Grüner Campus mit modernen Stadtmöbeln

Mensch und Natur spielen zentrale Rolle

Auf einem ehemaligen Industriegelände in Stockholm entstand Schwedens erster "Climate Smart Campus", der nun nach dreißigjähriger Planungs- und Entwurfsphase und acht Jahren praktischer Ausführung fertiggestellt werden konnte.
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Auch die Rough&Ready Picknick-Plätze auf dem Campus vereinen Holz und grüne Farbe. Foto: Streetlife

Von Einrichtungen für Bildung und Wissenschaft wird gemeinhin erwartet, dass sie vorne mit dabei sind, wenn es darum geht, Bauvorhaben nachhaltig zu gestalten. Im Idealfall tragen sie sogar mit Begrünungsmaßnahmen zur Erhöhung der Biodiversität oder Verbesserung des Mikroklimas bei. In Stockholm gehen Natur und Bildung seit September 2023 eine besonders innige Bindung ein.

Der Albano Campus, der zwei der wichtigsten Hochschulen von Stockholm beherbergt, befindet sich im Königlichen Nationalstadtpark der schwedischen Hauptstadt und ist vom Stadtzentrum aus fußläufig zu erreichen.

Der einzigartige Standort des Campus trug mit dazu bei, dass bei diesem Riesenprojekt besonders hohe Ansprüche an die Nachhaltigkeit gestellt wurden. Das Gebiet wurde 1995 als Nationalstadtpark ausgewiesen und ist der weltweit erste gesetzlich geschützte Stadtpark. Alle neuen Entwicklungen innerhalb des Parks müssen strenge Auflagen in Bezug auf den Landschaftsschutz erfüllen.

Vom Industrie- zum Bildungsstandort

Da sich große Teile des anderthalb Kilometer langen Geländes bereits seit dem späten Mittelalter in königlichem Besitz befanden, wurde es nur zögerlich bebaut. Im Zuge der Industrialisierung jedoch wurde der englische Landschaftspark zum Teil aufgegeben, um einen größeren Hafen, Bahnhöfe und Bahnstrecken sowie Fabriken zu realisieren. Bis zum Jahr 2009 hatte das Albano-Gelände einen für den Nationalstadtpark unpassenden, industriellen Charakter.

In anderen Teilen des Parks ließen sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts akademische Einrichtungen und Museen nieder. Dort befinden sich auch Landhäuser, Schlösser, Gärten und Felder. Die Transformation des Albano-Geländes in den ersten Campus, der dem "Climate Smart Standard" von Citylab entsprach, war keinesfalls unumstritten und wurde zu einem langwierigen und kostspieligen Prozess. Doch jetzt ist der Campus ein hervorragendes Beispiel für die Art des sozial-ökologischen Bauens, das mit der Entwicklung des Masterplans eingeführt wurde. Die Landschaft sollte bei der Strukturierung des Geländes ein entscheidender Faktor sein.

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Eine Rundbank aus der Green Circular-Reihe kombiniert mit einer Rough&Ready-Bauminsel. Foto: Streetlife

Planungsprinzip ist die sozial-ökologische Stadtentwicklung

Den Siegerentwurf für den Albano Campus erarbeitete ein Team bestehend aus Architekten von BSK und CCO sowie Landschaftsarchitekten von Nivå. Eine Arbeitsgruppe des Stockholm Resilience Centre und der Architekturabteilung des Königlichen Technologieinstituts KTH hat den auf sozial-ökologischer Stadtentwicklung basierenden Planungsprozess um ihre Kenntnisse und Ideen bereichert. Mit Gebäuden unterschiedlicher Größenordnungen und vielfältigen Funktionen ist der Campus so konzipiert, dass dort jederzeit Leben herrscht. Der Campus bietet einen Funktionsmix aus Wohn-, Arbeits- und Freizeitmöglichkeiten. Hörsäle, Gruppen- und Arbeitsräume, Wohnheime, Geschäfte und Restaurants sind eingebettet in eine grüne und integrativ gestaltete Umgebung.

Einige Beispiele für nachhaltige Initiativen, die hier verwirklicht wurden, sind begrünte Dächer mit Lebensräumen für diverse Pflanzen- und Tierarten und begehbare Dachgärten, die gleichzeitig mit Photovoltaikanlagen versehen sind. Die Gebäude werden durch Nutzung der Erdwärme beheizt, gekühlt und mit Warmwasser versorgt. Außerdem wurde mithilfe einer Art Wadi ein umfassendes Auffangbecken für Regenwasser geschaffen, das zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bietet.

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Eine Bowie-Brücke verbindet eins der Hochschulgebäude mit der Umgebung. Das Geländer wurde angepasst. Foto: Streetlife

Fußgängerbrücken und Sitzgelegenheiten

Drei moderne Fußgängerbrücken von Streetlife dienen zur Überquerung des Wasserbeckens und verbinden die großen Hochschulgebäude mit der natürlichen Umgebung. Die Geländer der standardmäßigen Bowie-Brücken wurden wunschgemäß angepasst und mit Aussparungen für die LED-Beleuchtung versehen. Außerdem ermöglichen erhöhte Ränder den Einsatz von Schneeschiebern. Die Brücken mit einer Spannweite von 10, 13 und 17 Metern überbrücken die jeweilige Distanz an einem Stück.

Auf dem Albano Campus kommen neben den Brücken weitere Einrichtungselemente von Streetlife zum Einsatz. Die übereinstimmenden Stilelemente der Rough&Ready-Produktfamilie sorgen für ein einheitliches Gesamtbild. Alle Sitzflächen wurden mit 7 x 15 Zentimeter großen Balken aus 100 Prozent FSC-zertifiziertem Hartholz gefertigt. Die Dachterrassen und Decks sind mit mobilen Cliffhanger Shrubtubs und Lean Green Circular-Bänken versehen. Bei ersteren handelt es sich um eine Kombination aus Bänken und langen Pflanztrögen; bei letzteren um runde Bänke mit einem Baumkübel in der Mitte.

Seit September 2023 bevölkern 14.000 Nutzerinnen und Nutzer des Königlichen Technologieinstituts und der Universität Stockholm den Albano Campus. Nun bleibt abzuwarten, ob künftig an den Tier- und Pflanzensorten abzulesen sein wird, inwieweit das sozial-ökologische Konzept gelungen ist.

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