlinge werden in der Regel unbeabsichtigt eingeschleppt, meist über Pflanzen und/oder ihre Substrate, ohne dass die am Transport oder der Anpflanzung Beteiligten davon wissenix.
Einige Baumschädlinge haben in den Medien große Aufmerksamkeit erlangt, darunter der versehentlich eingeschleppte Asiatische Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis) in New York in den 1990er Jahrenx und in München in den 2010er Jahrenxi, xii, der invasive Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) in London in den 2010er Jahrenxiii und in jüngerer Zeit die durch den Pilzerreger Ceratocystis platani verursachte Krebsfleckenkrankheit in Istanbulxiv. Bis auf den Eichenprozessionsspinner, dessen Raupenhaare unangenehme Hautauschläge auslösen können, verursachen die anderen beiden Schädlinge das Absterben erkrankter Bäume. Um die weitere Ausbreitung der Schädlinge zu verhindern, erfordern Präventionsmaßnahmen auch das präventive Fällen von oft noch gesunden potenziellen Wirtsbäumen im Umfeld der befallenen Bäume, worauf sich die mediale Aufmerksamkeit häufig konzentriert.
Obwohl ein Mangel an Problem/Risikobewusstsein und Kenntnissen über Baumschädlinge wiederholt als Ursache für deren Invasion genannt wirdxv, xvi, wurde dem Thema im städtischen Raum bislang wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Um wirksame Maßnahmen zu ergreifen, ist es daher wichtig, herauszufinden, wie verschiedene Personengruppen den wachsenden Problemen mit Baumschädlingen in urbanen Räumen gegenüberstehen, in wie weit sie selbst betroffen sind und was sie dagegen unternehmen. Diese Fragen wurden mit Hilfe einer Online-Umfrage in Deutschland untersucht. Die Ergebnisse werden hier kurz vorgestellt.
Methoden
Die Online-Umfrage wurde zwischen Februar und Juni 2023 in ganz Deutschland durchgeführt. Sie zielte darauf ab, zentrale Personengruppen im Zusammenhang mit Stadtbäumen und Wäldern zu erreichen, darunter (grüne) Berufsgruppen wie: a) Baumpfleger/Baumsachverständige, b) Förster/Forstarbeiter, c) Mitarbeiter der städtischen Grünflächenbehörde (Bauhofangestellte, städtische Gärtner), d) Landschaftsplaner/-architekten, e) Baumschulen/-händler/Gärtnereien, f) öffentliche Entscheidungsträger (Bürgermeister, Abgeordnete), g) Immobilienverwalter/Hausmeister, und Laiengruppen wie: h) Grundstückseigentümer, i) Mieter/Pächter, j) Hobbygärtner, k) Erholungssuchende, und l) Mitglieder von Naturschutzvereinen.
SUG-Stellenmarkt

Ergebnisse
Die Teilnahme der verschiedenen Zielgruppen war unterschiedlichen hoch. Insgesamt wurden über einen Zeitraum von vier Monaten 186 Fragebögen vollständig online ausgefüllt. Die meisten Teilnehmer hatten beruflich mit Stadtbäumen/Wäldern zu tun und waren zwischen 35 und 64 Jahre alt. 30.1 Prozent der Fragebögen wurden von Mitarbeitern der städtischen Grünflächenbehörden ausgefüllt. Trotz der Relevanz von Gruppen wie Immobilienverwalter/Hausmeister und Baumschulen/-händler/Gärtnereien waren diese nur sehr schwach vertreten. Unter den teilnehmenden Laiengruppen gaben die Mehrzahl an Hobbygärtner, Erholungssuchende, und Grundstückseigentümer zu sein.
