Unter Pflastersteinen und Granit liegen historische Informationen

Zwischen Elbe und Reeperbahn - Der Hein-Köllisch-Platz in St. Pauli

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Der Hein-Köllisch-Platz. Foto: Darijana Hahn

A uch wenn der Hein-Köllisch-Platz in Hamburg-St. Pauli den Anschein erweckt, "schon immer so gewesen zu sein", sind auf ihm doch vielfältige Spuren zu lesen, die in die Stadtgeschichte und der damit verbundenen Stadtentwicklung führen - so man sich denn die Mühe des Aufspürens macht.

Spurensuche

In Hamburg mag es viele Stellen geben, an denen besondere Grenzsteine an die ehemalige Grenze zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg und dem zuletzt preußischen Altona erinnern. Besonders augenfällig wird die Frage der Grenze indes auf dem Hein-Köllisch-Platz in St. Pauli, dessen Gestaltung wie ein "Gruß aus Altona" wirkt. So fallen auf dem zwischen Elbe und Reeperbahn gelegenen Platz die Granitplattenbahnen und die Flächen mit den diagonal verlegten Zementplatten ins Auge, beides Gestaltungselemente von Städten in Preußen, (siehe Ausgabe 4/2013), wovon auch Altona von 1866 bis zur Eingemeindung nach Hamburg 1937 ein Teil war. Kann es also sein, dass der Hein-Köllisch-Platz mal zu Altona gehörte bzw. gehört?

Überhaupt: Seit wann gibt es diesen Platz in welcher Form?

Eine erste Befragung rund um den Platz führt nicht sehr weit. "Der Platz war hier schon immer und sah schon immer so aus", sagt eine Mitarbeiterin des Stadtteilzentrums Kölibri, das sich an der nordwestlichen Ecke des Platzes befindet. Zwei Häuser weiter steht am Schaufenster ein sehr verheißungsvoller Begriff: "Büro für Gestaltungsberatung". Na, wenn da mal nicht Menschen sitzen, die einen Sinn für Gestaltung haben und sich garantiert auch schon mit der Gestaltung des Platzes beschäftigt haben! "Oh, das tut mir leid, da kann ich leider überhaupt nichts zu sagen", war die Antwort eines jungen Mannes, der in besagtem Büro anwesend war. Leider wusste er weder etwas über den Platz noch über das verheißungsvolle Büro etwas zu sagen. Schade. Denn wenn man "Hein-Köllisch-Platz" und "Gestaltung" googelt, dann kommt genau dieses Büro zum Vorschein und sonst nicht viel mehr.

Hm, wie und wo weitersuchen? Ah, natürlich, vielleicht weiß das St. Pauli-Archiv etwas. Schon vor einem direkten Besuch wird durch die Suchfunktion der Homepage klar, dass es sich bei dem Gebiet des Hein-Köllisch-Platzes um ein ehemaliges Sanierungsgebiet handelt, und dass die Grenzen zwischen St. Pauli und Altona tatsächlich fließend sein müssen. Denn all die Titel, in denen über die Sanierung berichtet wird, haben einen Doppelnamen: "Altona-Altstadt/St. Pauli-Süd".

Bei einem vereinbarten Besuch im Stadtteilarchiv St. Pauli wird diese Doppelzuständigkeit sofort zum Thema, da manche der aufgeführten Titel gar nicht im St. Pauli-Archiv aufbewahrt werden, sondern in Altona, das heißt im Stadtteilarchiv Ottensen.

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Stadterneuerungspläne von 1978. Foto/Repro: Darijana Hahn
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Auf der Brigittenstraße. Foto: Darijana Hahn
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Plasterdetails auf dem Hein-Köllisch-Platz. Foto: Darijana Hahn

Doch trotz abwesender Literatur führt dieser Besuch in der Tat einige Schritte weiter: So wird klar, dass der Hein-Köllisch-Platz zunächst lediglich eine Art Straßeninsel war, die 1949 von Paulsplatz in Hein-Köllisch-Platz umbenannt wurde, zur Erinnerung an den Volksschauspieler Hein Köllisch (1857-1901), der am Platz aufgewachsen war. Wann und warum er zum tatsächlichen Platz wurde, kommt der Frage nach der Gestaltung zwar ganz nah, wird aber in den Materialien im Archiv nur gestreift. So wird in einem Artikel des Hamburger Abendblattes vom 15. Dezember 1977 angekündigt, dass der Hein-Köllisch-Platz, "das Herz von St. Pauli Süd", 1980 zur "Fußgängerzone" umgestaltet werden soll, "mit Baumreihen und Sitzbänken". Außerdem solle die gesamte Umgebung verkehrsberuhigt werden, und zwar nach "den Plänen des Architekten Hans-Jürgen Tinneberg, der im Auftrag der Baubehörde Sanierungsvorschläge für St. Pauli Süd ausarbeitete" (HA, 15.02.1977).

