Englischer Garten München

Tunnel und Tram durch das Gartenkunstwerk geplant

Parks und Gärten
Ein Tunnel könnte die Wiederherstellung der Bachläufe und Gehölzstrukturen auf der Tunneldecke ermöglichen. Foto: Architekturbüro Grub + Lejeune

Der Münchener Stadtrat hat im Juni den Planungen für eine Untertunnelung des Englischen Gartens zugestimmt. Geplant ist ein 390 Meter langer Tunnel, der den Verkehr des Isarrings unter dem Stadtpark hindurchführt und den Englischen Garten wieder vereint. Die Kosten des Projekts belaufen sich auf 125 Millionen Euro. Mit dem Bau begonnen wird voraussichtlich im Jahr 2023. Die Planer rechnen mit einer Bauzeit von viereinhalb Jahren. Zugleich wird auch der Bau einer zwei Kilometer langen Tramstrecke durch das Gartenkunstwerk immer wahrscheinlicher.

Mit dem Tunnel könnte die historische Einheit des Englischen Gartens ein Stück näher rücken. Seit den 1960er-Jahren zerschneidet der Isarring als Teil des Mittleren Rings den Garten in zwei Teile. Beide Teile sind heute nur über eine Fußgängerbrücke und eine Straßenunterführung mit einander verbunden. Die nun favorisierte mittellange von drei Planungsvarianten bietet nach Angaben der Stadt die größten Vorteile bei der Reparatur des Gartenkunstwerks. Sie erlaube etwa die Wiederherstellung des historischen Wegenetzes, der einstigen Bachläufe sowie der Wiesen und Gehölzstrukturen auf der Tunneldecke, teilte die Stadt mit.

Ob der Englische Garten, der mit seinen 375 Hektar Fläche zu den größten Parkanlagen der Welt gehört, wirklich wieder eine zusammenhängende Einheit wird, ist jedoch fraglich. Nach der Entscheidung des Münchener Stadtrats gab Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) grünes Licht für die viel diskutierte Tram-Linie durch den Englischen Garten. Zuvor hatte sich die bayerische Staatsregierung, die für den Englischen Garten zuständig ist, lange Zeit gegen das Projekt gesträubt. Die geplante Tram soll die Stadtteile Neuhausen, Schwabing und Bogenhausen miteinander verbinden. Vorgesehen ist laut Stadtwerke München (SWM), dass die Tram den Englischen Garten im Akkubetrieb durchfährt und daher keine Oberleitung benötigen wird.

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) freute sich über die Zustimmung von Ministerpräsident Seehofer. Er sprach von einem "Durchbruch im jahrelangen Ringen" um das Projekt. Reiter will die Verwaltung beauftragen, möglichst schnell eine Beschlussvorlage zu erarbeiten, um diese dem Stadtrat zur Entscheidung vorzulegen. Widerstand gegen die Tram hat dagegen bereits Münchens CSU-Vorsitzender Ludwig Spaenle. angekündigt. Es sei völlig widersinnig, für 100 Millionen Euro im Norden einen Autobahntunnel zu bauen, um den Englischen Garten wieder zu vereinen, wenn "an der dünnsten und empfindlichsten Stelle" des Parks mit der Tram eine neue Schneise geschlagen werden, sagte Spaenle gegenüber der "Süddeutschen Zeitung". globa

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