Kenntnisse über Schädlinge an Stadtbäumen/Wäldern
Grundsätzlich ist das Interesse unter den teilnehmenden Zielgruppen an dem Thema groß und Schädlinge an Stadtbäumen/Wäldern werden für ein ernstzunehmendes Problem im städtischen Raum gehalten. Eine knappe Mehrheit der Befragten scheinen gute Kenntnisse zum Thema Baumschädling zu haben. Vor allem Mitarbeiter der städtischen Grünflächenverwaltung, Baumpfleger/Baumsachverständige und Förster/Forstarbeiter gaben an, viel über Schädlinge an Stadtbäumen/Wäldern zu wissen; die Hälfte gab an, einige Kenntnisse zu haben. Personengruppen wie Grundeigentümer, Hobbygärtner, Erholungssuchende, und Mitglieder von Naturschutzvereinen hingegen, hatten ein eher begrenztes Risikobewusstsein und geringe Kenntnisse über Baumschädlinge.
Kenntnisse über spezifische Schädlinge an Stadtbäumen/Wäldern
Über die in Deutschland und in den Nachbarländern vorkommenden Baumschädlinge gibt es unterschiedliche Kenntnisse bei den Befragten, ebenso über meldepflichtige Quarantäneschädlinge (Tabelle 1). Ein Quarantäneschädling ist ein Schädling, der Pflanzen befällt und dabei einen erheblichen Schaden verursachen kann. Gemäß der Europäischen Durchführungsverordnung EU2019/2072 ist jeder Verdacht des Auftretens eines Quarantäneschädlings an den Pflanzenschutzdienst zu melden. Die Europäische und Mediterrane Pflanzenschutzorganisation EPPO und das deutsche Julius Kühn Institut führen auf ihren Webseiten eine Warnliste dieser Organismenxvii.
Die Befragten hatten von allen 14 aufgeführten Baumschädlingen gehört. Am bekanntesten war der Eichenprozessionsspinner, gefolgt vom Asiatischen Laubholzbockkäfer und dem Buchdrucker/Borkenkäfer, während der Moschusbockkäfer und das Feuerbakterium Xylella am wenigsten bekannt waren. Weitere genannte Baumschädlinge, die nicht auf unserer Liste standen, waren, unter anderem, Phytophthora, die Buchenkomplexkrankheit, die Ulmen-Zickzackwespe, und das Blausieb. Eine knappe Mehrheit war der Meinung, dass der Asiatische Laubholzbockkäfer meldepflichtig ist, 26,9 Prozent nannten Xylella als meldepflichtig, und 19,4 Prozent den Eichenprozessionsspinner (Tabelle 1).
Verwendete Informationsquellen über Baumschädlinge
66,1 Prozent der Befragten fühlten sich ausreichend informiert, um zu wissen, was beim Auftreten von Baumschädlingen zu tun ist; 24,2 Prozent gaben an, dass sie nicht ausreichend informiert waren (Abb. 1). Zu letzteren gehörten auch Mitarbeiter der städtischen Grünflächenverwaltung, Baumpfleger/Baumsachverständige, Landschaftsplaner/-architekten, Hobbygärtner, Grundstückseigentümer, und Erholungssuchende.
Erfahrungen mit Schädlingen an Stadtbäumen/Wäldern
Knapp die Hälfte der Befragten hatten beruflich und 18,3 Prozent aus privaten Gründen mit Baumschädlingen im städtischen Raum zu tun. Eine Mehrheit hatte bereits einen befallenen Baum in ihrer Nachbarschaft bemerkt. In den meisten Fällen gehörten diese Bäume den Befragten selbst oder sie waren anderweitig dafür verantwortlich. 19,4 Prozent gaben an, auf ihrem eigenen Grundstück einen Baum entfernt oder behandelt zu haben, die Mehrheit auf einem Grundstück, für das sie beruflich verantwortlich waren. Am stärksten betroffen waren die Befragten von der Rosskastanienminiermotte, dem Eschensterben und dem Eichenprozessionsspinner (Tabelle 1).
