Sie vereinen Schutz und Dekoration, Stabilität und Ästhetik

Zäune schaffen transparente Grenzen zum Nachbarn

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Ästhetik
Durch die Reihung lamellenartiger Platten aus pulverbeschichtetem Stahl ergeben sich frontal betrachtet interessante Einblicke, unter einem anderen Blickwinkel schließt sich der Durchblick. Foto: Andrea Christmann

Menschen haben ein natürliches Bedürfnis ihren Lebensraum zu begrenzen und zu schützen. Zäune bilden Barrieren, markieren Grenzen und bieten Schutz. Sie geben dem Garten einen Rahmen und verleihen ihm einen unverwechselbaren Charakter. Im Gegensatz zu Mauern wirken sie in der Regel durchlässiger. Eine Einfriedung mit unüberwindbaren Mauern würde zwar ein hohes Maß an Schutz gewährleisten, jedoch werden diese häufig als abweisend empfunden. Sollen Zäune zur Ausführung kommen, müssen sie so gestaltet sein, dass sie trotz ihrer Transparenz das erforderliche Maß an Stabilität und Sicherheit bieten.

Funktion

Häufig wird ein großer Aufwand betrieben, um Grundstücke und Gärten einzuzäunen. Ein Zaun schützt in vielen Ländern ein Grundstück und die darauf lebenden Menschen vor unerwünschten Eindringlingen. Andererseits schützt er auch zum Beispiel davor, dass Haustiere das Grundstück unkontrolliert verlassen und zu einer Gefahr für die Umgebung werden. Der Zaun kann ebenso die Funktion eines Sichtschutzes erfüllen, nicht zuletzt hat er einen dekorativen und repräsentativen Charakter. Nach dem Zweck des Zaunes richtet sich auch seine Gestaltung. Um ein Grundstück vor Eindringlingen zu schützen, muss der Zaun genügend Stabilität aufweisen und eine Höhe haben, die nicht ohne Weiteres zu überwinden ist. Zäune können zu unterschiedlichen Zwecken verwendet werden. Fernab der primär optischen Wirkung, kommen Zäune fast immer zum Schutz des Grundstücks zum Einsatz. Hier wird in der Regel Metall verwendet.

Konstruktion

Öffentliche Freiräume, Außenanlagen und private Gärten werden von verschiedenen baulichen Elementen geprägt. Hierzu gehören ebenso Zäune, sie bestehen aus Pfosten oder Pfeilern, mit denen die Konstruktion im Boden verankert ist sowie aus Querriegeln, mit denen die Pfosten verbunden werden. Das Erscheinungsbild eines Zaunes wird im Wesentlichen durch das Material und die Ausführung bestimmt, insbesondere durch die Füllung der Zaunfelder. Hierbei wird zwischen senkrechten und diagonalen sowie vertikalen und horizontalen Zaunelementen unterschieden. Die Formenvielfalt von Zäunen ist groß - neben blickdichten Bretterzäunen aus Holz gibt es transparente schmiedeeiserne Zäune aus Metall. Bei der Planung und Ausführung eines Zaunes geht es vor allem darum überzeugende Lösungen zu präsentieren. Ein Zaun muss der jeweiligen Situation entsprechen und vom Handwerker fachgerecht ausgeführt und angepasst werden.

Das Material und seine Wirkung

Zäune aus Metall sind eine gute Wahl, wenn Funktionalität mit hochwertiger Optik einhergehen soll. Durch die präzise Verarbeitung sind sie besonders langlebig und zudem pflegeleicht. Metallzäune wirken häufig kühl und distanziert, Zäune mit Metallpfosten und -scheiben massiv und abweisend. Im Vergleich zu Holzzäunen sind Metallzäune in der Regel filigraner und erscheinen leichter. Diese filigranen Konstruktionen lassen die Umgebung wirkungsvoll mit einfließen. Anspruchsvoll gestaltete Metallzäune erfüllen einen hohen repräsentativen Anspruch. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde ihnen in ganz besonderer Weise künstlerische Beachtung geschenkt.