Aha, eine neue Spur. Vielleicht wird sie ja konkreter bei einem Besuch im Hamburger Architekturarchiv? Dort, im in der historischen Speicherstadt untergebrachten Architekturarchiv, finden sich zahlreiche, beeindruckende Pläne von Hans-Jürgen Tinneberg für ein Wohnhaus am Platz sowie eine Ansicht von der Planung des Platzes selbst. Doch so sieht er heute gar nicht aus. Weder hat er diese abgebildeten Lampen, noch findet sich dieser moderne Brunnen auf dem Platz. Also, hat dieser Tinneberg den Platz nun gebaut oder nicht? Und viel wichtiger: Was hat er sich dabei gedacht?

In dem für die entsprechende Zeit passenden Band "Hamburg und seine Bauten 1969-1984" findet sich auch nichts Konkretes, wenngleich der damalige Oberbaudirektor Klaus Müller-Ibold beschreibt, wie Hamburg den Plätzen im Allgemeinen, als "Kernelement urbaner Entwicklung"1 zu einer "Renaissance"2 verholfen hat. Das war, wie Müller-Ibold ausführt, zwar nicht möglich im Rahmen eines "Haushaltstitels 'Programm zur Wiederherstellung und Neueinrichtung von Plätzen'", sondern dies sei nur möglich gewesen, indem man die Plätze als "Beiprodukt"3 bei der Finanzierung anderer Programme eingebaut hätte, "so zum Beispiel bei den Programmen für die Stadtentwicklung, Verkehrsberuhigung, Schnellbahnbau, Schulbau oder bei besonderen Erschließungsmaßnahmen"4.

Zu einem Moment, wo ein konkreter Anhaltspunkt immer unwahrscheinlicher wird, da kommt - zwei Wochen nach der Anfrage - die heiß begehrte Information aus dem Fachamt Management des öffentlichen Raumes des Bezirksamtes Mitte in Form des Deckblattes der damaligen Planung von 1984.

Und einer der beiden aus der genannten Architekten-Arbeitsgemeinschaft "Hein-Köllisch-Platz", der Bildhauer Thomas Darboven, ist - juchuu - leicht aufzuspüren, der sich darüber hinaus bester Gesundheit erfreut und auch gerne über den Platz berichtet.

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Antonistraße Blick auf den Hein-Köllisch-Platz um 1957. Foto: Theo Schwarz, St. Pauli-Archiv.
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Der Hein-Köllisch-Platz um 1965. Foto: St. Pauli-Archiv

Thomas Darboven erzählt zunächst von dem Vorgängerprojekt, der Gestaltung des Karl-Muck-Platzes vor der Hamburger Musikhalle5. Wie beim Hein-Köllisch-Platz handelte es sich auch hier zuerst um einen Platz für Autos, an dem sich kein Mensch gerne aufgehalten hätte. Doch im Zuge der oben erwähnten Platzoffensive des damaligen Oberbaudirektors Müller-Ibold wurde er zu einem "annehmbaren Vorraum"6 gestaltet und 1981 eingeweiht - übrigens, wie Darboven ausführt, dem "Capitols-Platz in Rom" nachempfunden. Nun bekannt für seine Platzgestaltung wurde ihm 1982 die Gestaltung des Hein-Köllisch-Platzes herangetragen, von dem er von sich aus sagt, er sei "ein kleiner Gruß von Altona nach Hamburg". Aha!!! In der Tat liegen diese Granitplattenbahnen sowie die diagonal verlegten, von den Bischofsmützen eingefassten Betonplatten nicht zufällig auf dem Platz, der immer Hamburger Gebiet war, aber der seit der Eingemeindung Altonas nach Hamburg 1937 unmittelbar an der Altonaer Bezirksgrenze liegt.