Maßnahmen zur Bekämpfung von Schädlingen an Stadtbäumen/Wäldern
Bei der Entdeckung von Baumschädlingen im urbanen Raum würde die Mehrzahl der Befragten versuchen, mehr Informationen über den Schädling zu erhalten und dann selbst Maßnahmen ergreifen. Außerdem würden 70,4 Prozent den Grundstücks- oder Baumeigentümer kontaktieren, 55,2 Prozent die zuständige örtliche Behörde. Eine weitere knappe Mehrheit würde einen Fachmann bitten, sich des Problems anzunehmen (Abb. 1).
Meldung von Quarantäneschädlingen
Die Mehrzahl der befragten Umfrageteilnehmer gaben an, dass sie wüssten, an wen sie sich wenden müssten um einen potenziellen Quarantäneschädling zu melden. Unter den von ihnen genannten Stellen waren verschiedene staatliche Naturschutzbehörden, Pflanzenschutzbehörden, Landwirtschaftsbehörden, Grünflächenämter, Forstbehörden, übergreifende Behörden, Aufsichtsbehörden, das Julius-Kühn-Institut, und Gesundheitsämter.
Kenntnis und Anwendung von verschiedenen Maßnahmen
Von den zwölf aufgelisteten Beispielen für Maßnahmen zur Prävention oder Bekämpfung von Baumschädlingen waren die am häufigsten genannten die Kontrolle von Einfuhr und Inspektionen. Am häufigsten eingesetzt wurden von den Befragten die Verbesserung der Lebensbedingungen der Bäume und der Kauf von Pflanzen aus zertifizierten oder vertrauenswürdigen lokalen Quellen (Tabelle 2).
Folgerungen für die Förderung der Baumgesundheit in deutschen Städten
Die Sensibilisierung für die wachsende Bedrohung durch Schädlinge an Stadtbäumen/Wäldern und das Wissen, wie man am besten damit umgeht, ist für die Gesundheit der städtischen Bäume von entscheidender Bedeutung, kann aber angesichts des breiten Spektrums der beteiligten Personengruppen eine Herausforderung sein. Unsere Studie ergab zwar ein hohes Maß an Besorgnis über Baumschädlinge. Zumindest die Hälfte der Befragten besaß, nach eigener Einschätzung, auch gute Kenntnisse über Schädlinge, einschließlich ihrer potenziellen Ausbreitung. Es zeigte sich aber auch ein Mangel an Wissen über eine Reihe von Quarantäneschädlingen und Maßnahmen zur Schädlingsbekämpfung/Prävention. Der Kenntnisstand variierte auch zwischen den verschiedenen untersuchten Zielgruppen. Fachleute wiesen einen höheren Wissensstand auf als Personen, die sich aus rein privaten Gründen mit Bäumen befassen. Letztere haben möglicherweise noch nicht einmal von einem der aufgelisteten Baumschädlinge oder von einer der aufgelisteten Maßnahmen gehört.
In unserer Studie mangelte es vor allem an Wissen über mehrere besonders gefährliche Quarantäneschädlinge, deren frühzeitige Erkennung und anschließende Ausrottung von entscheidender Bedeutung ist. So hatte zwar die Mehrheit der Befragten vom Asiatischen Laubholzbockkäfer gehört, aber nur die Hälfte von ihnen hielt ihn für einen meldepflichtigen Schädling. Noch schwerwiegender: Obwohl etwas mehr als die Hälfte der Befragten vom Platanenkrebs gehört hatte, hielten ihn nur 6,5 Prozent für meldepflichtig. Beide Baumschädlinge stehen auf der EU Liste der meldepflichtigen Quarantäneschädlinge und können ein massives Baumsterben verursachen, wenn sie nicht frühzeitig erkannt und ausgerottet werdenxviii, xix; der Asiatische Laubholzbockkäfer ist bereits in einigen isolierten Teilen Deutschlands aufgetretenxx. Ebenso hatte weniger als die Hälfte der Befragten von dem gefährlichen pathogenen Bakterium Xylella fastidiosa gehört, dass sich derzeit in Italien, Spanien und Südfrankreich ausbreitet, sowie vom Asiatische Eschenprachtkäfer, der sich von Russland aus westwärts in Richtung Europa ausbreitet. Beide verursachen in ihrem Verbreitungsgebiet ein massives Baumsterbenxxi, xxii, aber nur etwa ein Viertel der Befragten wusste, dass diese Schädlinge meldepflichtig sind.
