Neue Freiräume zu Füßen der Offenburger Altstadt

Trittsteine von der Stadt zum Fluss

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Städtebau Freiraumplanung
Ein Kai und Stufen zum Wasser ermöglichen die Erlebbarmachung des Mühlbachs. Foto: Philip Denkinger, Stadt Offenburg

Das historische Zentrum von Offenburg liegt auf einem Hochgestade über der Kinzig, mit Blick in das Rheintal. Aus dem historischen Vinzentiusgarten, auf der etwa acht Meter hohen Stadtmauer gelegen, lässt sich diese geographische Lage am besten erleben. Von hier ist es, aus der Luftlinie gesehen, nur eine sehr kurze Strecke zum Wasser. Aber die Topographie, gewerbliche, ehemals industrielle und straßeninfrastrukturelle Nutzung des Kinzigvorlands stellten bisher mehr Hürden als Verbindungen dar und rückten damit den Abzweig der Kinzig in der Wahrnehmung der Bürger weiter weg, als er in Realität eigentlich ist. Unterhalb der Altstadt mit ihrer Stadtmauer erstreckt sich der Zwingerpark zwischen der mittelalterlichen Befestigung, ein Kulturdenkmal mit besonderer Bedeutung, und dem Mühlbach. Er stellt bisher die einzige, schmale Verbindung zwischen den nördlichen und südlichen Stadtquartieren her. Die Ebene zwischen den beiden Wasserläufen Mühlbach und Kinzig, das Mühlbachareal, wurde lange Zeit von der Offenburger Spinnerei & Weberei und der Druckerei Burda industriell genutzt. Seit den Vorplanungen bis hin zur zukünftigen Fertigstellung 2021 ist das Areal bereits heute ein Anschauungsobjekt für Themen wie Innenentwicklung auf Konversionsflächen. Mit der Schaffung eines neuen, attraktiven und innenstadtnahen Stadtquartiers antwortet die Stadt auf die stetig wachsende Bevölkerungszahl.

Wurde der Mühlbach bisher eher als Rückseite der Innenstadt betrachtet, so liefern die städtebaulichen und freiraumplanerischen Projekte des Mühlbachareals eine behutsame Annäherung an den Bachlauf.

Stadterneuerung Mühlbach

Hier entsteht im Rahmen der städtebaulichen Entwicklung des Erneuerungsgebietes "Mühlbach" seit Anfang 2013 ein innenstadtnahes Stadtquartier von hoher Qualität und mit großer Vielfalt.

Das circa 18 Hektar große Erneuerungsgebiet wird durch das Programm "Stadtumbau West" von Bund und Land gefördert. Nach Abschluss der Sanierungsmaßnahmen sind die städtebaulichen Missstände, die im Wesentlichen aus brach gefallenen Industrie- und Gewerbeanlagen resultieren, behoben. Straßen, Wege, Plätze und öffentliche Grünanlagen sind dann neu angelegt oder neu gestaltet. Ein neues durchgrüntes Stadtquartier mit mehr als 700 Wohneinheiten für alle Bevölkerungsgruppen ist entstanden.

Ausgangspunkt für die Gebietsentwicklung sind die bestehenden Stadtstrukturen der Vorstadt, die denkmalgeschützten Gebäude der ehemaligen Spinnerei und Weberei sowie der Zwingerpark mit dem Mühlbach. Diese Bereiche werden sukzessive mit neuen Wohn- und mischgenutzten Gebäuden aus Wohnen und nicht störendem Gewerbe ergänzt. Die Struktur der neuen Bebauung auf dem Gelände der ehemaligen Spinnerei-Fabrik öffnet sich zum Mühlbach mit dem angrenzenden Zwingerpark und zum Park der Villa Bauer.

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Der Mühlbach als Rückseite der ehemaligen Weberei. Foto: Stadt Offenburg
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Das Mühlbachareal unterhalb der Altstadt vor der Sanierung. Foto: Stadt Offenburg

In der historischen Kinzigvorstadt wird die vorhandene Blockrandstruktur behutsam ergänzt und in den Innenbereichen leicht verdichtet. Als prägendes Element des Freiraumkonzeptes wird unter Einbeziehung des historischen und denkmalgeschützten Zwingerparks ein den Mühlbach begleitender Park mit Uferpromenade entlang des westlichen Ufers entwickelt. Die querenden Fußwegeverbindungen in Ost-West-Richtung vernetzen das neue Quartier dabei mit der historischen Grünanlage und der Innenstadt.

