Vom Wert eines Botanischen Gartens

Parks und Gärten
Mechthild Klett, Redaktionsleitung von Stadt und Grün. Foto: Patzer Verlag

Der Botanische Garten der Universität des Saarlandes in Saarbrücken wurde zum 1. April geschlossen. Eine lange Kette politischer und finanzieller Versäumnisse führte zu diesem Ergebnis. Blamabel und phantasielos sei dieser Vorgang, so der Verband der Botanischen Gärten in Deutschland. Und dabei geht es nicht um Schlamperei. Grüne Lern- und Lehrorte sind uns nichts wert, lautet der Subtext, den das Land, die Stadt und die Hochschule mit der Schließung transportieren. Nicht umsonst war der Botanische Garten im Saarland der preiswerteste in ganz Deutschland - er hatte bereits eine lange Kette von Kürzungen hinzunehmen. Am Ende ging es nur noch darum, wenige Gärtnerstellen zu finanzieren. Niemand kann glaubhaft darstellen, dass dies nicht möglich gewesen wäre. Zumal es nun ein saarländisches Infrastruktur-Programm mit einem Etat von 94 Millionen Euro gibt. Und leider findet sich auch noch ein Beispiel dafür, dass Geld für ein anderes Projekt verbrannt wurde, weil Transparenz und angemessene Finanzierungsstrategien fehlten: Der Erweiterungsbau des Saarlandmuseums, der so genannte IV. Pavillon wurde sehr viel teurer als geplant. Sogar der derzeitige Justizminister Heiko Maaß und SPD-Saar-Chef sprach in diesem Zusammenhang von "Misswirtschaft".

Wenn dann auch noch seitens der Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer die Trägerschaft des Botanischen Gartens der DGGL Rhein-Mosel indirekt angetragen wird, erscheint dies zynisch und hinterlässt ungläubiges Staunen. Die Verantwortung für das eigene Versagen wird versucht, denjenigen unterzujubeln, die sich für den Erhalt der so wichtigen Einrichtung einsetzen. Der Bock soll der Gärtner sein.

Umso wichtiger ist daher die Diskussion, Grün als Teil der Infrastruktur zu definieren und mit auskömmlichen Mitteln auszustatten. Die Grünen Verbände tun gut daran, sich auf gemeinsame Kernforderungen zu verständigen, um im alltäglichen politischen Geschäft die Lobby für Grün zu stärken und künftige Sündenfälle zu vermeiden. Mechthild Klett

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