"Klar, natürlich", sagt Darboven ganz selbstverständlich, "diese Elemente erinnern an die Gehwegtradition in Altona, so wie es auch in Berlin üblich ist". So wären in Altona viele Gehwege mit Granitplattenbahnen ausgelegt gewesen, die nach und nach im Zuge von Straßenbauarbeiten entfernt wurden. "Einige der Platten, die wir auf dem Platz verlegt haben, haben wir vom Straßenbaudepot, wo die entfernten Platten hingebracht worden waren", erzählt Darboven und schüttelt über die abhanden gekommene Gehwegkultur nur den Kopf. "Wenn wir schon die Erde abdecken, dann wenigstens mit natürlichen Materialien", sagt Darboven und fügt hinzu, dass es sich darauf doch auch sehr gut gehen lasse.

Während einerseits dieser historisch gewachsenen Struktur achtlos der Rücken gekehrt und den unterschiedlichen Gehweg Belägen keine große Beachtung geschenkt wird7, so wuchs im Bezirk Altona indes das Bedürfnis nach Geschichte, indem an vielen Stellen historische Lampen aufgestellt wurden, wie zum Beispiel auf dem Spritzenplatz in Ottensen, auf dem Fischmarkt oder beinahe auf dem Hein-Köllisch-Platz, was Darboven allerdings im Rahmen einer Bürgeraktion zu Gunsten von Kirschbäumen verhindert hat (mehr dazu weiter unten).

Selbst wenn diese "nostalgischen Wandarmlampen" kitschig sein und von Denkmalpflegern kritisiert werden mögen, so stehen sie doch für eine Rückbesinnung auf Vergangenes in der Bevölkerung8 sowie für einen Sinneswandel in der Stadtentwicklung, der sich bundesweit ab den 1970er-Jahre zögerlich vollzogen hatte.

Denn bis zum 1971 verabschiedeten Städtebauförderungsgesetz - das ein lange eingefordertes "Stadterneuerungsgesetz" nach sich zog - galt die Maxime: "Was der Krieg nicht 'geschafft' hat an Zerstörung von ganzen Quartieren und einzelnen Wohnhäusern"9, das schafft die Stadtplanung mit ihrer "Kahlschlags Sanierung". Es wurde großflächig abgerissen, massiv am Stadtrand gebaut, und es wurden in der Stadt Schneisen für Straßen und Stadtautobahnen geschlagen.

Auch das Gebiet um den Hein-Köllisch-Platz - hauptsächlich Wohnbebauung aus der Gründerzeit - sollte nicht nur im Zuge der Elbuferplanung durch Konstanty Gutschow im Dritten Reich komplett abgerissen werden; ebenso die Pläne von "Neu-Altona" von 1954 unter der Federführung des damaligen Oberbaudirektors Werner Hebebrand und des Architekten Ernst May hätten keinen Stein auf dem anderen gelassen; anstelle der jetzt prägenden Blockbebauung wäre eine Zeilenbebauung erfolgt, den Beispielen von Le Corbusier und der Charta von Athen folgend. Doch während das Gebiet westlich vom Hein-Köllisch-Platz, am Hexenberg, tatsächlich in dieser Weise verwirklicht wurde, sollte sich die Einstellung geändert haben, bis schließlich auch der Hein-Köllisch-Platz und seine Umgebung "dran" gewesen wären.

Doch die Wirtschaftskrise der 70er-Jahre sollte für ein Umdenken in Sachen Stadtsanierung äußerst hilfreiche Auswirkungen haben, so wie Dagmar Bremer ausführt:

"Unter den Bedingungen und Auswirkungen der Wirtschaftskrise musste zur Befriedigung des Wohnungsbedarfs der Bevölkerungsgruppen, die als Arbeitskräfte, als Kaufkraftpotential und als Steuerzahler für Hamburgs wirtschaftliche Stabilität und weiteres Wachstum wichtig waren, eine wohnungspolitische Alternative zum Wohnungsneubau gefunden werden."10

Diese bestand nicht zuletzt in der Sanierung der vorhandenen Altbausubstanz in innerstadtnahen Quartieren. Was unter dem Titel "Behutsame Stadterneuerung" in Berlin unter Federführung von Hardt-Waltherr Hämer im Rahmen der Internationalen Bauausstellung in Berlin-Kreuzberg 1984 durchgeführt wurde, kam auch in Hamburg zum Einsatz und wurde am Hein-Köllisch-Platz im Sanierungsgebiet Altona-Altstadt/St. Pauli-Süd ab 1977 pionierartig ausprobiert. So wie der im St. Pauli-Archiv aufbewahrter Zeitungsartikel im "Hamburger Abendblatt" davon spricht, dass St. Pauli-Süd "seine Chance" bekomme. Und dass die Stadt "vor aller Welt beweisen" müsse, "dass sie bei der Modernisierung alter St. Pauli-Wohnungen mit gutem Beispiel" vorangehe.

