Botanischer Garten Karlsruhe

Große Brunnenanlage entdeckt

Historische Parks und Gärten
Derzeit werden alle drei Glashäuser des Botanischen Gartens in Karlsruhe saniert.

Bei der aktuell laufenden Sanierung der Schauhäuser des Botanischen Gartens Karlsruhe gelang den Fachleuten vom Amt Karlsruhe von Vermögen und Bau Baden-Württemberg und der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg eine erstaunliche Entdeckung: Eine große Brunnenanlage des 19. Jahrhunderts kam bei den Arbeiten ans Licht.

Saniert werden alle drei Glashäuser des Botanischen Gartens, konkret in Arbeit ist der erste Bauabschnitt, der bis Mai fertig werden soll - rechtzeitig zum 300. Stadtjubiläum von Karlsruhe. Die Bauarbeiten betreffen gerade das als Kakteenhaus bekannte Gebäude, das im 19. Jahrhundert das Schauhaus für Kamelien und Sukkulenten war. Daran werden sich später die Sanierungen von Palmenhaus und Tropenhaus anschließen.

Die Brunnenanlage kam zum Vorschein als bei den derzeitigen Arbeiten der sogenannte "Kakteenhügel", ein bepflanzter Hügel an einer der Stirnwände des Kakteenhauses, entfernt wurde. Darunter fand sich eine felsige Wand, in der in über zwei Metern Höhe ein größeres Bassin eingelassen ist. Von dort fließt über mehrere Auslässe das Wasser über die Felsen und fällt in kleinen Kaskaden nach unten in ein weiteres Bassin. Den Eindruck des Wasserfalls verstärken noch weitere Elemente, etwa dekorativ in der Wand vermauerte Flusskiesel und Muscheln - ganz im Sinn des damals herrschenden Historismus. Der Brunnen sollte an historische Grottenanlagen anknüpfen, wie man sie aus Schlossgärten der Renaissance wie in Heidelberg kennt.

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Wiederentdeckt – eine große Brunnenanlage aus dem 19. Jahrhundert war jahrzehntelang unter einem Hügel vergraben, auf dem Kakteen gepflanzt waren. Fotos: Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg

Die Architektur wie auch die Pflanzenpräsentation der Gewächshäuser im Botanischen Garten stammen ursprünglich vom badischen Hofbaumeister Heinrich Hübsch, der ab 1853 die Gebäude errichten ließ. Schon bald nach seinem Tod veränderten Oberbaurat Berckmüller und Bauinspektor Dyckerhoff im Rahmen einer Sanierung auch die Strukturen der Glashäuser. Doch bereits in den darauf folgenden Jahren, wie auch im Rahmen des Wiederaufbaus nach dem Krieg wurde sowohl Architektur wie auch Ausstellungskonzeption stark verändert, um mehr Raum für die Pflanzenpräsentation zur erhalten. Im Rahmen der Sanierung werden die vorhandenen Schäden an der stählernen Konstruktion und den Natursteinwänden behoben und die Gebäude den heutigen technisch-konstruktiven Anforderungen angepasst. Hierdurch bietet sich die Chance, die Gewächshäuser nicht nur in der Architektur, sondern auch in der Auswahl der zur Schau gestellten Pflanzen und deren Präsentation wieder an die ursprüngliche Konzeption von Heinrich Hübsch und seinen Nachfolgern anzupassen. Simon Hirsch, Projektleiter beim Amt Karlsruhe von Vermögen und Bau Baden-Württemberg, erläutert die laufenden Baumaßnahmen: "Wir wollen wieder zurück zu den Qualitäten des 19. Jahrhunderts." Man werde das Kakteenhaus wie früher zum Sukkulenten- und Kamelienhaus machen.

Wie geht es weiter mit den erstaunlichen Resten der Brunnenanlage, die sich jetzt als weit über zwei Meter hohe Grottenwand aus Felsen präsentieren? "Diese Anlage werden wir erhalten und wieder in Betrieb nehmen", sagt Geschäftsführer Michael Hörrmann von den Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Man habe dafür alle Pläne für die Sanierung des Schauhauses umstellen müssen. "Aber das ist es natürlich wert, wenn wir dadurch den originalen Tuffsteinbrunnen des Historismus wieder präsentieren können." Michael Hörrmann wies zugleich auf die Bedeutung des Botanischen Gartens als historisches Monument hin. Dass man nun die Entdeckung des Tuffsteinbrunnens gemacht habe, sei "ein unverhofftes Geschenk an die Karlsruher zum Stadtgeburtstag".

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