Botanische Zeitschriften

Seltene deutschsprachige Ausgaben von 1753 bis 1914 online

Forschung und Bildung
Die heute in Kultur weit verbreitete und beliebte Kapuzinerkressen-Art Tropaeolum moritzianum wurde erstmals in der Umgebung von Caracas gesammelt und ist heute an Wildstandorten von Guatemala bis Kolumbien und Venezuela bekannt. Repro: http://www.vifabio.de/digital-collections/botany/

Mehr als 100 seltene deutschsprachige botanische Zeitschriften aus dem Zeitraum 1753 bis 1914 sind ab sofort online zugänglich über die Digitalen Sammlungen der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg Frankfurt. Bis Anfang Oktober sollen es sogar mehr als 180 sein. Damit eröffnet sich für Experten, Liebhaber und Interessierte weltweit ein neuer Schatz, der auch über die Virtuelle Fachbibliothek Biologie (vifabio) recherchier- und erreichbar ist. Hierfür wurden insbesondere Zeitschriften und Schriften wissenschaftlicher Gesellschaften erfasst und einer Texterkennung unterzogen. Digitalisiert wurden überwiegend Werke mit wissenschaftlich relevanten Inhalten, die bisher nicht Ziel groß angelegter Digitalisierungskampagnen waren. "Vor allem für Experten der systematischen Botanik sind die jetzt weltweit zugänglichen historischen Zeitschriften bedeutend", sagt Dr. Judith Dähne, Projektkoordinatorin an der Universitätsbibliothek Frankfurt. "Für sie erleichtert sich der Zugriff auf die häufig verstreut vorliegenden und schlecht zugänglichen Zeitschriften durch die Digitalisierung erheblich", so Dähne weiter. Die nur in wenigen Exemplaren im Original vorhandenen Titel standen bisher meist nur einer regionalen Leserschaft zur Verfügung. Dank des Projektes können jetzt beispielsweise Botaniker in Brasilien oder Venezuela auf wissenschaftlich relevante Veröffentlichungen über südamerikanische Pflanzen schnell und kostenfrei zugreifen. Zwei Beispiele unterstreichen die Bedeutung des Digitalisierungsprojektes.

Erstbeschreibung von Lorbeergewächsen aus Brasilien

Die Zeitschrift Arbeiten aus dem Königl. Botanischen Garten zu Breslau [das heutige polnische Wroc?aw] erschien im Jahre 1892 mit nur einer einzigen Ausgabe. In Deutschland sind nur neun Exemplare bekannt. In diesem Heft beschrieb der deutsche Botaniker Carl Mez mehrere Lorbeergewächsarten, die er als neu für die Wissenschaft betrachtete. Eine davon war Hufenlandia taubertiana aus Minas Gerais in Brasilien. Diese Art wird bis heute von Spezialisten als korrekt anerkannt. Experten für Lorbeergewächse müssen damit auch heute die Erstveröffentlichung dieser Art für ihre Forschungen konsultieren. Digitalisiert wurde das in der Bibliothek des Botanischen Gartens und Botanischen Museum Berlin-Dahlem aufbewahrte Exemplar der seltenen Zeitschrift.

Die heute in Kultur weit verbreitete und beliebte Kapuzinerkressen-Art Tropaeolum moritzianum wurde erstmals in der Umgebung von Caracas gesammelt und ist heute an Wildstandorten von Guatemala bis Kolumbien und Venezuela bekannt. Die erste Abbildung dieser Art erschien als kolorierte Lithographie in dem relativ seltenen Werk Icones plantarum rariorum horti Regii Botanici Berolinensis [Abbildungen seltenerer Pflanzen des Königlichen Botanischen Gartens in Berlin], das 1840 bis 1844 in Berlin erschien. Die Abbildung dieser Kapuzinerkresse ist für die Interpretation der in Textform verfassten Erstbeschreibung dieser Art noch heute relevant. Digitalisiert wurde das Exemplar der Universitätsbibliothek J. C. Senckenberg, Frankfurt am Main.

Weitere Informationen unter: www.sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/botanik - zum Digitalisierungsprojekt, www.vifabio.de/digital-collections/botany - zum Fachportal vifabio.

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