Als Grundlage für die Entwicklung des Erneuerungsgebiets dient der Siegerentwurf des städtebaulichen Wettbewerbs "Mühlbach" aus dem Jahr 2009. Den Wettbewerb hatte eine Arbeitsgemeinschaft von "K9 Architekten" sowie "faktorgrün" Landschaftsarchitekten, beide aus Freiburg, für sich entschieden. Ein wichtiger Baustein in der Gebietsentwicklung stellt der neu gestaltete Kronenplatz dar. Er bildet das Bindeglied zwischen der Wohngebietsentwicklung auf dem westlich angrenzenden Gelände der ehemaligen Burda-Druckerei und dem historischen, aber ungegliederten Wohnquartier der nördlichen Kinzigvorstadt östlich des Platzes. Gerade durch die erfolgreiche Konversion der dortigen alten Burda-Druckerei hin zu einem Gebiet mit Wohn- und Dienstleistungsnutzungen konnte der westliche Stadteingang nachhaltig aufgewertet werden. Grundlage für das dortige städtebauliche Konzept war das Ergebnis des Wettbewerbs "Kronenwiese" im Jahr 2013, den das Büro Franz und Geyer aus Freiburg für sich entschieden hatte. Anstelle der Industriebrache sind dort Wohnungen, Bürogebäude, Hotel, Ärztehaus und Parkhaus entstanden, die das vorhandene denkmalgeschützte Bürogebäude der Firma Burda hervorragend integriert.

Die Realisierung des gesamten Stadterneuerungsgebiets ist ein Beweis für die hervorragende Zusammenarbeit von Bund, Land, Kommune und Investoren zur Förderung der Stadtentwicklung. Unter Federführung der Stadt tragen alle Akteure gemeinsam dazu bei, dass Offenburg für seine Bürgerinnen und Bürger noch lebenswerter wird. Diese kooperative Vorgehensweise bei der Stadtentwicklung ist für die Stadt Offenburg kennzeichnend. In vielen vergangenen Entwicklungsgebieten war das Einvernehmen zwischen den Akteuren stets der Garant für die erfolgreiche Umsetzung der städtebaulichen Konzeptionen.

In Bezug auf die mit der Planung entstehenden Grün- und Freiräume, stehen die Erlebbarmachung von Wasserläufen in der Stadt und die Gestaltung beziehungsweise Vernetzung eines neuen quartiersübergreifenden Grün- und Freiraumsystems im Vordergrund. Über das Planungsgebiet hinaus wird so ein Mehrwert für die Stadt generiert. Der historische Zwingerpark und der ehemals industrielle Mühlbach bilden hierbei das grüne Rückgrat neuer qualitativer Freiraumachsen.

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Übersichtsplan des Sanierungsgebiets Mühlbachareal. Foto: Stadt Offenburg
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Der Inklusionsspielplatz mit dem noch unsanierten Gebäude des Webereihochbaus. Foto: Philip Denkinger, Stadt Offenburg

Mühlbachpromenade, Villa Bauer und Inklusionsspielplatz

In einem ersten Bauabschnitt wurde der südliche Abschnitt der Mühlbachpromenade realisiert. An Stelle früherer Industriebebauung direkt am Wasser bringt eine breite Promenade eine neue städtische Verbindung. Als Auftakt schafft eine räumliche Aufweitung einen grünen Platz am Bach. Ein Kai mit einer Treppenanlage sowie einer Wasserstufe bietet die Möglichkeit direkten Kontakt mit dem Wasser aufzunehmen und die Füße im Mühlbach zu erfrischen. Ein Erlebnis, dass den Bewohnern bisher verwehrt blieb. Die ebenfalls denkmalgeschützte Natursteinmauer begleitet den Mühlbachkanal als blaues Band und industrielles Erbe. Die Promenade setzt sich in einem zweiten Abschnitt fort und findet an der ehemaligen Direktorenvilla bis zur Vollendung des dritten Bauabschnitts im Jahr 2021 ihr vorläufiges Ende. Nach einem Brand wurde die Villa denkmalgerecht saniert. Heute beherbergt sie eine Sprachen- und Kunstschule. Der angrenzende Inklusionsspielplatz nimmt das Thema der Spinnerei gestalterisch auf. Die Spielgeräte leiten sich von Elementen aus dem Spinn- und Webhandwerk ab. So zum Beispiel in einem verbindenden roten Faden, einem Webrahmen als Kletternetz und einem Rutschturm in Form einer Spindel. Hier kann generationsübergreifend, mit und ohne Handicap, gespielt geschaukelt und entspannt werden, ohne Kinder ohne Handicap zu unterfordern. Ein Teil der Spielgeräte ist barrierefrei. Der Umgang mit natürlichen Materialien wurde bevorzugt, um die Beziehung zum Handwerk aufrecht zu erhalten und die Naturnähe zum neuen Grünzug am Mühlbach zu unterstreichen.

