Unruhige Zeiten für Ruhestätten

Friedhöfe
Heiner Baumgarten, ehemals GALK-Präsident und Vorsitzender vom GALK-Arbeitskreis Stadtplanung. Foto: igs hamburg 2013, Andreas Bock

Baumgrab, Friedwald, Aschestreufeld, anonymes Grab, halbanonymes Grab, Seebestattung, Kolumbarium, Familiengrab, Reihengrab, Urnen- oder Sargbestattung? Wohin bewegt sich unsere Bestattungs- und Friedhofskultur? Gibt es noch die Friedhofskultur? Ein Thema das (sich) bewegt.

Während sich vor allem die Träger der Friedhöfe mit Gedanken beschäftigen, wie sie die Friedhöfe mit ihrer Bedeutung für die Daseinsvorsorge, die Kultur oder Natur in der Stadt angemessen und kostengünstig unterhalten können, suchen Angehörige von Verstorbenen nach immer neuen Wegen einer würdevollen Beisetzung, ohne dass damit langfristige Verpflichtungen finanzieller oder operativer Art verbunden sind. So ist es kein Wunder, dass einerseits die Vielfalt der Beisetzungsformen wächst, andererseits auch die Sorgen der Friedhofsbetreiber zunehmen. Es mehren sich deshalb auch Veranstaltungen, die sich mit der Zukunftsfrage für das Bestattungswesen und der Friedhofskultur beschäftigen. Getragen werden die Veranstaltungen von der Diskussion über die unbeantworteten Fragen und Risiken und noch wenig von neuen Lösungen oder Wegen.

Wichtig ist zunächst, dass der Wandel in der Bestattungs- und Friedhofskultur als Realität angenommen wird und die Energien nicht auf eine Verhinderung dieses Wandels gerichtet werden. Der demografische Wandel und die multikulturelle Gesellschaft sind zusammen mit der immer mehr zunehmenden Mobilität in der Arbeitswelt starke Kräfte, die die bisherige Bedeutung der Friedhöfe als Generationen übergreifenden Ort der Trauer, Begegnung und Besinnung verändern. Da Friedhöfe in der Regel Bestandteil einer städtischen Grünstruktur und eines Freiraumverbundes sind, ist die Sicherung der Flächen für öffentliche Nutzungen von hoher Priorität. Unsere Städte brauchen für ihre kommunalen Friedhöfe Strategien und Konzepte, die neue Ziele und Funktionen miteinander verbinden: Friedhof als interkulturelle Ruhe- und Begräbnisstätte, Friedhof als Veranstaltungs- und Erholungspark und Friedhof als städtisches Biodiversitätsreservat. Diese Funktionen können Schwerpunkt oder gleichrangige Ziele auf Friedhöfen sein. Nur so kann der Friedhof in seiner historischen und kulturellen Bedeutung für die nächsten Generationen gesichert werden. Heiner Baumgarten

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