In Anbetracht der Tatsache, dass die frühzeitige Erkennung und Ausrottung gefährlicher Quarantäneschädlinge entscheidend für die künftige Baumgesundheit ist, sind diese Ergebnisse besorgniserregend. Zumal die Kosteneffizienz jeder Maßnahme umgekehrt proportional zur Verbreitung und Häufigkeit eines Baumschädlings istxxiii, xxiv. Zusätzlich war die Anzahl der verschiedenen Behörden, die für die Meldung von Schädlingen angegeben wurden, sehr hoch, was darauf hindeutet, dass eventuell eine gewisse Verunsicherung darüber besteht, wo potenzielle Quarantäneschädlinge gemeldet werden müssen. Es kommt erschwerend hinzu, dass sowohl in den verschiedenen Bundesländern, als auch in verschiedenen Städten innerhalb eines Bundeslands, unterschiedliche Behörden für das Melden von unterschiedlichen Quarantäneschädlingen zuständig sein können. Da ein schnelles Handeln der zuständigen Behörde für den Erfolg jeglicher Maßnahmen von entscheidender Bedeutung ist, muss diese Art von Information möglicherweise klarer kommuniziert werden. Allerdings ist es als positiv zu bewerten, dass eine große Mehrheit der Befragten grundsätzlich bereit ist, auf Baumschädlinge zu achten und einen Befall den zuständigen Behörden zu melden.
In unserer Studie gaben ein Teil der privaten Grundstückseigentümer an, etwas über Baumschädlinge zu wissen. Unsere Ergebnisse sind zwar nicht repräsentativ für die Gesamtheit der privaten Baumbesitzer im städtischen Raum, da die meisten der befragten Eigentümer auch Fachleute waren. Sie deuten aber auf einen Zusammenhang zwischen der direkten Exposition gegenüber städtischen Baumschädlingen und dem Risikobewusstsein und Kenntnisse der Baumbesitzer. Leider ist es uns nicht gelungen, mehr Antworten von Immobilienverwaltern/Hausmeistern zu erhalten, obwohl diese in vielen Städten für eine beträchtliche Anzahl an Stadtbäume auf privatem Grund verantwortlich sind und somit eine wichtige Rolle bei der Erkennung und Bekämpfung von Schädlingen spielen. Eine mögliche Erklärung dafür könnte sein, dass das Thema Stadtbäume im Allgemeinen und Baumschädlinge im Besonderen von dieser Gruppe, auch von ihren jeweiligen Dachverbänden, derzeit als nicht wichtig wahrgenommen wird.
Unsere Studie liefert Erkenntnisse über eine weitere wichtige, aber ebenfalls vergleichsweise selten untersuchte Zielgruppe, die Hobbygärtner. Gärtner, die in den meisten Fällen auch Grundstückseigentümer (oder Mieter/Pächter) sind, stehen oft in direktem und regelmäßigem Kontakt mit Pflanzen und Bäumen auf ihrem eigenen (oder gemieteten/gepachteten) Grundstück. Daher könnten sie eine entscheidende Gruppe sein, um Schädlinge, besonders auf privatem Grund, zu entdecken, sie zu melden oder selbst Maßnahmen dagegen zu ergreifen. Die Mehrheit der teilnehmenden Hobbygärtner verfügte nur über geringes Wissen zu Schädlingen an Stadtbäumen. Im Vergleich dazu hatten diejenigen Hobbygärtner, die auch beruflich mit Stadtbäumen zu tun haben, einen hohen Kenntnisstand. Angesichts der hohen Zahl von Hobbygärtnern unter den Grundstückseigentümern wäre ein Bewusstseinswandel hilfreich und könnten eine zentrale Rolle im Handlungsfeld einnehmen.