Aus dem ehemaligen Direktorengarten ist ein wertvoller Baumbestand aus exotischen und einheimischen Baumexemplaren erhalten. Teil des Gartens ist eine mächtige Blutbuche als Naturdenkmal. Sie war wichtiger Bestandteil bei der Entwicklung des städtebaulichen Konzepts und wurde entsprechend freigestellt. Die Grünfläche zum Mühlbach wurde mit der Skulptur "Endlos" des Ettlinger Bildhauers Werner Pokorny bereichert. Ein Balkon und ein Steg über den Bach knüpfen neue Wegebeziehungen und schaffen Blicke auf das Wasser sowie die Stadtmauer. Über die visuelle Vernetzung hinaus wird so eine räumliche Überwindung der ehemals separierten Räume geschaffen. Die trennende Wunde wird vernäht und der Mühlbach erhält eine neue Adresse und Bedeutung. Der dritte Bauabschnitt, in unmittelbarer Umgebung der erhaltenen Industriedenkmäler, Webereihochbau und Kesselhaus, wird bis 2021 realisiert. Ein weiterer, barrierefreier, Zugang zum Wasser öffnet eine neue Perspektive in der Achse des Mühlbachs und wird ein wichtiger neuer Freiraum für die zeitgleich entstehende Wohnbebauung. Ein grüner Strand mit Hängematten und Sitzstufen entsteht. Die öffentliche neue Mitte des nördlichen Mühlbachquartiers wird ab Ende 2019 ein Platz am alten Kesselhaus und dem Webereihochbau bilden. Eine schlichte und nutzungsoffene Gestaltung aus wassergebundener Decke, Betonquadern zum Aufenthalt, ein barrierefreier Trinkbrunnen und ein lockeres Baumdach bilden hier die Gestaltungselemente. Den zukünftigen Anwohnern wird somit möglichst viel Freiraum in der Bespielung und Aneignung des Platzes gelassen.

Der Kronenplatz als ein Beispiel der neuen Freiräume

Der Kronenplatz liegt im westlichen Mühlbachareal zwischen der Hauptstraße im Süden und dem denkmalgeschützten Ensemble der Werkswohnungen der ehemaligen Spinnerei. Von seiner Dimension entspricht er dem Offenburger Marktplatz, einem der wichtigsten Plätze der Stadt.

Nach einer Nutzung als Betriebsbushalt der Burda AG wurde er jahrzehntelang als informeller Parkplatz für Pendler und Besucher der Innenstadt zweckentfremdet. Eine attraktive Raumwirkung aus seiner Lage und dem eindrucksvollen Baumbestand konnte er so nicht entfalten und kann sinnbildlich für die Barrierewirkung des ehemaligen Mühlbachareals zum Flussraum gesehen werden.

Die Masterplanung des Mühlbachareals und insbesondere die Errichtung eines neuen Wohngebietes an der Westflanke des Platzes und dem neu gewidmeten Entwicklungsgebiet Senator Burda Park, ermöglichte jedoch eine Überplanung des Platzes und die Zuweisung einer neuen Rolle im städtischen Gefüge. Räumlich gesehen liegt der Platz in einem sehr heterogenen Gefüge aus Bestandsgebäuden, die geprägt sind von einer Mischnutzung aus Wohnen und kleinem Gewerbe im Osten und der sehr stark befahrenen Hauptstraße und dem Werksareal von Burda im Süden. Im Westen prägen mittlerweile neue Wohngebäude den Platz und der Gebäuderiegel des Ärztehauses schafft einen städtebaulichen Akzent. Die historischen Werkswohnungen werden zurzeit denkmalgerecht saniert. Sie weisen mit ihren Stirnseiten zum Platz und bieten keine geschlossenen Raumkanten. Der Platz selbst war bereits von großen Laubbäumen geprägt, die nach einem erstellten Baumgutachten zu einem Großteil erhalten werden konnten und in die neue Gestaltung der Platz und Verkehrsräume integriert wurden.

Die Gestaltung ist schlicht und orientiert sich an den übrigen Freiraumplanungen des Mühlbachareals. Der Platz spannt sich in Form eines Keils auf, mit einer breiten nördlichen Seite an den Werkswohnungen und einer stumpfen schmalen Spitze an der Hauptstraße. Die Fläche teilt sich in drei Einheiten. Im Norden mit einer Aufenthaltsfläche als Scharnier zwischen den Freiräumen der Wohnbebauungen des Senator Burda Parks und der Mühlbachpromenade, in der Mitte eine eingefasste Rasenfläche mit den Bestandsbäumen und im Süden der Vorplatz zum Ärztehaus. Der südliche Bereich wirkt zudem als städtebauliches Entree zum Quartier von der Kinzig kommend.

