Vorbereitung von Geräteträgern für den Winterdienst

Zuverlässig durch die kalte Jahreszeit

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Kontaktstellen der Batterie mit Wasser verdrängendem Kontaktspray behandeln. Fotos: Kärcher
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Auch die Ölung von Schmierpunkten muss sorgfältig ausgeführt werden.

Geräteträger für den Winterdienst müssen vor der kalten Jahreszeit sorgfältig auf ihren harten Einsatz vorbereitet werden. Kälte, Streusalz, Feuchtigkeit, aber auch Rollsplitt und Eis könnten sonst der Technik schaden. Wenige Stunden Service genügen, damit die Fahrzeuge im Winter zuverlässig ihre Arbeit verrichten können.

Die Wartung von Winterdienst-Fahrzeugen setzt bei Werkstätten und Mechanikern viel Eigeninitiative und Erfahrung voraus. Ein einfacher Kundendienst genügt in der Regel nicht. Im ersten Schritt muss der Termin für die HU und gegebenenfalls AU und SP überprüft werden. Liegt dieser in der Einsatzzeit, sollte die Untersuchung vorgezogen werden, damit der Winterdienst ohne unnötige Unterbrechungen reibungslos durchgeführt werden kann.

Der fachgerechte Winterservice für einen Geräteträger beginnt immer mit einer gründlichen Wäsche von Karosserie, Motor, Unterboden, allen Fahrwerkselementen und Geräte-Anbauten. Zu empfehlen ist eine schonende Wäsche mit dem Hochdruckreiniger im Niederdruckbetrieb oder mit dem Schlauch - vorzugsweise mit warmem Wasser und mildem Reinigungsmittel. Bei hartnäckigen Verschmutzungen kann jedoch ein Spezialreiniger (zum Beispiel Motor- oder Felgenreiniger) zum Einsatz kommen. Ein Test auf Materialverträglichkeit ist vorab Pflicht. Anschließend ist darauf achten, dass das Fahrzeug gründlich trocken gefahren wird. Bei dieser Gelegenheit kann noch einmal vollgetankt werden, um die Gefahr von Rostbildung im Tank bei längeren Standzeiten zu reduzieren. Die "Trocknungsfahrt" bietet zudem die Möglichkeit, alle technischen Funktionen zu prüfen. Bei Mängeln sind diese zeitnah zu beheben.

Ist das Fahrzeug warmgefahren, wird möglichst auf einer Fahrbahn-Hebebühne das warme Motor-, Getriebe- und Differentialöl abgelassen und durch neue wintertaugliche Leichtlauföle ersetzt. Der Wechsel verhindert, dass die im alten Motoröl gebildeten Säuren während der kalten Jahreszeit die Maschine angreifen können. Zudem wird im Öl gelöstes Wasser aus Motor, Getriebe und Differential sicher entfernt. Zusätzlich ist der Ölfilter im Motor zu wechseln und gegebenenfalls das Hydrauliköl durch wintertaugliches zu ersetzen. Anschließend sind am Fahrwerk und Gerät sämtliche Schmierpunkte (Traggelenke, Lenkgetriebe, Antriebe, Radlager, Bremsgestänge u.a.) gründlich zu fetten oder zu ölen. Erst danach können die frisch gefetteten Komponenten auf Spiel überprüft werden.

Da Geräteträger, die nur bei winterlichen Verhältnissen zum Einsatz kommen, insgesamt wenig gefahren werden, können die Reifen auch nach vielen Jahren noch wie neu aussehen. Ein Blick auf das Herstellungsdatum verrät jedoch ihr Alter. Als Faustregel gilt, dass Reifen, die älter als sechs Jahre sind, aus Sicherheitsgründen gewechselt werden sollten. Danach muss der Reifenluftdruck kontrolliert und nach Herstellervorgabe angepasst werden. Auf der Hebebühne sollte auch noch die Begutachtung der unteren Karosserie und des Unterbodens auf Schäden erfolgen. Kleine Roststellen, Steinschlagschäden im Lack oder fehlender, rissiger beziehungsweise beschädigter Unterbodenschutz sollten umgehend behandelt werden.

Nach dem Herablassen von der Hebebühne wird der abgekühlte Motor winterfest gemacht. Zuerst werden die alten Zündkerzen (Ottomotor) herausgeschraubt und durch neue ersetzt, um ein leichteres und damit E-Starter und Batterie schonendes Starten im Winter zu gewährleisten. Im nächsten Schritt wird das Gasgestänge geschmiert und der Luftfilter gereinigt oder bei Bedarf getauscht. Besonderes Augenmerk benötigt der Kühlkreislauf des Motors. Hier sind alle Kühlschläuche auf Dichtheit und Zustand zu prüfen. Insbesondere muss die Konzentration des Frostschutzes (und damit auch Rostschutz) in der Kühlflüssigkeit mit einer Prüfspindel getestet werden, um Frost- oder Kavitationsschäden am Motor zu vermeiden. Nicht vergessen darf man auch den Frostschutz in der Scheibenwaschanlage. Bei Dieselfahrzeugen ist zudem beim Kraftstoff auf Wintertauglichkeit zu achten.

Um einem Batterie-Versagen vorzubauen, wird sie ausgebaut und auf Dichtheit, Kapazität und Säurestand hin überprüft. Über den Winter sollte sie im Fahrzeug alle zwei Monate nachgeladen werden, um ein Sulfatieren bei längeren Einsatzpausen zu vermeiden. Danach sind noch alle Kontaktstellen und Stecker des Kabelbaums mit einem Wasser verdrängenden Kontaktspray einzusprühen. Es verhindert Oxidation und damit Übergangswiderstände.

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