Wandel als Chance verstehen

von:
Öffentlicher Raum und urbanes Grün
Detlef Thiel, Vorsitzender des GALK-Arbeitskreises Kleingärten, Leiter des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft Dresden Foto: Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft Dresden

Unsere Städte befinden sich in einem umfassenden Wandel. Der soziale und vor allem demographische Wandel äußert sich in der immer weiter fortschreitenden Überalterung der Bevölkerung, den Wanderungsbewegungen vom Land in die Stadt und damit sich verschärfenden Nutzungskonkurrenzen an den Freiraum. Dabei sind die Auswirkungen der Zuwanderung aus Ländern mit ganz anderem kulturellen Hintergrund gar nicht absehbar. Bereits jetzt schon spürbar sind die Folgen des ökologischen Wandels mit Erwärmung und häufigen Naturkatastrophen. Dies alles wird erhebliche Auswirkungen auf unser Grünflächensystem haben.

Dabei sind nicht nur Park- und Grünanlagen, Straßenbäume sowie Spielplätze betroffen, sondern auch die bisher eher als Ergänzung geltenden Kleingärten und Friedhöfe. Für leer stehende Kleingärten oder brach fallende, weil zu reichlich vorhandene Friedhofsflächen sind zukunftweisende Konzepte, mit dem Ziel zu entwickeln, eine nachhaltig wirkende Stadt- und Freiraumentwicklung zu sichern. Kleingärten und Friedhofsflächen sind als wichtige Bestandteile im Grünflächenverbund einer Stadt zu stärken. Sie haben das Potenzial, durch geschickte Nachnutzungskonzepte oder Mehrfachnutzungen weitere Inanspruchnahme städtischen Raumes zu begrenzen. Traditionelle Funktionen können gut mit moderneren Nutzungen kombiniert und damit auch wertvolles kulturelles Erbe bewahrt werden. Kleingärten mit Freizeitanlagen zu kombinieren hilft, finanzielle Defizite der öffentlichen Hand abzubauen. Die Schaffung von naturnahen Gemeinschaftsflächen fördert die Biodiversität. Eine Zusammenarbeit mit Initiativen alternativer Gartenformen in Kleingartenanlagen stärkt das bürgerschaftliche Engagement. Sinnvolle öffentliche Funktionen wie die Entwicklung von Parkanlagen innerhalb von Friedhöfen, von kulturellen Einrichtungen oder Stätten des Gedenkens stärken das Image der Friedhöfe und ergänzen die traditionellen öffentlichen Angebote. Darüber hinaus gibt es noch viel Potenzial, den moderneren Bedürfnissen an die Bestattungskultur entgegen zu kommen. Etwa das Angebot von Baumbestattungen innerhalb der Friedhofsmauern als Alternative zu Bestattungswäldern in freier Landschaft, um bei knappen Ressourcen den Flächenverbrauch zu reduzieren.

Moderne Grünflächenverwaltungen sollten diese Aufgabenfelder mit der Vielzahl von Partnern kreativ und zukunftsfähig gestalten und den Wandel als Chance verstehen!

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 Detlef Thiel
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Vorsitzender des GALK-Arbeitskreises Kleingärten, Leiter des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft Dresden

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