Forschungsprojekt zu 20. Jahrhundert

Staatliche Schlösser arbeiten Zeit der Monarchie und des Nationalsozialismus auf

Im Rahmen eines bundesweiten Forschungsprojekts widmet sich die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlösserverwaltungen (AGDS) in den kommenden Jahren der Aufarbeitung ihrer Geschichte im 20. Jahrhundert. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Aktivitäten stehen Tagungen und eine Wissensplattform.
Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlösserverwaltungen Forschung und Bildung
Die Ausrufung der Republik 1918 durch Philip Scheidemann (die "morsche Monarchie ist beendet") war ein zentrales Ereignis im 20. Jahrhundert. Viele Schlösser und Gärten dienten bis dahin als Repräsentationsraum. Wie genau und was etwa auch die Nationalsozialisten aus ihnen machten wird nun auf Initiative der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlösser und Gärten historisch aufgearbeitet. Foto: Erich Greiser, 1918, CC gemeinfrei

Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, Bernd Schreiber, zum aktuellen Anlass: "Die deutsche Schlösserlandschaft ist weltweit einzigartig. Sie ist Geschichtsträger, Tourismusmotor aber auch Sehnsuchtsort zugleich. Ihre prägende Geschichte endete gleichwohl nicht mit dem Fall der Monarchien im Jahr 1918, sondern entwickelte sich in höchst unterschiedlicher Weise fort. Die AGDS setzt nun ein umfassendes Forschungsprojekt auf, um die Geschichte des monarchischen Erbes im 20. Jahrhundert zu erkunden und zu publizieren. Als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft sowie als Präsident der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen bin ich stolz, gemeinsam mit den Kooperationspartnern nunmehr den Projektstart anstoßen zu können."

Auftakt-Tagung "Schlösser in der Zeit des Nationalsozialismus"

Am 13. und 14. September 2024 veranstaltete die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten in Kooperation mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) und dem Deutschen Nationalkomitee von ICOMOS eine internationale Tagung. Auf Schloss Schwarzburg, dem Veranstaltungsort, sind die brachialen Spuren eines abgebrochenen Umbaus zum Reichsgästehaus unter den Nationalsozialisten noch zum Greifen nah. Die zahlreichen Vorträge der Tagung zeigten den ideologischen und praktischen Zugriff auf die Schlösser und Burgen in der Zeit des Nationalsozialismus auf. Das Ziel ist eine Bestandsaufnahme mit internationaler Perspektive.

Hintergrund des Forschungsprojekts

Mit dieser Tagung hat ein sechsjähriges Forschungsprojekt der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlösserverwaltungen begonnen. Bis zum Ende der Monarchie 1918 dienten viele der Schlösser und Gärten, die heute in der Verantwortung der Mitglieder der AGDS liegen, zu Repräsentations- und Wohnzwecken der deutschen Führungselite. Mit der Übernahme in das Eigentum der Republik veränderte sich ihre Bestimmung grundlegend. Eine große Anzahl wurde musealisiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Restaurierungen, Neueinrichtungen und sogar Rekonstruktionen veränderten das Erscheinungsbild, die Nutzung der Schlösser und Parks folgte unterschiedlichsten Idealen und Konzeptionen.

Weitere Informationen zur Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlösserverwaltungen finden Sie unter: https://ag-ds.de.

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