Die hier vorgestellte Erfassung des Problem- beziehungsweise Risikobewusstseins und der Kenntnisse über Baumschädlinge hilft, zielgruppenspezifische Informationen, Maßnahmen zur Unterstützung oder Schulungen über die potenziellen Risiken von Schädlingen und Maßnahmen zur Verringerung dieser Risiken zu entwickelnxxv. Erste Vorschläge zur Verbesserung des Risikobewusstseins und der Kenntnisse der untersuchten Gruppen werden in Tabellen 3 und 4 aufgezeigt.
Fazit
Städtische Bäume und Wälder bieten eine Vielzahl von Vorteilen für die städtische Umwelt. Jedoch sind sie zunehmend durch Baumschädlinge bedroht. Daher ist ein gutes Verständnis dieser wachsenden Bedrohung und deren Management für die langfristige Gesundheit unserer Stadtbäume von entscheidender Bedeutung. In unserer Studie wurden deutschlandweit nahezu 200 Teilnehmer aus einem breiten Spektrum von Zielgruppen, die mit Stadtbäumen oder Wäldern zu tun haben, befragt. Obwohl die Mehrheit der Befragten Baumschädlinge im städtischen Raum als ernstes Problem ansieht und mehr als die Hälfte angab, über Baumschädlinge sehr gut informiert zu sein, deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass die Bemühungen fortgesetzt und verstärkt werden müssen, um das Wissen über diese wachsende Bedrohung und den besten Umgang damit zu erweitern. Solche Bemühungen sollten klar auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Kenntnisstände zugeschnitten sein, sowie Gruppen mit bislang geringem Problem- und/oder Verantwortungsbewusstsein aktiviert werden.
Unsere Ergebnisse legen nahe, dass bei solchen Aktivitäten deutlicher zwischen verschiedenen "grünen" Fachgruppen, die sich beruflich aus ganz unterschiedlichen Gründen mit Bäumen beschäftigen und Nicht-Fachleuten, deren Handeln jedoch entscheidenden Einfluss hat, unterschieden werden muss. Erstere benötigen möglicherweise detailliertere Informationen zu spezifischen Themen, während es bei Letzteren zunächst darauf ankommt, ihr allgemeines Risikobewusstsein zu erhöhen. Gegebenenfalls benötigen sie auch Unterstützung von staatlichen Stellen für die Schadenserkennung und -bekämpfung. Andere Studien kamen jedoch zu dem Schluss, dass "verstärkte Anstrengungen" erforderlich sind, um das Risikobewusstsein und das Wissen über Biosicherheit sogar bei einigen grünen Berufsgruppen zu verbessernxxvi. In beiden Fällen könnten solche Bemühungen jedoch am besten darauf abzielen, Multiplikatoren dieser Zielgruppen, wie zum Beispiel Netzwerke, Dachorganisationen oder übergeordnete Organisationen (z. B. Interessenverbände, nationale Pflanzenschutzinstitute) in diese Bemühungen einzubeziehen. Eine gründliche Analyse der einzelnen Bedürfnisse zentraler Gruppen, in Form einer systematischen Stakeholder-Analyse, wäre jedoch eine wichtige Voraussetzung für die detaillierte Entwicklung künftiger Aktivitäten und Maßnahmen.
Die vollständigen Details finden Sie in Raum, S., Hossu, A., Lupp, G., Eisermann, L., Pauleit, L., Egerer, M. (2024) Stakeholder exposure to and knowledge of tree pests and diseases and their management in urban areas. Urban Forestry & Urban Greening, doi.org/10.1016/j.ufug.2024.128456. Die Studie wurde aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union im Rahmen der Marie-Sklodowska-Curie Finanzhilfevereinbarung Nr. 101023713 finanziert.
Quellen
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