Thomas Hörren
Vom Leben im Totholz
Totholz wird heute von Waldbesitzern, Parkverwaltungen und Grünflächenämtern nicht mehr zwangsläufig als zu entfernender Baumabfall gesehen. Die Erkenntnis, dass es vielmehr ein wertvoller Lebensraum für Tiere und andere Organismen sein kann, hat sich verbreitet. Mit Thomas Hörrens Buch "Vom Leben im Totholz" bekommen nicht nur die Entscheider:innen aktuelle Erkenntnisse und Einblicke geliefert – mindestens genauso spannend kann diese Reise in eine "verborgene Welt" für alle Naturliebhaber sein.
Rund ein Viertel der heimischen Tierwelt sei auf Totholz angewiesen, schreibt Insektenforscher Hörren bereits in der Einleitung. In Wahrheit geht es in diesem Holz also recht lebendig zu. Der Autor möchte sich der Vielfalt an Wissenswertem mit dem notwendigen Tiefgang widmen. Das gelingt ihm nicht nur, er vermittelt die Erkenntnisse auch in einem gut lesbaren Stil. Zudem lässt er eigene Erlebnisse und Anekdoten einfließen, die das Buch auflockern – auch wenn das bei einem Sachbuch eher unüblich sei, wie Hörren selber schreibt.
Bei der Frage, was Totholz ist, kommt der tiefergehende Ansatz des Autors bereits zum Tragen: Hörren bezieht die Wurzeln ebenso wie die Zapfen mit ein. Er beschreibt den Prozess der Zersetzung und die vielen Faktoren, die ihn beeinflussen. Großen Raum in seinen Ausführungen nehmen die Tiere im Totholz ein – vom Pseudoskorpion bis zum Specht beschreibt der Autor sie so, dass seine eigene Faszination aus den Zeilen spricht. Ein spannendes Kapitel handelt von den Abhängigkeiten der verschiedenen Totholzbesiedler, ein weiteres wirft einen differenzierten Blick auf den Borkenkäfer. Es geht um Totholz im Wasser, stationär oder als Treibgut, und Totholz in der Stadt, wo das Baumsterben besonders kritisch zu betrachten ist. Im letzten Kapitel zum "Leben mit Totholz" gibt Hörren viele praktische Tipps zu verschiedenen Aspekten.
Thomas Hörren wurde 1989 in Bergheim (Erft) geboren und lebt in Essen. Er ist Biodiversitätsforscher und Vorsitzender des Entomologischen Vereins Krefeld. Hörren war maßgeblich an der "Krefelder Studie" beteiligt, durch die das Insektensterben in Deutschland bekannt wurde. nt
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