Nicht nur zur Einfriedung von Villengrundstücken sondern auch zur Begrenzung städtischer Parkanlagen gehören aufwendig gestaltete Zäune aus Stahl und Schmiedeeisen. Aus stilistischen Gründen, vor allem aber wegen der hohen Stabilität, der Transparenz, der Haltbarkeit, der höheren Sicherheit und des vergleichsweise geringen Pflegeaufwandes sind Metallzäune sehr gefragt und werden Holzzäunen vorgezogen. Zum Schutz eines Grundstücks ist ein hoher geschmiedeter Eisenzaun geeignet. Auch ein hoher Gartenzaun aus Holz erfüllt diesen Zweck. Während der Metallzaun stets den Einblick auf das Grundstück ermöglicht, bilden hohe Holzzäune, zum Beispiel in Form eines Palisadenzauns gleichzeitig einen guten Sichtschutz. Holzzäune in Form von Staketenzäunen, die gerade, konkav oder konvex verlaufen, bieten nicht nur Schutz, sondern sind dekorativ und im Vergleich zu einer Variante aus Metall preisgünstiger.

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Der schmiedeeiserne Zaun besticht mit stilvoller Eleganz. Er dient der Repräsentation und Wahrung der Sicherheit des Grundstücks. Foto: Andrea Christmann
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Passend zum Grundstück ist das Design. Der heiter beschwingte Metallzaun in Eisenglimmergrau begrenzt und schützt einen Kinderspielplatz in der Hamburger Hafen City. Foto: Andrea Christmann
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Individuell gestaltet, begrenzt und repräsentiert dieser kompakte Holzzaun das Grundstück vor dem Haus. Foto: Andrea Christmann

Eine preisintensive, zudem sehr elegante Ausführung, ist das geschmiedete Modell. Schmiedeeisen verbindet wie kein anderes Material Ästhetik, Sicherheit und Langlebigkeit mit der Vielfältigkeit von Mustern und Formen. Die vielen Gestaltungsvarianten lassen sich individuell umsetzen. Diese Metallzäune müssen aber nicht immer ein klassisches Design zeigen, sie werden ebenso in einem modernen und sachlichen Design angeboten. Sofern ein gestalterischer Anspruch besteht, müssen Metallzäune vom Architekten entworfen und von einem Schlosserbetrieb ausgeführt werden.

Stahl

Moderne Zäune aus Stahl erscheinen in unterschiedlichen Formen und Mustern. Neben einer einwandfreien Optik zählt hier vor allem Sicherheit und Beständigkeit. Ein exklusiver Metallzaun ist auch eine Referenz für den Grundstückseigentümer. Der Zaun soll aber vollem allem das Gelände sichern und die Grenze verdeutlichen. Diese Eigenschaften sollten möglichst nicht auf Kosten der Ästhetik und des Stils gehen. Die Erwartungen und Ansprüche in Bezug auf die Haltbarkeit, Qualität und Stabilität sind hierbei nicht zu vernachlässigen.

Metallzäune gibt es aus feuerverzinktem und pulverbeschichteten Stahl sowie Edelstahl und Cortenstahl. Dieser trägt mit seiner archaischen Schlichtheit dazu bei, das immer häufiger rostige Streben oder Eisenplatten zur äußeren Abschirmung eines architektonischen Gartens eingesetzt werden. Charakteristisch für dieses Metall ist eine dichte Eisenoxidschicht, die die Oberfläche überzieht. Seine besondere Ausstrahlung beruht auf der ungewöhnlichen Oberflächenstruktur. Aufgrund des rotbraunen Farbtones hat das Material eine warme Ausstrahlung. Dagegen strahlen verzinkter Stahl und Edelstahl kühle Eleganz aus; das Material bietet sich für minimalistische Gestaltungslösungen sowie ein avantgardistisches Gartendesign an. Die Zäune aus diesen Materialien dienen unter anderem als architektonische Stilmittel einer modernen Gartengestaltung.

