Wuppertal
Verleihung Goldener Ginkgo an Annette Berendes
Neben dem neuen Präsidenten der Gartenbaugesellschaft 1822, Karsten Möring, der die Grüße von Frau Gräfin Bernadotte übermittelte, wurde eine Laudatio vom Kollegen Burkhard Nolte, ehemaliger Gartenamtsleiter der Stadt Esslingen gehalten. Er zeigte die besonderen Lebensstationen der gelernten Gärtnerin und diplomierten Landschaftsökologin auf: Etwa Berendes Tätigkeit als Umweltbeauftragte der Gemeinde Eichenau (1993–1996) und die anschließende Leitung der Abteilung Umwelt und Grünflächen bei der Stadt Böblingen (1996–2008), bei der auch die Überführung einer Landesgartenschau in öffentliche Grünflächen zu bewältigen war.
Schließlich wechselte Berendes 2008 zur Abteilungsleitung der Grünflächenunterhaltung im Ressort Grünflächen und Forsten in die häufig unterschätzte Stadt Wuppertal mit ihren qualitätsvollen Grünbeständen, die zahlreiche Potenziale für die Weiterentwicklung des Grüns aufwies. Hier warteten vor allem für die öffentliche Grünverwaltungen typische Aufgaben wie Baumpflege und Verkehrssicherung unter den sich verschärfenden Auswirkungen des Klimawandels, Müllbeseitigung, Vandalismus, Reduzierung von Pflegerückständen, Förderung der Biodiversität, Erhaltung attraktiver Spiel- und Bewegungsräume, Personalgewinnung in Zeiten des demografischen Wandels, sowie ein neuer Umgang mit wachsenden Bürgerwünschen.
Seit 2013 leitet Annette Berendes, Jahrgang 1962, das gesamte Ressort Grünflächen und Forsten. Dass dies so erfolgreich gelungen ist, sei neben der hohen fachlichen Qualifikation auch auf Berendes Fähigkeit zurückzuführen, Menschen zu motivieren, zusammenzuführen und Konflikte erfolgreich moderieren und lösen zu können, so Nolte.
SUG-Stellenmarkt
Annette Berendes bedankte sich für die Auszeichnung und erwiderte die Laudatio mit einer fachlichen Vorstellung des Ginkgo Biloba: "Der Ginkgo-Baum ist weder ein Laub- noch ein Nadelbaum. Er begründet daher eine eigene Pflanzenklasse, er ist als Baum einzigartig. Er ist tausende von Jahre alt und wurde 2000 zum Baum des Jahrtausends gekürt. Seine besondere, zweigeteilte Blattform hat Dichter wie Goethe zu wunderbaren Versen inspiriert. Man benötigt viel Geduld bei der Samenvermehrung dieses Baumes. Hat er jedoch Fuß gefasst, kann er uralt werden, auch weil er sich mit einer besonderen Resilienz gegenüber Klima- und Umweltkrankheiten auszeichnet.
Die Besonderheit und Einzigartigkeit dieses Baumes ist nicht nur ein treffender Name für einen besonderen Preis, sondern geht auch einher mit der Besonderheit der Deutschen Gartenbau Gesellschaft. Sie ist über 200 Jahre alt, vereint mehr als 30 Mitgliedsverbände und kann so bedeutende historische Namen wie Peter Josef Lenné oder Wilhelm und Alexander von Humboldt vorweisen. Es ist mir daher eine besondere Ehre, diese Auszeichnung entgegen nehmen zu dürfen. Diese Auszeichnung empfinde ich auch deswegen als ermutigend, weil sie eine lange Erfolgsgeschichte des Grüns in Wuppertal widerspiegelt, die bereits weit vor meinem Arbeitsbeginn hier begonnen hat".
Mechthild Klett