Am 25.04.1978 begann die offizielle Erneuerung, die unter anderem aus der Sanierung von 918 Wohnungen, dem Abriss von 217 Wohnungen und dem Neubau von 228 Wohnungen bestand.

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Entwurf von Tinneberg. Fotografiert im Hamburger Architekturarchiv. Foto: Darijana Hahn
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Nicht nur das Kaiserdenkmal vor dem Altonaer Rathaus erinnert an Preußen, auch die Granitplatten zeugen von seiner Geschichte. Foto: Darijana Hahn
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Beschaulichkeit auf dem Hein-Köllisch-Platz. Foto: Darijana Hahn

Dagmar Bremer, die über Folgen des Sanierungsprozesses im betreffenden Sanierungsgebiet geforscht hat, kommt in ihrer Gesamtbewertung der Umstrukturierungsprozesse im Untersuchungsgebiet Altona-Altstadt/St. Pauli-Süd auf viele Kritikpunkte: So sei die gebietsbezogene Planung zu Beginn der Sanierung trotz neu formulierter Leitbilder, wie "kleinteilig", "bestandserhaltend" in überkommenen Schemata stecken geblieben, was an den Abrissabsichten des letzten unversehrten Straßenzuges als Elbhangsilhouette, dem Pinnasberg, verdeutlicht würde¹¹; zudem kritisiert Bremer, dass entgegen der Ankündigung "Keiner soll vertrieben werden" ein Drittel der Bewohner wegen der Sanierung hätten nicht in der "vertrauten Umgebung" bleiben können¹². Wie Bremer auch kritisiert, dass in jenem Teil des Sanierungsgebietes, der zu Hamburg-Mitte gehörte, von vornherein festgestanden hätte, drei Viertel des Wohnungsbestandes abzureißen - ohne den Einbezug von Mieterinitiativen¹³.

Während die Lektüre dieser grundlegenden Untersuchung aus dem Jahre 1987 viele Deja-Vu-Erlebnisse und offene Fragen aufwirft - unter anderem die Sache mit dem Versprechen, "niemand würde vertrieben", die Frage, wie nun die Wünsche von Bewohnerinitiativen nicht nur zum Schein berücksichtigt werden, die Frage nach dem Zusammenhang der Sanierungen und der Hausbesetzungen in der benachbarten Hafenstraße usw. - während also solche Fragen im Kopf umherschwirren, stehen die Kirschbäume auf dem Hein-Köllisch-Platz im winterlichen April 2016 ganz unbeirrt in voller Blüte.

"Wir haben die Leute damals gefragt: Wollt Ihr lieber alte Lampen oder lieber Bäume?", erzählt Darboven und berichtet davon, wie er und sein Kollege von Tür zu Tür gelaufen seien und wie sie sich auch in einer Kneipe zu einer Bürgerrunde getroffen hätten. Ebenso berichtet Darboven, wie sehr sich die Kinder über die "Außenteppiche" vor ihren Eingangstüren gefreut hätten. "Vor jedem Haus haben wir mit den diagonal gelegten Betonplatten und den Bischofsmützen, sowie einer individuellen Hauseingangsplatte ein besonderes Außenfoyer geschaffen, was den Kindern anzeigte, wo sie zu Hause sind."

Und Darboven erzählt, wie sehr die Kinder den Platz von Anfang an angenommen hätten, vor allem als der dort stehende Hydrant auch tatsächlich noch Wasser abgab. "Das Wasser aus dem Hydrant war immer frisch und diente vielen Zwecken: Das zwischen den Pflastersteinen gesäte Grün wäre zu einer Art Wiese gewachsen, die Kinder hätten immer "Spielmaterial" gehabt und die vielen damals dort lebenden Hundebesitzer hätten ihren Vierbeinern frisches Wasser vorsetzen können", so Darboven, der bedauernd erzählt, dass die Stadt den Hydranten stillgelegt hätte, da ihr die 18.000 DM Wasserkosten im Jahr zu teuer gewesen seien.