Die Hauptrichtung ist im Norden die Öffnung zur Promenade am Mühlbach, als wichtigstes verbindendes Freiraumelement im Areal. Im Blick auf den großen, hochwertigen Inklusionsspielplatz, wurde auf weitere Spielelemente verzichtet. Ein breiter Rahmen aus Cortenstahlelementen fasst die zentrale Rasenfläche mit den Bestandsbäumen ein. Das Material interpretiert spielerisch den Namen des Platzes und lässt mit der Einfassung einen "Kronenzacken" entstehen. Der westliche Fuß- und Radweg wird durch eine leichte Schräge seiner östlichen Wegekante über die öffentliche Fläche vor dem Ärztehaus geführt. Hochbeete mit Stauden und Gräsern verbinden die drei Platzteile, schirmen die Stellplätze ab und geben einen räumlichen Rückhalt. Großzügige moderne und breite Bankelemente verzahnen die Rasenfläche mit der westlichen Wegeachse und laden zum Verweilen im Schatten der Bestandsbäume ein. Sie schaffen eine Aufenthaltsqualität nicht nur für das Quartier. Die nördliche Aufenthaltsfläche in hochwertigem Natursteinpflasterbelag aus Granit in Passe Verband, lässt freie Nutzungen zu. Einzelne, verstreute Sitzwürfel aus hellem gestrahltem Beton laden zum Verweilen ein. Im nördlichen Pflanzstreifen bilden Strauchpflanzungen mit Amelanchier (Felsenbirne) einen Filter zu den Stellflächen.

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Die Mühlbachpromenade als neue Freiraumachse. Foto: Philip Denkinger, Stadt Offenburg
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Die Nordseite des Platzes wird zu einem Treffpunkt für das Quartier. Foto: Philip Denkinger, Stadt Offenburg
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Wildes Parken bestimmte den Kronenplatz vor der Gestaltung. Foto: Stadt Offenburg

Pflanzkonzept

Die Pflanzauswahl der Baumpflanzungen für das Mühlbachareal orientiert sich am Bild der Vegetation der nahegelegenen Rheinauenwälder und an stadtklimaresistenten und hitze- und trockentoleranten Baumarten. Die Grünflächen entlang des Mühlbachs werden von Weiden und Sumpfeichen bestimmt. Im Bereich der ehemaligen Direktorenvilla fügen sich eine Schwarzkiefer und Ginkgo ein. Die Ost-West ausgerichteten Straßenzüge erhalten alle eine Baumreihe aus Hopfenbuchen. Den zukünftigen Quartiersplatz beschirmt ein Baumdach aus Schwarzkiefern und Zerreichen. Kleinere Wohnstraßen werden von Hainbuchen geprägt. Die westliche Allee, als Übergang zum Gewerbe wird mit Zerreichen bepflanzt. Die Bestandsbäume des Kronenplatzes, Spitzahorn und Platanen, werden um Ahornpflanzungen und Kiefern erweitert. Über das ganze Areal setzten einzelne, eingestreute Ginkgos vor allem im Herbst farbliche Akzente. Tulpenbäume markieren die neue Wegeachse, die Mühlbachpromenade.

Schaffung neuer Grün- und Freiräume im Rahmen einer wachsenden Bevölkerung

Die Freiräume des Mühlbachareals in Offenburg sind beispielhaft für eine qualitativ hochwertige Innenentwicklung. Die optisch ansprechenden Freiräume sind aus dem Bestand entwickelt und bieten Erholungsraum für alle Nutzergruppen. Der spannungsreiche Kontrast zwischen alt und neu liefert hierbei einen Mehrwert, der charakterbildend wirkt und der eine rasche Identifikation der Nutzer mit den neuen Orten ermöglicht.

Erlebbarmachung von Wasserläufen in der Stadt

Das Mühlbachareal ist ein CO2-neutrales Stadtquartier, das die Abwärme der Burdadruckerei zur Wärmeversorgung der Wohn- und Dienstleistungsgebäude nutzt. Der Bachlauf liefert hierzu den nötigen Strom und einen positiven Beitrag für die Energiebilanz. Durch die Herstellung von Grünräumen entlang des ehemals stiefmütterlich behandelten Mühlbachs trägt die Freiraumplanung dazu bei, dass die nachhaltigen Prozesse und das Element Wasser erlebbar gemacht werden.

