Ausstellung im Freiraum

Zerstörte Vielfalt. Berlin 1933 - 1938 - 1945. Eine Stadt erinnert sich

Gedenkstätten Stadtplätze
Im Rahmen des Projektes „zerstörte Vielfalt“ zeigt eine Portraitausstellung vor dem Berliner Dom Biographien von verfolgten und ermordeten Künstlern, Wissenschaftlern und Politikern zur Zeit des Nationalsozialismus 1933–1945. Foto: Christian Kielmann

Das Themenjahr "zerstörte Vielfalt - Berlin im Nationalsozialismus" wurde vom Berliner Senat aus Anlass des 80. Jahrestages der Machtübergabe an die Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 und des 75. Jahrestages der Novemberpogrome als ein Jahr des Gedenkens, der aktiven Auseinandersetzung, der Erinnerung und Mahnung initiiert. Der biografische Zugang ist ein wesentlicher Bestandteil des Gesamtkonzeptes des Themenjahres. In diesem Sinne wurde auch die Open-Air-Ausstellung zum Beginn des Themenjahres am 30. Januar 2013 konzipiert. Im Juli 2013 erschien das Buch "Zerstörte Vielfalt. Berlin 1933 - 1938 - 1945. Eine Stadt erinnert sich" zur stadtweiten Open-Air-Ausstellung im Rahmen des Berliner Themenjahres 2013.

Die zentrale Porträtausstellung am Lustgarten zeigt 222 Lebensgeschichten bekannter sowie heute größtenteils unbekannter Persönlichkeiten - Musiker, Fotografen, Kabarettisten, Dichter, Wissenschaftler und Politiker, wovon zahlreiche in diesem Band zu finden sind.

Berlin war Anfang der 1930er-Jahre die drittgrößte Stadt der Welt, attraktive Kultur- und Wissenschaftsmetropole mit einer bunt durchmischten Bevölkerung aus Zugewanderten und Einheimischen. Erschütternd viele Menschen, die das vielfältige Leben jener Zeit geprägt hatten, wurden nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten 1933, spätestens aber nach den Novemberpogromen des Jahres 1938 verdrängt und vertrieben, etliche deportiert und ermordet. An diese Menschen soll mit diesem Buch, stellvertretend für die vielen ungenannten, erinnert werden.

Auf 272 Seiten mit 340 Abbildungen ist diese Publikation einerseits eine Sammlung von Kurzbiografien und andererseits werden markante historische Orte in den Fokus gestellt, die einen spannenden Einblick in das urbane Leben Ende dieser Zeit in Berlin geben.

66 Beiträge namhafter Historikerinnen und Historiker zeichnen hier Aspekte der NS-Geschichte nach und beleuchten "zerstörte Vielfalt" somit konkret vor Ort. Sie sind als temporäre "Stadtmarkierungen" des Themenjahres noch bis November zu sehen. Auf der "Stadtmarkierung" am Platz der Republik zwischen Reichstag und ehemaliger Kroll-Oper werden beispielsweise die Zentren und die einzelnen Stationen der "Machtergreifung" dargestellt. Am Wittenbergplatz in der Nähe des KaDeWe zeigt die Ausstellung "Vom Boykott zum Pogrom" die zunehmende Radikalisierung im Umgang mit Juden. Die "Stadtmarkierung" am ehemaligen Flughafen Tempelhof rückt unter dem Titel "Feiern und zerstören" die für die NS-Herrschaft charakteristischen Spannungsfelder - Einbindung und Ausgrenzung sowie Anspruch und Realität - in den Mittelpunkt. Am Rathaus Tiergarten steht "Der Weg der Deportierten" sowohl im konkreten als auch im übertragenen Sinne im Fokus.

Das Buch ist in deutsch/englisch erschienen, Softcover, 272 Seiten, 340 Abbildungen, ISBN-Nr. 978-3-940231-07-9, herausgegeben von Moritz van Dülmen, Wolf Kühnelt und Bjoern Weigel.

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