FFF-Studie

Wie das Klimaziel von +1,5 Grad doch noch erreicht werden kann

Klimawandel
Die Expedition der Polarstern, die Mitte Oktober kürzlich zurückgekehrt ist, zeigt, dass das Eis in der Arktis bedingt durch den Klimawandel schon weitaus fragiler ist, als ohnehin befürchtet. Foto: Janek Uin, eigenes Werk, CC BY SA 4.0

Seit fast zwei Jahren streiken Schüler*innen freitags für eine lebenswerte Zukunft, für Klimagerechtigkeit und für die Einhaltung der 1,5-Grad Celsius-Grenze. Aus ihrer Sicht hat keine der Parteien bislang ein effektives Programm, um dieses Ziel einzuhalten. Daher haben die Aktivist*innen das "Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie" beauftragt, um Handlungsvorschläge zu erarbeiten, die garantieren würden, das Ziel der 1,5-Grad Celsius-Grenze zu halten.

Die Ergebnisse lauten: Um die 1,5-Grad Celsius-Grenze mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent zu erreichen, hätte die Menge der zukünftig global ausgestoßenen Treibhausgase bereits 2018 insgesamt noch maximal 580 Gigatonnen CO2 ausgestoßen werden dürfen. Und für Deutschland bleibt (anteilig an der Weltbevölkerung) gemäß des Sachverständigenrats für Umweltfragen ab dem Jahr 2020 noch ein Restbudget von 4,2 Gigatonnen CO2. Im Sektor der Energiewirtschaft müsste Wind- und Solarenergie in den kommenden Jahren stark ausgebaut werden und auch der Import von klimaneutralen Energieträgern wäre nötig. Um bis 2035 Klimaneutralität zu erreichen, müssten alle Kohle-, Öl- und Gaskraftwerke von Netz genommen werden.

Für klimaverträgliche Industrieprozesse müsste Wasserstoff benutzt werden. Alle noch bestehenden Anlagen müssten auf nicht-fossile Technologien umgestellt werden. spielen. Außerdem würde eine konsequente Kreislaufwirtschaft durch Re-Use, Re-Manufacturing und Recycling von Produkten den Energiebedarf der Industrie erheblich reduzieren und so deren Defossilisierung erleichtern. Für den industriellen COS-Verbrauch wird eine deutlich höhere Bepreisung vorgeschlagen von perspektivisch 180 Euro pro Tonne CO2. Der Aufbau der Infrastruktur für eine klimaneutrale Industrie müsste schon beginnen, bevor die Nachfrage danach vorhanden ist. Andernfalls wird die Zeit für den Umbau nicht reichen.

Die CO2-Belastung im Straßenverkehr wäre durch eine Verkehrsvermeidung und -verlagerung von der Straße auf die Schiene und über signifikant höhere CO2-Preise auf fossile Kraftstoffe sowie über die Abschaffung von Subventionen im Verkehr erreichbar. Das bedeutet, die Halbierung des Autoverkehrs sowie die Verdoppelung des Öffentlichen Verkehrs, die Beendigung des innerdeutschen Flugverkehrs und die Verwendung von ausschließlich synthetischen Kraftstoffen für den - ebenfalls stark reduzierten - verbleibenden Flugverkehr ab 2035.

Die Studie ergibt, dass im Gebäudesektor eine massive Steigerung der energetischen Sanierungsrate extrem wichtig ist. Zudem muss der Einbau fossil betriebener Heizungen in kürzester Zeit beendet werden. Stattdessen sollten idealerweise die meisten neu eingebauten Heizungen Wärmepumpen sein.

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