Usedom

Zwischen Dauerstau und Overtourism: HCU-Studierende untersuchen Tourismus

Stadtplanung Forschung und Bildung
Seit dem Jahr 2000 hat die Zahl der Touristen auf der Insel Usedom um mehr als 72 Prozent zugelegt. Das muss die Insel an der Ostsee erst einmal verkraften. Hohe Preise sind die Folge. Foto: Karl-Heinz Liebisch, pixelio.de

"In welchen Bereichen wird Usedom durch den Tourismus negativ beeinflusst?" Dies fragen unter anderem die vier Masterstudenten der Hamburger HafenCity Universität vom Fachbereich Stadtplanung Benedikt Dülme, Andreas Karl, Florian Kraus und Simon Schuster die Teilnehmer*innen in ihrer Online-Befragung. Sie befassen sich mit den Auswirkungen und Folgen des Tourismus und wollen Maßnahmen entwickeln, um eine integrierte Entwicklung der Tourismusregion als Destination und Lebensraum zu fördern.

Nach Rügen ist Usedom die zweitgrößte Insel Deutschlands. Die Insel an der Pommerschen Bucht hat ca. 40.000 Einwohner und ist ein Tourismusmagnet. 2019 wurden 6,2 Millionen Übernachtungen gezählt, ein Anstieg von etwa 72,5 Prozent seit 2000. Ein Großteil der Insulaner*innen ist direkt oder indirekt durch den Tourismus beschäftigt. Die Insel wird bei Urlauberinnen und Urlaubern immer beliebter.

Doch was für Touristen Erholung bedeutet, ist für viele Einheimische eher das Gegenteil. Konkret heißt das: Es gibt immer mehr Hotelbetten und Ferienwohnungen sowie steigende Mietpreise für die einheimische Bevölkerung. Verkehrsprobleme, Umweltbelastung und hohe Preise sind als negative Folgen zu beobachten. Es gibt aber auch positive Auswirkungen: Der Tourismus stärkt die lokale Wirtschaft, es gibt eine Vielfalt an Gastronomie und Kultur und der Allgemeinzustand der Orte ist gut.

Die vier HCU-Studierenden möchten die Auswirkungen genauer erforschen und haben eine eigene Online-Umfrage gestartet. Die Umfrage richtet sich an die Einwohner*innen der Insel.

"Erste Auswertungen unserer Befragung verdeutlichen, dass sich die Bewohner*innen eine stärkere Einbeziehung und Berücksichtigung eigener Bedürfnisse wünschen", fasst Benedikt Dülme zusammen. Es herrscht ein großes Interesse für das Vorhaben unter den Einheimischen, wie die Studierenden berichten. Zudem interviewen sie lokale Expert*innen und lassen bereits vorliegende Studien in ihre Gesamtbeurteilung miteinfließen. "Overtourism und dessen Auswirkungen sind ein komplexes Geflecht. Wir versuchen uns diesem Geflecht auf der Insel Usedom durch gemischte Methoden zu nähern", resultiert Florian Kraus. .

"Wir sehen das Projekt als Raum für Experimente im Umgang mit dem Phänomen Overtourism", ordnet Andreas Karl das eigene Studienprojekt ein. Als Ergebnis soll ein integrierter Maßnahmenkatalog für die Insel entstehen, der auch auf andere Tourismusregionen übertragbar sein soll. Die HCU-Studierenden wollen der Insel eine Kurzfassung der Ergebnisse zur Verfügung stellen. "Vielleicht können wir mit dem Blick von außen Impulse setzen und Denkanstöße vermitteln" so Simon Schuster und weist darauf hin, dass voraussichtlich Mitte März erste Ergebnisse vorliegen.

Alexander Lemonakis,HafenCity Universität Hamburg

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