Ukraine-Krieg

Umweltzerstörung als ausdrückliche militärische Taktik

Ukraine Forschung und Bildung
Vor dem Krieg gab es ökologisch wertvolle Regionen in der Ukraine. Nun sterben zahllose Menschen und viele Ökosysteme fallen dem Krieg lautlos zum Opfer. Foto: qayyaq, pixelio.de

Am Forschungs- und Transferzentrum Nachhaltigkeit und Klimaforschung der HAW Hamburg untersucht das Forschungsprojekt "Ukraine-Nature" (Juli 2022 bis Dezember 2023) das Ausmaß der Kriegsschäden in Schutzgebieten der Ukraine. Schäden in sensiblen Ökosystemen sollen überwacht und dokumentiert werden, auch um eine Grundlage für künftige Wiederherstellungsmaßnahmen zu liefern.

Das Forschungsvorhaben wird von Prof. Dr. Dr. Walter Leal koordiniert und von der ukrainischen Wissenschaftlerin Dr. Maria Fedoruk durchgeführt. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt fördert das Projekt jetzt mit 124.000 Euro.

In der Ukraine liegen viele ökologisch intakte Naturräume wie Feuchtgebiete und Wälder und eine große Fläche bislang unberührter Steppe. Russische Truppen haben inzwischen in mehr als einem Drittel der geschützten Naturgebiete des Landes Militäroperationen durchgeführt. Dadurch wurden Ökosysteme und die Lebensgrundlage vieler Tier- und Pflanzenarten stark beeinträchtigt. Das am Forschungs- und Transferzentrum Nachhaltigkeit und Klimaforschung (FTZ-NK) der HAW Hamburg durchgeführte Forschungsprojekt Ukraine-Nature untersucht die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die Umwelt.

"Es gibt Anzeichen dafür, dass die Umweltzerstörung eine ausdrückliche militärische Taktik ist. Die militärischen Aktivitäten haben in einigen Gebieten Brände ausgelöst, die so groß sind, dass sie vom Weltraum aus zu sehen sind. Wir haben Anlass zur Sorge, dass zum Beispiel wichtige Bruthabitate für Vögel betroffen sind", sagt Prof. Dr. Dr. Walter Leal, Leiter des FTZ-NK am Campus Life Sciences der HAW Hamburg. Dadurch, dass Soldaten Gräben ausheben, Panzer über die Vegetation fahren und diese stark verdichten und Sprengstoffe Brände auslösen, sind deren natürlichen Ressourcen stark bedroht. Dazu stoßen die eingesetzten Waffen giftige Gase und Partikel in die Luft und Schwermetalle gelangen in den Boden und ins Wasser.

"Kriege zerstören Menschenleben und Lebensräume, töten Wildtiere, verursachen Umweltverschmutzung und schädigen Ökosysteme in hohem Maße, mit Folgen, die Jahrzehnte lang anhalten. Die Umwelt ist ein stilles Opfer des Konflikts", so Prof. Walter Leal.

Dr. Katharina Jeorgakopulos, HAWH

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