Gartenhistoriker

Zum Tode von Géza Hajós

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Der Gartenhistoriker Géza Hajós trat bis zuletzt für die Belange der historischen Gärten ein. Foto: Christian Hlavac

Am 12. Februar 2019 verstarb Univ.-Prof. Dr. Géza Hajós nach langem Leiden in Wien. Bis zuletzt war er als Kunsthistoriker tätig und widmete sich auch im Ruhestand weiterhin intensiv vor allem seinen gartenhistorischen Forschungen.

1942 in Budapest geboren, studierte er dort und in Wien Kunstgeschichte. Seit 1965 am Bundesdenkmalamt tätig, leitete er von 1986 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2007 die im Denkmalamt damals eben neu eingerichtete Abteilung für historische Gartenanlagen und gilt als Doyen der Gartendenkmalpflege und der Forschung zur Gartenkunst.

Im Jahr 1991 gründete Géza Hajós mit einigen anderen engagierten Personen die "Österreichische Gesellschaft für historische Gärten", deren Generalsekretär er bis 2010 war, und damit maßgeblich zahlreiche Aktivitäten der Gesellschaft veranlasste: internationale Fachtagungen, Exkursionen und Reisen, die von ihm begründete Zeitschrift, Fachvorträge und vieles mehr haben durch seine Initiative Gestalt angenommen . Ab 2010 war er Ehrenpräsident des Vereins und weiterhin aktives Mitglied im Vorstand. Bis 2007 war Hajós, seit 1992 habilitiert, an den Universitäten in Wien und Graz tätig. Ab 1992 war er im wissenschaftlichen Komitee "Kulturlandschaften" von ICOMOS-IFLA International Council on Monuments and Sites aktiv, verfasste Gutachten zur Unterschutzstellung historischer Gärten als UNESCO Weltkulturerbe und organisierte im Jahr 2007 das alljährliche Treffen dieser Arbeitsgruppe in Wien als Tagung zum Thema "Das Haus Habsburg und die Gartenkunst".

In Anerkennung seines langjährigen auch international wirksamen Eintretens für die Belange der Gartendenkmalpflege erhielt Géza Hajós im Jahr 2012 den Friedrich Ludwig von Sckell-Ring an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München verliehen. Im Jahr 2013 würdigte ihn auch Österreich durch die Verleihung des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst 1.Klasse.

Zahlreiche Veröffentlichungen zur Kunstgeschichte, Theorie und Geschichte der Denkmalpflege und Gartengeschichte liegen von ihm vor: Verwiesen werden soll hier nur auf sein erstes der Geschichte der historischen Gärten gewidmetes Buch "Romantische Gärten der Aufklärung. Englische Landschaftskultur des 18.Jahrhunderts in und um Wien" (1989), auf die erste größere Buchpublikation zur Geschichte der historischen Gärten Österreichs ,"Historische Gärten in Österreich. Vergessene Gesamtkunstwerke" (1993) sowie auf das von ihm im Jahr 2007 herausgegebene Werk "Stadtparks in der österreichischen Monarchie 1765-1918". Géza Hajós ist - trotz seiner zunehmenden gesundheitlichen Probleme - bis zuletzt für die Belange der historischen Gärten eingetreten.

Eva Berger

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