Metallzäune sind in der Herstellung wesentlich teurer als Zäune aus Holz, glänzen dafür aber durch eine längere Lebensdauer. Metallzäune sind enorm stabil, pflegeleicht und in jedem Stil erhältlich - von historisch verschnörkelt und über schlicht und funktional bis hin zu kühler Eleganz. Metallzäune bestehen aus einer Reihe fundamentierter Pfosten, an denen waagerechte Riegel befestigt sind. Diese Querriegel halten die Felder (Füllung) des Zaunes. Dies können senkrechte Stäbe aus Profilstahl, Lochblech oder Edelstahl-Geflecht sein. Die konstruktiven Bauteile bestehen aus Hohl- oder Vollprofilen mit eckigen oder runden Querschnitten, Flachstahl-, T-, U-, L- oder Bandstahlprofilen. Häufig werden Metallzäune auf einem Mauer- oder einem Betonsockel zwischen Pfeilern errichtet.

Charakteristisch für die Konstruktionen moderner Sicherheitszäune ist deren ausgeprägte Vertikalität. Neben der Höhe des Zauns und der Materialstärke der verwendeten Profile, liegt in der Gestaltung ein wichtiges Kriterium für die Sicherheit und Stabilität des Zaunes: Es ist der Verzicht auf Querprofile, das ein Hochklettern und Übersteigen erschwert. Die Aussteifung dieser Konstruktionen muss jedoch durch ein Rahmenprofil oder eine entsprechende Fundamentierung gewährleistet werden. Dies erfolgt in der Regel durch eine Verbindung der Rundrohre (Stelen) im Fundament und durch eine entsprechende Einbindetiefe im Betonsockel.

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Individuell gestaltet, begrenzt und repräsentiert dieser kompakte Holzzaun das Grundstück vor dem Haus. Foto: Andrea Christmann
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Flechtzäune wirken ländlich naturnah und transparent. Sie können aus Weiden- und Haselruten oder auch stärkeren Zweigen bestehen. Foto: Andrea Christmann
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Auffällig in Farbe und Form: Der weiße Zaun harmoniert hervorragend mit den Pflanzen und den bestehenden Bauwerken. Foto: Andrea Christmann

Holz

Holzzäune wirken ländlich, rustikal, sie passen gut zu einem Bauern- oder Landhausgarten. Die Latten aus Lärche oder imprägnierten Kiefernholz sind der ideale Hintergrund für Staudenbeete. Ein farbig lackierter Zaun dagegen ist ein eigenständiges Element und zudem gut geeignet, wenn man einen Akzent setzen will. Staketenzäune mit Spalthölzern aus Esskastanie kommen ohne Anstrich aus und fügen sich naturvergraut besonders im ländlichen Raum sehr gut in die Umgebung ein. Die vertikalen Holzlatten sind im Abstand mit Draht verbunden. Sie lassen sich flexibel aufstellen und fügen sich im Ziergarten genauso gut ein wie im Nutzgarten.

Eine der einfachsten, rustikal wirkenden Ausführungen eines Holzzaunes ist der aus rohen oder geschälten Rund-, Halbrund- oder Spalthölzern gebaute Staketenzaun. Er ist ein typisches Element des dörflichen Bereichs und gehört zum Bild des Bauerngartens. Die einzelnen Staketen mit Längen zwischen 80 und 180 Zentimeter haben einen Durchmesser von bis zu sechs Zentimeter und werden mit Abständen von vier bis sechs Zentimetern an je einem oberen und unteren Querriegel aufgenagelt. Die Köpfe der Staketen können angespitzt oder abgerundet sein. Die Pfosten stehen immer auf der Rückseite des Zaunes, damit sich auf der Vorderseite (zum Weg oder zur Straße) eine gleichmäßige Reihung präsentiert.