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Wenn man erst mal weiß, wer den Platz gestaltet hat, fällt dieser Stein überhaupt erst ins Auge. Foto: Darijana Hahn
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Ansicht vor der Sanierung, im Hintergrund lässt Neu-Altona grüßen; Repro aus der Stadterneuerungsbroschüre von 1978 im St. Pauli-Archiv. Repro: Darijana Hahn
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Der Hein-Köllisch-Platz um 1968. Foto: St. Pauli-Archiv

Die unterschiedlichen Steine, die der Bildhauer Darboven auf dem Platz hat aufstellen lassen - aus Steinbrüchen sowie mit Fundstücken aus dem Hafen - dienen zum einen als Abgrenzung zur trotz Verkehrsberuhigung noch immer existierenden Fahrbahn; und sie dienen als Allzweckobjekte, die zum Spielen oder Verweilen anregen. Während zu Zeiten der Umgestaltung sehr viele Portugiesen mit vielen Kindern am Platz gelebt hätten, wird der Platz in diesen Tagen von vereinzelten Passanten benutzt. Ab und an fährt ein Auto auf der Fahrbahn, auf der einst auch die Straßenbahn fuhr, vorbei an Bürgersteigen, auf der einst Prostituierte auf Freier aus den vielen Autos warteten.

Auch wenn die einen oder anderen Bewohner aus- und umgezogen sind, das eine Gewerbe vom anderen ersetzt wird und sich das Gebiet (nicht nur) seit der Umgestaltung in stetigem Wandel befindet, sind es die Steine, die wie ein Geschichtenspeicher daliegen, den Veränderungen trotzen und zur unverwechselbaren, heimeligen Identität des Platzes beitragen.

Literatur

Bremer, Dagmar: Die räumlich-soziale Bedeutung von Umstrukturierungsprozessen am Beispiel von Altona-Altstadt/St. Pauli-Süd. Hamburg 1987.


Freie und Hansestadt Hamburg, Baubehörde und den Bezirksämtern Hamburg-Mitte und Altona in Zusammenarbeit mit der SAGA (Hg.): Stadterneuerung in Hamburg: St. Pauli-Süd/Altona-Altstadt. Hamburg 1978.

Hamburg und seine Bauten 1969 - 1984. Hamburg 1984.

Hamburger Abendblatt, 22. 12. 1977: St. Pauli-Süd bekommt seine Chance: Der Hein-Köllisch-Platz wird Fußgängerzone.

Kulturbehörde/Denkmalschutzamt Hamburg (Hg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland; Hamburg-Inventar: Bezirk Altona: Altona-Altstadt und -Nord. Hamburg 1987.

Schubert, Dirk: Stadtsanierung, Stadtumbau und Stadterneuerung in Hamburg - aus der Geschichte lernen? Siehe: www.hcu-hamburg.de/fileadmin/documents/JB_2013_Sanierung__Stadtumbau_und_Stadterneuerung_in_HH_.pdf; Abruf 1. Mai 2016.

Senator für Bau- und Wohnungswesen (Hg.): Straßenmöbel in Berlin. Berlin 1983.

Anmerkungen

1 Klaus Müller-Ibold: Plätze in Hamburg,. In: Hamburg und seine Bauten 1969 - 1984, S. 78 - 82, S. 78.

2 Ebd.

3 Ebd., S.82.

4 Ebd.

5 Nicht verschwiegen sei die Tatsache, dass Darboven auch das dort aufgestellte Brahms-Denkmal erschaffen hat.

6 Ebd.

7 Auf die Gehweg Beläge in Altona angesprochen, ob sie tatsächlich auf preußische Tradition zurückzuführen seien, antwortete der zuständige Mitarbeiter im Denkmalschutzamt, Martin Kinzinger: "Tatsächlich sind derartige unscheinbare Spuren der Geschichte - wie Bordsteine, Kleinpflaster, Rasenflächenbegrenzungen oder auch technische Details, zum Beispiel Gaslaternenhalterungen, bislang kaum im Fokus der Amtsdenkmalpflege gewesen."

8 Siehe das Vorwort zu dem 1983 veröffentlichten Ausstellungskatalog "Straßenmöbel in Berlin" von Klaus Franke, Senator für Bau- und Wohnungswesen: "In den vergangenen Jahren ist das Interesse der Berliner nicht nur für das Stadtbild, sondern auch für ihre Straße, für die direkte und nächste Umwelt also, außerordentlich gestiegen. Der Wunsch nach Aufstellung alter Laternen, nach alten Straßenbrunnen, nach alten Straßennamenschildern ist unüberhörbar."

10 Dagmar Bremer: Die räumlich-soziale Bedeutung von Umstrukturierungsprozessen am Beispiel von Altona-Altstadt/St. Pauli-Süd. Hamburg 1987, S. 11.

11 Ebd., S.41.

12 Bremer, a.a.O., S. 291.

13 Ebd., S,294.

14 Ebd., S.291.

Dipl.-Ing. Darijana Hahn
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