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Mit der Stromprodukltion trägt der Bach zur positiven CO2-Bilanz des Viertels bei. Foto: Stadt Offenburg
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Neue Stege verzahnen die neuen Freiräume mit dem Zwingerpark. Foto: Philip Denkinger, Stadt Offenburg

Gestaltung eines neuen quartiersübergreifenden Grün- und Freiraumsystems

Die Freiräume öffnen bereits heute neue Wegeverbindungen und schaffen ein erweiterbares System für zukünftige Projekte. Sowohl in Nord-Süd-Richtung zwischen den ehemals vom Industriegebiet getrennten Stadtquartieren, als auch in Ost-West-Richtung als neuer Trittstein und Verbindung zum Flussraum der Kinzig und dem dort angrenzenden Naherholungsgebiet, dem Gifizareal. So können auch die neuen Entwicklungsgebiete Schlachthof und Bahnhof, die nördlich des Areals gelegen sind, direkt über die bestehenden Wegeachsen angeknüpft werden. Um auch generationsübergreifend eine bessere Verbindung des neuen Quartiers in der Kinzigebene, mit der, auf dem Hochgestade gelegenen Altstadt zu erreichen, soll in den kommenden Jahren ein Aufzug an der denkmalgeschützten Stadtmauer integriert werden.

Um die noch anstehenden städtebaulichen, freiraumplanerischen und auch verkehrlichen Themen analog dem hier vorgestellten Mühlbachareal in einem überschaubaren Zeitraum entwickeln zu können, bewirbt sich die Stadt Offenburg in der nächsten Tranche in den Jahren 2031 bis 2034 für eine Landesgartenschau 2034. Ein zentrales Thema dabei wird die Überwindung der trennenden Wirkung der Kinzig sein und ihr großes Potential als neuen Erholungsraum für die Stadt. Eine prosperierende Stadt wie das Oberzentrum Offenburg muss neben der Schaffung von Wohnraum, von sozialen Angeboten, auch dafür Sorge tragen, dass die wachsende Bevölkerung mit ausreichend und qualitativ hochwertigem Freiraum versorgt wird. Der Nutzungsdruck auf die bestehenden Grünflächen steigt stetig und der Bedarf an neuen Sport-, Spiel und Erholungsflächen ist heute schon enorm. Darauf reagiert die Stadt nicht nur mit dem hier beschrieben Mühlbachareal sondern auch den neuen Konversions- und Entwicklungsgebieten in vorbildlicher Weise. Das Mühlbachareal erfreut sich heute schon großer Beliebtheit.

Kenndaten Kronenplatz als ein Beispiel der neuen Freiräume:

Bauherr:
Stadt Offenburg
Baudezernat
Bürgermeister Oliver Martini
Wilhelmstr. 12
77654 Offenburg

  • Fläche: 6500 m²
  • Kosten: ca. 1,2 Mio. Euro
  • Planung: 2015-2017
  • Realisierung: November 2017-Juli 2018
  • Bauherr: Stadt Offenburg, Baudezernat, Bürgermeister Oliver Martini, Wilhelmstr. 12, 77654 Offenburg
  • Vorentwurf: Stadt Offenburg, Fachbereich Hochbau, Grünflächen, Umweltschutz, Abteilung Grünflächen und Umweltschutz
    Jutta Herrmann-Burkart, Abteilungsleitung Philip Denkinger, Projektleiter Mühlbach
  • Betreuung Verkehrsflächen: Stadt Offenburg
    Fachbereich Tiefbau/Verkehr, Bernhard Mussler
  • Projektsteuerung Stadterneuerung Mühlbach:
    Stadt Offenburg, Fachbereich Bauservice, Prof. Dr.-Ing. Erwin Drixler
  • Beteiligte Büros Kronenplatz:
    Landschaftsarchitektur LPH 3-9: vier Landschaftsarchitektur, 76135 Karlsruhe
  • Tiefbau: Ingenieurbüro für das Bauwesen Siggelkow GmbH, 77652 Offenburg Germany
  • Beteiligte Firmen: Vogel-Bau GmbH, 77933 Lahr
  • Pflanzungen:
    Für Vogel-Bau GmbH: JAKOBER GmbH Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, 77933 Lahr
 Philip Denkinger
Autor

Landschaftsarchitekt, Stadt Offenburg

Abteilungsleiter Fachbereich Hochbau, Grünflächen, Umweltschutz
Prof. Dr.-Ing. Erwin Drixler
Autor

Leiter Fachbereich Bauservice, Stadt Offenburg

 Jutta Herrmann-Burkart
Autorin

Landschaftsarchitektin, Stadt Offenburg

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