Lattenzäune sind die gebräuchlichste Form von Holzzäunen. Es gibt sie in einer großen Ausführungsvielfalt. Ihr Erscheinungsbild reicht von ländlich rustikal bis zu städtisch elegant. Das Grundelement eines Lattenzaunes ist die gesägte und meist glatt gehobelte Latte mit Profilabmessungen zwischen 15x60 bis 25x100 Millimeter aus Weich- oder Hartholz. Die Latten sind in der Regel zwischen 60 und 200 Zentimeter hoch und werden auf die Querriegel geschraubt oder genagelt. Der Lattenabstand kann zwischen einer halben und einer vollen Lattenbreite variieren - je nach der gewünschten Dichte des Zaunes. Eine repräsentative Form der Einfriedung wird mit Lattenzäunen und gemauerten Pfeilern oder niedrigen Sockelmauern kombiniert, hergestellt. In der Regel wird diese Begrenzungsart an den Grundstücksrändern zum öffentlichen Freiraum verwendet. Dadurch entsteht ein sehr ansprechendes und solides Gesamtbild.

Zäune ordnen, strukturieren, schützen und geben Gemüse, Blumen und Kräutern den passenden Rahmen. Eines der ersten Bilder, die in Büchern über Bauerngärten gezeigt werden, ist ein Stück Garten mit einem dichten Weidenzaun umschlossen. Es war die einfachste und schnellste Weise, eine stabile Abtrennung zu bauen. Weidenzäune und Geflechte erfreuen sich heute zunehmender Beliebtheit. Man benötigt so gut wie kein Werkzeug für die Konstruktion und mit ein bisschen Geschick bekommen auch Ungeübte diese begrenzenden Elemente gefertigt. Besonders in naturnahen Gärten kommen Geflechtzäune sehr gut zur Geltung. Material zum Bauen ist auf dem Land quasi überall vorhanden in Form von Hasel- und Weideruten. Beide sind heimische, schnell wachsende Sträucher, die sich als Lieferanten für Flechtmaterial leicht anpflanzen lassen. Ganz gleich in welcher Höhe - ein Weidenzaun fügt sich sehr gut auf der Grenze in die Landschaft ein.

Dezente Farbigkeit

Zäune aus Holz sind vor allem in ländlicher Umgebung sehr beliebt. Sie unterstreichen den natürlichen Charme des Ortes. Um den natürlichen Charakter des Holzes zu bewahren, sollte dessen Oberfläche unbehandelt belassen bleiben. Mit der Zeit nimmt es eine edle silbrig-graue Farbe an. Soll sich dagegen ein hölzerner Zaun von seiner Umgebung abheben und als Blickfang fungieren, ist ein farbiger Anstrich eine gute Wahl. Zur Auswahl stehen neben Lasuren, die die Maserung des Holzes sichtbar lassen auch deckende Farben in matt und glänzend. Die Anstriche müssen regelmäßig alle vier bis fünf Jahre erneuert werden.

Die Lebensdauer eines Holzzaunes kann auch durch einen regelmäßig erneuerten chemischen Holzschutz und einen Anstrich deutlich erhöht werden. Lasuranstriche sind besser geeignet als deckende, filmbildende Anstriche, die nach einigen Jahren unvermeidlich abblättern. Bei lackierten Holzzäunen ist Weiß die beliebteste Farbe. Daneben sind gedeckte Grün- und Grautöne, dunkle Blautöne sowie Ziegelrot sehr verbreitetet. Staketenzäune mit Spalthölzern aus Esskastanie kommen zum Beispiel gänzlich ohne Anstrich aus und fügen sich naturvergraut besonders im ländlichen Raum sehr gut in die Umgebung ein.

Baurechtliche Belange

Für Grundstücke innerhalb geschlossener Ortschaften besteht häufig eine Einfriedungspflicht. Das Baurecht einiger Bundesländer schreibt vor, eine Einfriedung zu errichten, zum Beispiel in Form eines Zaunes. Zwar wird dessen Ausführung in der Regel nicht im Detail vorgeschrieben, muss aber vor allem in Bezug auf die Höhe stets den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Darüber gibt das Nachbarschaftsrecht des jeweiligen Bundeslandes nähere Informationen.

Autorin

Landschaftsarchitektur & Fotografie

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