Potsdam

Festveranstaltung zum 200-jährigen Bestehen des Lenné-Parks Marquardt

Am 30. September ab 11 Uhr wird dieses Jubiläum mit einer öffentlichen Veranstaltung in der Kirche festlich begangen. Prof. Dr. Michael Rohde, Gartendirektor der Schlösserstiftung, konnte für den Festvortrag gewonnen werden.
Jubiläum Veranstaltungen
Im Jahr 1823 entstand nach Peter Joseph Lennés Plänen der Park am Schloss Marquardt, 15 Kilometer nordwestlich vom Stadtzentrum Potsdams entfernt. Foto: Manfred Brückels, eigenes Werk CC BY-SA 3-0

Eine relativ unscheinbare, eigenhändige Planskizze aus dem Jahre 1823 dokumentiert die Urheberschaft von Peter Joseph Lenné (1789–1866) an dem heute unter Denkmalschutz stehenden Schlosspark von Marquardt. Der idyllisch am Ufer des Schlänitzsees gelegene Park ist eine der Perlen der Potsdamer Kulturlandschaft. Von Altbäumen bestandene künstliche Wasserarme und sanfte Rasenhänge erweitern sich zu dörflichen Weiden mit Obstbäumen und Feuchtwiesen.

Die Geschichte des Ortes reicht bis ins 9. Jahrhundert zurück. Die Besitzfolge des ehemaligen Guts- und Herrensitzes ist seit 1313 lückenlos belegt. Mit dem Jahre 1795 begann für den Ort eine historisch bedeutende Zeit. Der ehemalige General und enge Vertraute des Königs Friedrich Wilhelm II, Hans Rudolph Ferdinand von Bischoffwerder wurde neuer Schloss- und Gutsbesitzer. Er ließ einen englischen Garten anlegen und die Blaue Grotte bauen.

Fontane widmete Marquardts Gutsherren und vor allem den späteren "Geheimen Gesellschaften" gleich mehrere Kapitel: Selbst König Friedrich Wilhelm II. sei als Mitglied des Rosenkreuzer-Geheimbundes häufig hierhergekommen, um an den spiritistischen Sitzungen in der so genannten "Blauen Grotte" teilzunehmen.

Ab 1823 wurde der Schlosspark nach einer Skizze von Peter Joseph Lenné neu gestaltet. Einige große alte Gehölze gehen noch auf die Lennézeit zurück, insbesondere die stattliche Lenné-Linde ist hier zu nennen.

Anfang des 20. Jahrhunderts erreichte die Anlage mit 14 Hektar ihre heutige Größe und Struktur. 1892 erwarb der bekannte Berliner Industrielle Geheimrat Dr. Louis Ravené den Gutsbezirk und das Schloss. Dem Schloss wurde durch den Umbau von 1912 seine heutige neobarocke Gestalt verliehen. 1932 pachtete das bekannte Hotelunternehmen Kempinski das Schloss, welches in der Folgezeit zu einem beliebten Ausflugsziel vor allem für Berliner wurde.

Heute dient das Schloss als Veranstaltungsort für Hochzeiten, Geburtstage, Firmenfeiern, Kongresse, Tagungen und Seminare. Auch für Film- und Fotoarbeiten werden Schloss und Park immer wieder gern genutzt.

In den letzten Jahren wurden Teilbereiche des Parks mit seinem wertvollen alten Baumbestand saniert und Wege wiederhergestellt. Diese aufwendigen Arbeiten werden fortgeführt.

Dr. Cornelia Oschmann,
Lenné-Akademie für Gartenbau und Gartenkultur


Literatur und Quellen



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