Umbau des Templergrabens abgeschlossen

Er ist zentraler Stadtraum, ein Campus und eine Verkehrsachse - der Templergraben zwischen Hauptgebäude, Super C und Karman-Forum der (Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule) RWTH ist das Gesicht der Hochschule und ein hochfrequentierter, aber auch schwieriger Brennpunkt der Stadt.

Über die Verkehrstrasse, die von 15.000 Fahrzeugen am Tag frequentiert wird, hinweg spannt sich der zentrale Campus der Hochschule mit einem Netz von Wegebeziehungen. In einem Gemeinschaftsprojekt der Stadt Aachen mit der RWTH wurde der Platzraum seit 2012 grundlegend umgebaut und transformiert.

Die ehemals dominierende und trennende Verkehrsachse wurde höhengleich in einen überlagernden Platzteppich integriert und der Fahrverkehr damit entschleunigt. Der Platz ist von einem noblen Belag aus dunklem Basalt geprägt. Eine ordnende, helle Linierung sortiert den Verkehr und gibt barrierefrei Orientierung. Nebenbei dokumentieren Zitate und Formeln auf diesen Linien die 150-jährige Geschichte der Hochschule. Unter dem Kronendach alter und junger Platanen sind attraktive Aufenthaltsorte entstanden. Mit der Aufgabe eines Parkplatzes konnte das Fragment der historischen Barbarossamauer in einen baumbestandenen Rasenteppich integriert werden.

Die Maßnahme geht auf den Masterplan zurück, den die Stadtplaner von Machleidt und Sinai Landschaftsarchitekten für den Kernbereich der RWTH 2009 auf der Grundlage ihres Wettbewerbsentwurfes entwickelt hatten. Ohne Kontroversen ging die Umsetzung dabei jedoch nicht über die Bühne: Die Baumfällungen zur Freilegung des "Domblicks" waren von heftigen Auseinandersetzungen begleitet. Die ursprüngliche Idee eines "Shared Space" mit einer gleichberechtigten Nutzung von Fußgängern und Fahrverkehren wäre angesichts der Verkehrsstärke ein wegweisendes Modell gewesen. Es ging den Vertretern der Stadt Aachen aber dann doch zu weit. Man beließ es bei einer Temporeduzierung. Der Entwurf aber wäre robust genug es zu tragen.

Ein "campus nobilis", der das städtische Leben integriert und doch oder gerade deshalb dem Exzellenz-Status der Hochschule gerecht wird.